BMW und SGL verdreifachen Produktionskapazität im Karbonfaserwerk Moses Lake
12.05.2014 -
Aufgrund des hohen Bedarfs an Karbonfasern für die Automobilproduktion verdreifacht SGL Automotive Carbon Fibers mittelfristig die Kapazität des Karbonfaserwerks in Moses Lake, Washington State (USA). Dies gaben die Joint Venture‐Partner SGL Group und die BMW Group im Rahmen eines feierlichen Spatenstichs anlässlich des geplanten Ausbaus bekannt. In die Erweiterung des Standorts fließen 200 Mio. US‐$, zusätzlich zu den bislang bereits investierten 100 Mio. US‐$. Der Ausbau des Werks soll Anfang 2015 abgeschlossen sein.
Damit wird das Werk in Moses Lake zum weltweit größten Karbonfaserwerk. Es entstehen rund 120 neue Arbeitsplätze, wodurch sich die Mitarbeiterzahl in Moses Lake von derzeit 80 auf künftig etwa 200 Mitarbeiter erhöht. Der Ausbau des Standorts Moses Lake ermöglicht es der BMW Group, aufgrund der automatisierten Produktionsprozesse Karbonfasermaterialien künftig auch in anderen Modellreihen zu wettbewerbsfähigen Kosten und in hoher Stückzahl einzusetzen.
Derzeit produziert das Werk Moses Lake auf zwei Fertigungslinien rund 3.000 t/a Karbonfasern exklusiv für BMW i. Bereits bis Sommer dieses Jahres wird SGL Automotive Carbon Fibers in Moses Lake eine bereits im Bau befindliche dritte und vierte Fertigungslinie in Betrieb nehmen, womit sich die Kapazität des Werks auf 6.000 t/a pro Jahr verdoppelt.
Mit dem Spatenstich für eine fünfte und sechste Fertigungslinie verdreifacht sich die Kapazität mittelfristig auf 9.000 t/a. Die für die Produktion der Karbonfasern benötigte Energie wird aus Wasserkraft gewonnen.
„Moses Lake setzt durch eine hochautomatisierte Karbonfaserproduktion und stringente Qualitätsstandards neue Maßstäbe in der Industrie. Es ist der derzeit am schnellsten wachsende Karbonfaserstandort der Welt. Gemeinsam mit der BMW Group leisten wir Pionierarbeit, um den Werkstoff CFK in der automobilen Großserienfertigung zu etablieren. Im Materialmix mit anderen Werkstoffen eröffnen sich mit CFK neue Perspektiven im Leichtbau für eine umweltfreundliche Mobilität", erläutert Dr. Jürgen Köhler, CEO der SGL Group.
Dr. Klaus Draeger Vorstand Einkauf und Lieferantennetzwerk der BMW: „CFK ist ein Schlüsselmaterial für die Automobilindustrie des 21. Jahrhunderts. Es spielt bei der Suche nach immer leichteren Materialien zur Reduzierung des Fahrzeuggewichts und damit des Kraftstoffverbrauchs und CO2‐Ausstoßes eine entscheidende Rolle. Im Zuge eines intelligenten Materialmixes werden wir den Werkstoff künftig nicht nur in unseren BMW i und BMW M Modellen einsetzen. Durch die Verbindung der Expertise der SGL Group und unseres Know-hows in der Großserienfertigung von CFK‐Komponenten sind wir in der Lage, den ultraleichten Hightech‐Werkstoff auch für andere BMW Modellreihen wettbewerbsfähig in Großserie zu fertigen."