EU-Kommission will Synthes-Kauf durch Johnson & Johnson untersuchen
06.11.2011 -
Die EU-Kommission eröffnet ein "eingehendes Prüfverfahren" zur Übernahme des Medizintechnikunternehmens Synthes durch den US-Konzern Johnson & Johnson. Die europäische Behörde muss nun bis zum 19. März 2012 entscheiden, ob der Zusammenschluss den Wettbewerb in Europa "erheblich behindern"
würde. Durch den geplanten Zusammenschluss würde auf einigen Märkten mit bereits hohen Konzentrationsverfahren ein weiterer Wettbewerber wegfallen, heißt es in einer Mitteilung der EU-Kommission.Mit Synthes und J&J würden sich zwei führende Hersteller vom Implantaten und Instrumenten für die Wirbelsäulenbehandlung zusammenschließen.
Der Wegfall eines starken Konkurrenten könnte sich auch negativ auf die Innovationstätigkeit auswirken und für Patienten eine geringere Auswahl sowie höhere Preise für die betreffenden orthopädischen Medizinprodukte zur Folge haben, befürchtet die EU-Kommission. Sie werde nun die Auswirkungen des Zusammenschlusses eingehend prüfen, um festzustellen, ob sich diese Bedenken bestätigten. Die Synthes-Aktionäre wollen an einer außerordentlichen Hauptversammlung am 15. Dezember über die Annahme des Übernahmenangebots abstimmen, das J&J im vergangenen April unterbreitet hatte. Gemäß den Vereinbarungen will J&J rund ein Drittel des Kaufpreises in bar und den Rest in eigenen Aktien entrichten. Nach erfolgter Übernahme soll Synthes in eine 100 % -Tochtergesellschaft von Johnson & Johnson umgewandelt werden.