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Chemiefirmen äußern sich zum Bienensterben

02.04.2013 -

Die Konkurrenten Bayer und Syngenta wollen mit einem gemeinsamen Aktionsplan gegen Bienensterben ein Verbot ihrer Pflanzenschutzmittel durch die EU verhindern. Die beiden Konzerne schlugen am Donnerstag in einer gemeinsamen Mitteilung mehrere Maßnahmen zum Schutz bedrohter Honigbienen vor. Unter anderem fordern sie mehr blühende Ackerrandstreifen und Studien über die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln bei Bienenvölkern. Sie wollen sich aber auch verpflichten, mehr Geld in die Entwicklung besserer Aussaattechniken und in die Bekämpfung von Krankheitserregern bei Bienen zu stecken. "Dieser umfassende Plan wird wertvolle Erkenntnisse zum Thema Bienengesundheit bringen", zeigte sich Syngenta-Vorstand John Atkin überzeugt.

Die EU-Kommission will den Einsatz von neonikotinoid-haltigen Pflanzenschutzmitteln, wie Bayer und Syngenta sie herstellen, bei Sonnenblumen, Raps, Mais und Baumwolle verbieten. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hatte auf Gefahren durch den Einsatz von behandeltem Saatgut für die Bienenvölker hingewiesen. Die EU-Staaten konnten sich jedoch nicht auf ein Verbot einigen und haben nun noch zwei Monate Zeit, einen Kompromiss zu finden. Deutschland hatte sich bei der Abstimmung enthalten. Naturschützer warfen den Politikern vor, vor der Industrielobby eingeknickt zu sein.

Bayer und Syngenta sehen den Grund für das plötzliche Sterben ganzer Bienenvölker, über das Imker in ganz Europa in den vergangenen Jahren immer wieder berichtet hatten, aber in Parasiten und Viren, nicht in ihren Pflanzenschutzmitteln. "Ein Verbot dieser Produkte würde nicht einen einzigen Bienenstock retten", erklärte Atkin. "Wir sind von der Sicherheit unserer Produkte überzeugt und setzen uns seit langem für eine Verbesserung der Umweltbedingungen für Bienen ein. Darauf basiert unser Plan."

So sollen den Vorschlägen zufolge Ackerrandstreifen mit pollenreichen Blütenpflanzen angelegt werden, um den Bienen, die auch die Getreidepflanzen bestäuben, mehr Lebensraum zu bieten. Bei der Aussaat der mit Pflanzenschutzmitteln behandelten Körner sollen zudem nur Geräte benutzt werden, die die Staubentwicklung reduzieren. Die EFSA hatte unter anderem den bei der Einsaat entstehenden Staub als Gefahr für die Bienen identifiziert. Bayer und Syngenta wollen zudem neue Technologien entwickeln. Die Konzerne fordern aber auch ein umfassendes Forschungsprogramm, das kranke Bienen auch auf Rückstände von Neonikotinoiden sowie Tiermedikamente hin untersucht.