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Bewertung mittels Opensource-Tools

09.09.2011 -

Bewertung mittels Opensource-Tools. 100 Softwareentwickler aus Industrie und Wissenschaft haben sich zum 3. Karlsruher Eclipse Demo Camp am FZI Forschungszentrum Informatik Karlsruhe getroffen. Es wurden Modelle und Bewertungstools zur Qualitätsprüfung von interner und externer Softwarequalität vorgestellt. Ziel war der Austausch über die Opensource-Plattform für Werkzeuge zur Softwareerstellung.
Eclipse
ist eine der meistgenutzten Entwicklungsumgebungen, die von fast allen großen kommerziellen Softwareanbietern unterstützt wird. „Das Demo Camp hat gezeigt, dass Eclipse zunehmend in Internet- und in Server-Anwendungen zum Einsatz kommt. Daneben zeichnet sich bereits seit geraumer Zeit der sehr begrüßenswerte Trend ab, die Qualität der entwickelten Software mit Eclipse-basierten Werkzeugen zu bewerten“, erklärte Professor Dr. Ralf Reussner, Direktor im Bereich Software Engineering (SE) am FZI. Reussner hat an der Universität Karlsruhe (TH) einen Lehrstuhl für Software-Entwurf und Software-Qualität inne. „Die große Resonanz insbesondere aus der Wirtschaft zeigt, dass wir mit dieser Veranstaltung die wichtigen aktuellen Themen rund um die Eclipse-Plattform besetzt haben“, so Reussner weiter. Die Veranstaltung belege damit erneut die einmalige Win-Win-Situation der Karlsruher Software-Community zwischen hochinnovativen Software-Firmen und den Forschungseinrichtungen.

Externe SQ: Modell macht die Performance sichtbar

Gemeinsam mit den Entwicklungspartnern demonstrierten die Wissenschaftler beim Demo Camp, worauf es bei der Qualitätsprüfung von Software ankommt und welche Kompetenzen zu externer und internen Softwarequalitätsprüfung am FZI vorhanden sind. Zur Bewertung der externen Softwarequalität stellten sie das Palladio Component Model (PCM) vor. Dabei handelt es sich um eine Modelliersprache zur Beschreibung komponentenbasierter Software-Architekturen. Damit lassen sich zu einem frühen Zeitpunkt während des Softwareentwicklungsprozesses per Simulation und per Analysetechniken Vorhersagen über die Performance der Anwendung treffen, also über deren Antwortzeiten oder mögliche Ausfälle beim Zugriff durch Endbenutzer. „So können Projektverantwortliche erkennen, welche alternativen Softwareentwürfe die Leistungskriterien am besten erfüllen. Zudem lassen sich bestehende Softwaresysteme damit auf ihre Performance hin überprüfen“, erklärt Dr. Steffen Becker, FZIAbteilungsleiter verantwortlich für das PCM-Projekt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) am Lehrstuhl von Prof. Reussner unterstützt wurde. PCM nutzt das Eclipse Modeling Framework EMF und wird bereits in mehreren Industrie-Projekten eingesetzt. Es stellt damit auch ein besonders gelungenes Beispiel für den Technologietransfer aus einem DFG-geförderten Grundlagenprojekt der Universität in die Industrie dar, bei dem im FZI die Werkzeuge nun systematisch ausgebaut werden.

Interne SQ: Open-Source-Tool analysiert Code

Für die interne Softwarequalität, also zur Bewertung des Codes, wurde am FZI SISSy entwickelt. Dabei handelt es sich um ein Opensource-Werkzeug zur Untersuchung der Struktur objektorientierter Softwaresysteme. „Es übersetzt den Code in eine analysierbare Form“, erklärt Becker. So berechnet es Softwaremetriken und erkennt Codeduplikate sowie mehr als 50 Strukturprobleme. Auch SISSy ist bereits in einigen großen Projekten in der Industrie im Einsatz. IBM und einige mittelständische Softwarehäuser kooperieren hier mit dem FZI. Parallel dazu wird das Tool weiterentwickelt. So hat das FZI auf dem Demo Camp erstmals die Integration des Werkzeugs mit dem Tool ISIS von andrena objects gezeigt. Damit ist es nun möglich, die Qualität des Softwarecodes über einen Zeitverlauf zu verfolgen. „Die einzigartige Kombination der beiden Tools erlaubt Projektverantwortlichen, das Projekt besser zu steuern und zeitnah Rückschlüsse zu ziehen, wenn die interne Softwarequalität sinkt“, erklärt Becker. Er geht davon aus, dass die beiden Tools in etwa einem halben Jahr als Eclipse-Plugin für den Einsatz in der Industrie startklar sein werden.

www.fzi.de