RAG-Stiftung will Anteil an Evonik auf 25% senken
16.12.2013 -
Die RAG-Stiftung will ihren Mehrheitsanteil an dem Essener Chemiekonzern Evonik deutlich abbauen. "Wir werden früher oder später Evonik-Aktien verkaufen. Auf lange Sicht wollen wir den Anteil an Evonik auf gut 25% senken", sagte Stiftungs-Chef Werner Müller der "Rheinischen Post". "Die Industrie-Branchen, in die wir investieren wollen, sollen möglichst weit weg sein von der Chemie. Mit unserer 67,9%-Beteiligung an Evonik sind wir in der Chemie bereits stark engagiert." Das Risiko müsse breiter gestreut werden.
"Wir wollen künftig bis zu 35% unserer Anlagen in die gewerbliche Wirtschaft investieren. Wir halten nach Mittelständlern in Deutschland, der Schweiz und Österreich Ausschau, die bereits eine starke Position auf dem Markt haben.", bekräftigte Müller frühere Aussagen. "Wir könnten direkt einsteigen oder in Mittelstandsfonds investieren." In Start-Ups werde man aber nicht gehen. Zudem will die RAG-Stiftung Bildung, Wissenschaft, Kultur stärker fördern. "Auf Dauer planen wir, 5 bis 10% unserer Erlöse einzusetzen."
Evonik war im vergangenen April nach mehreren vergeblichen Anläufen der Sprung an die Börse geglückt. Damals erreichte die Aktie mit 33,20 € auch ihr Jahreshoch. Am Freitag kosteten sie nur noch 27,98 €. Die Anleger können aber zumindest auf eine steigende Dividende hoffen. Die RAG-Stiftung hatte im Herbst deutlich gemacht, dass sie auf eine Dividende von 1 € pro Anteilsschein für 2013 setzt - nach 0,92 € je Aktie für das Jahr 2012. Zu den weiteren Großaktionären zählt der US-Finanzinvestor CVC, der rund 18% hält.