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Bayer-Konzern drohen Schadenersatzklagen

07.06.2010 -

Dem Pharmakonzern Bayer drohen möglicherweise Schadenersatzklagen wegen eines Hormonpräparats. Ein behinderter Mann aus Bayern hat einem Bericht des „Spiegels" zufolge Bayer Schering Pharma verklagt. Der 34-Jährige sieht sich von dem in den 1970er Jahren verabreichten Schering-Medikament Duogynon von Geburt an schwer geschädigt.

Das Medikament wurde Frauen verschrieben, um zu testen, ob sie schwanger sind. Rund 1000 Frauen hätten in der Folgezeit Kinder mit Wasserkopf, offenem Bauch, offenem Rücken oder Missbildungen der inneren Organe zur Welt gebracht. Der Mann fordere Aufklärung der Fälle und Einsicht in firmeninterne Dokumente, schreibt der Spiegel.

Aus Sicht des Pharmakonzerns sind die Fälle aber sowohl wissenschaftlich als auch juristisch komplett aufgearbeitet. Es sei kein Zusammenhang zwischen dem Medikament und den Missbildungen festgestellt worden. Ein Ermittlungsverfahren gegen den Hersteller Schering wurde 1980 eingestellt. Danach gerieten die Duogynon-Fälle weitgehend in Vergessenheit. Nun wollten sich neben dem Mann aus Bayern weitere potenzielle Opfer zusammenschließen und Schadensersatz fordern.