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Chemie mit schwierigem Geschäft

20.11.2013 -

Der Umsatz der rheinland-pfälzischen Chemie erlebt im laufenden Jahr eine Talfahrt. Nicht nur das Umsatzminus von 1,6% belastet die Branche. Zusätzlich steigen die Beiträge zur EEG-Umlage. Trotz des schwierigen Umfeldes nahm die Zahl der Beschäftigten um 2% zu.
Auf der heutigen Jahrespressekonferenz kommentierten die Chemieverbände Rheinland-Pfalz die aktuellen Entwicklungen der Koalitionsgespräche in Berlin und stellten die konjunkturelle Entwicklung der Branche in 2013 vor.

Zukunftsfähige Energiepolitik für die Industrie in Rheinland-Pfalz
„Die Strompreise in Deutschland stellen einen Standortnachteil für die Betriebe dar und er vergrößert sich weiter. Wir unterstützen die Energiewende, aber unsere Betriebe brauchen bezahlbaren Strom", betont Harald Schaub, Vorstandsvorsitzender der Chemieverbände Rheinland-Pfalz in der heutigen Pressekonferenz. Er rief die Bundesregierung dazu auf, schnell zu handeln und die Kostenexplosion einzudämmen.

Untermauert wird seine Forderung auch durch die aktuelle CHEMonitor-Umfrage unter mehr als 300 Entscheidern der Chemiebranche: Fast drei Viertel der Befragten bezeichnen die Energiekostensituation am Standort Deutschland als schlecht. Mehr als ein Drittel rechnet dadurch mit deutlichen negativen Auswirkungen auf das Betriebsergebnis. Und ein schlechtes Betriebsergebnis durch Energiekosten belastet die angespannte wirtschaftliche Situation der Chemiebetriebe in Rheinland-Pfalz zusätzlich.

Denn wirtschaftlich hat das Jahr 2013 bisher die Erwartungen nicht erfüllt. Das zeigen die Zahlen der amtlichen Statistik und die Ergebnisse einer repräsentativen Konjunkturumfrage, die unter den Mitgliedsunternehmen durchgeführt wurde.

Umsatz im Minus
So setzte die chemische Industrie in Rheinland-Pfalz in den ersten neun Monaten insgesamt 21,1 Mrd. € um. Dies sind 1,6% weniger als im Vorjahreszeitraum. Am stärksten war das Minus beim Auslandsumsatz, der um 2% zurückging. Der Umsatzrückgang ist teilweise auf die gesunkenen Verkaufspreise und auch auf Währungseffekte zurückzuführen. Im bisher schwächsten Monat August brach der Umsatz sogar um 10% gegenüber dem Vorjahresmonat ein. Auch in der im Oktober durchgeführten Konjunkturumfrage gab nur rund ein Sechstel der befragten Unternehmen eine gute Geschäftssituation an.

Beschäftigung nimmt überdurchschnittlich zu
Trotz der schwierigen konjunkturellen Lage der Unternehmen stieg die Zahl der Beschäftigten um 2%. Ende September waren rund 46.000 Menschen in der Chemie und 11.000 in der pharmazeutischen Industrie beschäftigt.

Gedämpfte Aussichten
Die Branche rechnet mit einem weiteren Rückgang der Umsätze, weil das zweite Halbjahr erfahrungsgemäß schwächer ausfällt. „Damit liegen wir in Rheinland-Pfalz unter den Prognosen für die chemische Industrie im Bund, die in diesem Jahr mit einem Plus beim Branchenumsatz von 0,5% rechnen", so Bernd Vogler, Hauptgeschäftsführer der Chemieverbände Rheinland-Pfalz. Für das kommende Jahr gehen die meisten Betriebe laut Konjunkturumfrage von einer Entwicklung auf dem Niveau von 2013 aus.