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Roche behält Jahresziele trotz Umsatzrückgangs im Blick

15.04.2011 -

Der Schweizer Pharma- und Diagnostikkonzern Roche hat ungeachtet eines Umsatzrückgangs im ersten Quartal seine Jahresziele fest im Blick. "Aufgrund unserer Verkäufe im ersten Quartal sind wir gut unterwegs, um unsere für das Gesamtjahr gesteckten Ziele zu erreichen", unterstrich Konzernchef Konzernchef Severin Schwan am Donnerstag bei Vorlage der Zahlen in einer Telefonkonferenz. In den ersten drei Monaten ist der Erlös der Roche-Gruppe in Franken gerechnet um neun Prozent auf 11,120 Mrd. CHF (8,56 Mrd. €) gefallen. In Lokalwährungen stagnierte er dagegen. Im frühen Handel reagierten Roche-Titel mit einem Kursrückgang von 0,75 % auf 132,10 CHF. Von Analysten wurde die Umsatzentwicklung als enttäuschend bezeichnet. Auch der Umsatz des Krebsmittels Avastin blieb erneut hinter den Analystenerwartungen zurück. Die Experten der Bank UniCredit bestätigten den Titel mit "Buy" und einem Kursziel von 175 CHF.

AVASTIN-UMSATZ ERNEUT UNTER ERWARTUNGEN

Negative Wechselkurseffekte durch den starken Franken, der gesunkene Avastin-Umsatz und die Gesundheitsreformen in Europa und in den USA wirkten sich im Auftaktquartal belastend aus. Als Folge der Gesundheitsreformen, Preissenkungen in Europa und Rückschlägen bei der Zulassung eigener Medikamente wird Roche in diesem Jahr wohl erstmals seit langem nicht mehr stärker wachsen als der Markt. 2011 und 2012 sind nach früheren Aussagen des Managements Übergangsjahre. Danach rechnet der führende Hersteller von Medikamenten zur Behandlung von Krebserkrankungen wieder mit besseren Zeiten. Die Unsicherheit in den USA hinsichtlich der Zulassung von Avastin bei Brustkrebs habe sich wie erwartet negativ auf die Verkäufe ausgewirkt. Der Umsatz des zweitwichtigsten Roche-Produktes ging um sechs Prozent auf 1,417 Mrd. CHF zurück. Schwan hatte bei Vorlage der Jahreszahlen Anfang Februar bereits die Erwartungen für den höchsten jährlichen Avastin-Umsatz auf sieben Milliarden Franken gesenkt, nachdem zuvor acht bis 9 Mrd. in Aussicht gestellt wurden. Die amerikanische Zulassungsbehörde FDA hatte Avastin Ende 2010 die Zulassung zur Behandlung von Brustkrebs entzogen. Auf dem weltweit größten Pharmamarkt generiert Roche fast 40 % des Pharmaumsatzes.

AUSBLICK BEKRÄFTIGT

Der im Februar veröffentlichte Ausblick für 2011 wurde bestätigt: Im laufenden Jahr soll der Erlös für die Gruppe und die Pharmasparte in lokalen Währungen im niedrigen einstelligen Prozentbereich zulegen. In den vergangenen Jahren hatten die Schweizer meist ein mittleres bis hohes einstelliges Umsatzwachstum in Aussicht gestellt. Für die Sparte Diagnostics mit Produkten wie Messgeräte für Blutzucker oder Tests auf Krebserkrankungen erwarten die Schweizer wieder ein deutlich über dem Markt liegendes Verkaufswachstum. Beim Kerngewinn will der Konzern ein Wachstum im hohen einstelligen
Bereich zu konstanten Wechselkursen erreichen.