Bayer: LifeHub UK mit Fokus auf künstlicher Intelligenz geht an den Start
10.10.2019 -
Bayer hat heute den LifeHub UK eröffnet. Die Ziele des neuen Hubs sind eine Verbesserung der Krankheitsdiagnostik sowie der datengestützten Arzneimittelforschung durch auf künstlicher Intelligenz (KI) basierender Bildgebungslösungen. LifeHub UK ist der siebte Standort im globalen LifeHub-Netzwerk von Bayer. Gemeinsam mit externen Partnern soll so die Entwicklung innovativer Lösungen vorangetrieben werden, um die globalen Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit und Ernährung anzugehen.
„Wir freuen uns, heute mit dem LifeHub UK an den Start gehen zu können“, sagt Kemal Malik, Vorstandsmitglied für Innovation. „Wir sind überzeugt, dass in der künstlichen Intelligenz Transformationspotenzial für die Gesundheitsversorgung steckt und die Technologie eine verbesserte Vorhersage, Prävention und individuelle Behandlung ermöglichen kann.“
Monika Lessl, Leiterin Corporate Innovation, R&D and Societal Engagement bei Bayer, ergänzt: „Die globalen Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit und Ernährung anzugehen, ist eine Mammutaufgabe, die von einzelnen Unternehmen nicht alleine gestemmt werden kann. Deshalb basiert unsere Open-Innovation-Strategie auf einem neu geschaffenen, globalen Netzwerk aus LifeHubs und kombiniert ein vielfältiges Angebot aus Partnerprogrammen, Inkubationsmöglichkeiten und erstklassigen Venture-Aktivitäten.“
KI-unterstützte Bildgebungslösungen stehen im Fokus des LifeHub UK
Der LifeHub UK wird sich zunächst auf die Entwicklung KI-unterstützter Lösungen für die Radiologie konzentrieren. Das über viele Jahre hinweg erworbene Know-how und die Expertise von Bayer im Bereich der medizinischen Bildgebung bilden hierfür die Grundlage. Der Anbieter von klinischer KI Sensyne Health ist nach Abschluss eines Kooperationsvertrags mit Bayer Anfang des Jahres eines der ersten Unternehmen, die sich im LifeHub UK engagieren. Neben der bereits bestehenden Zusammenarbeit wollen die beiden Unternehmen im Rahmen gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten KI-unterstützte Bildgebungslösungen entwickeln.
Olaf Weber, Leiter Radiology R&D, begrüßt die neuen Möglichkeiten, die der britische LifeHub bietet, und erklärt: „Bei Bayer freuen wir uns darauf, unsere Expertise in der medizinischen Bildgebung, die wir in der Radiologie gewonnen haben, in die gemeinsamen Aktivitäten mit unseren Partnern einzubringen.“ Olaf Weber zufolge bestehe zudem das Hauptanliegen darin, digitale Lösungen zu schaffen, die eine verbesserte Diagnostik zum Wohle der Patienten ermöglichen. Hierdurch könnten Disease-Management-Programme und entsprechende Interventionen früher umgesetzt werden.
Der neue LifeHub befindet sich im Green Park von Reading inmitten des Themsetals. Der Geschäftsdistrikt bietet über 45.000 technologiebezogene Jobs und trägt etwa 12 Milliarden Pfund jährlich zum Umsatz im Bereich der digitalen Technologie in Großbritannien bei. Das Vereinigte Königreich ist laut dem „Tech Nation Report 2019“ nach den USA und China mittlerweile der drittgrößte Investmentmarkt für künstliche Intelligenz. Seit 2014 sind entsprechende Investitionen um das Sechsfache gestiegen.
LifeHubs als Kontaktpunkt für innovative Köpfe aus der ganzen Welt und Eckpfeiler der Open-Innovation-Strategie
Das LifeHub-Netzwerk von Bayer dient als Sprungbrett für die Entwicklung von Lösungen an der Schnittstelle von Gesundheit und Ernährung. Hier arbeiten Kunden, Start-ups und Studierende gemeinsam mit Bayer-Mitarbeitern an vielversprechenden neuen Lösungen. Die LifeHubs bieten die Gelegenheit zur Inkubation von Ideen im Rahmen von Allianzen, zum Testen neuer Geschäftsmodelle und zur Erforschung neuester Technologien.
Die sechs weiteren LifeHubs befinden sich an den globalen Innovations-Hotspots Berlin, Boston, Kalifornien, Lyon, Singapur und Tokio/Osaka. An jedem Standort liegt der Fokus auf einem anderen Gebiet, abhängig von den lokalen Gegebenheiten und dem innovativen Potenzial der Region: In Boston liegt der Schwerpunkt beispielsweise auf einer engen Zusammenarbeit mit Unternehmern und Studenten aus dem Umfeld des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Harvard University. Zudem bestehen Kooperationen mit dem Broad Institute im Bereich der pharmazeutischen Forschung. Die LifeHubs in Berlin und Kalifornien bieten Start-Ups und Wissenschaftlern unter anderem Laborräume an – die sogenannten „CoLaborator“ – an denen an verschiedensten F&E-Aktivitäten sowie an digitalen Gesundheitsprojekten gearbeitet wird. In den LifeHubs in Japan und Singapur konzentriert man sich auf pharmazeutische Forschungskooperationen, während Lyon auf CropScience-Partnerschaften setzt. Die Open-Innovation-Aktivitäten von Bayer umfassen zudem Programme wie „G4A“ (ehemals „Grants4Apps“), das digitalen Start-ups ein ganzheitliches Angebot von Inkubationsmöglichkeiten über finanzielle Unterstützung bis hin zu Bayer-Mentoren bietet.
Der kollaborative Ansatz der Open-Innovation-Aktivitäten wird um höchst ambitionierte Venture-Aktivitäten ergänzt. Umgesetzt wird dies durch die Initiative „Leaps by Bayer“, die gemeinsam mit Partnern Biotech-Startups gründet und fördert. Diese arbeiten unter Einsatz modernster Technologien wie der Genomeditierung und Stammzellentherapie an Innovationen. Seit 2015 hat „Leaps by Bayer“ fast 1 Mrd. USD (inkl. Finanzierungszusagen) in sechs Joint-Ventures wie Casebia, BlueRock Therapeutics und JoynBio sowie einige kleinere Kooperationen investiert.