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Fachkräftelücke – Ursachen und Lösungsansätze

10.08.2012 -

(CHEManager 15/2012)   Ingenieurnachwuchs       In Deutschland arbeiten 1,6 Millionen Ingenieure und sorgen über alle Branchen hinweg für eine Wertschöpfung von fast 180 Mrd. € im Jahr. Der demografische Wandel könnte diesen Erfolg gefährden. Damit die wirtschaftliche Bilanz weiter so gut bleibt, muss mehr Nachwuchs her. Denn nirgends in Europa sind so viele ältere Ingenieure am Arbeitsmarkt aktiv und müssen bald durch Jüngere ersetzt werden wie in Deutschland (Grafik 1). Auf 100 erwerbstätige Ingenieure im Alter von mindestens 55 Jahren kommen momentan lediglich 87 jüngere im Alter bis 34 Jahren. Die Aussichten für den Nachwuchs sind glänzend: Ingenieure gehörten in den vergangenen Jahren zu den größten Gehaltsgewinnern.




MINT-Fachkräftelücke         Der Arbeitsmarkt für Ingenieure und andere naturwissenschaftlich-technische Berufe entwickelt sich aus Bewerbersicht weiter positiv (Grafik 2). Zwar studieren wieder mehr junge Menschen MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), trotzdem reicht die Zahl der Abgänger nicht aus, um den Bedarf zu decken. So gab es im April 2012 für Naturwissenschaftler rund 13.400, für Techniker rund 63.200 und für Ingenieure sogar rund 111.000 Stellenangebote. Der Markt für Ingenieure ist praktisch leer gefegt. Und zwischen 2015 und 2020 scheiden Jahr für Jahr 53.300 ältere MINT-Akademiker aus dem Berufsleben aus. Daher ist es wichtig, weiter um Nachwuchs zu werben




MINT-Zuwanderer           Fachkräfte mit ausländischem Pass könnten helfen, den Mangel an Arbeitskräften in den technischen Berufen zu beheben. Zuwanderung leistet also einen Beitrag zur Fachkräftesicherung. Zuletzt sind viele Zuwanderer mit einem Abschluss in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik oder Medizin nach Deutschland gekommen. Die überwiegende Mehrheit dieser Zuwanderer kam aus EU-Staaten oder den Staaten der ehemaligen Sowjetunion (Grafik 3). Insgesamt sind zwischen 1999 und 2009 rund 185.000 MINT-Akademiker im Alter von 25 bis 64 Jahren nach Deutschland gekommen. Insgesamt arbeiteten in der Bundesrepublik zuletzt rund 132.000 in den vergangenen zehn Jahren zugewanderte MINT-Akademiker.




Ausländische Studenten                 Doch nicht nur die Zuwanderung qualifizierter MINT-Fachkräfte aus dem Ausland nach Deutschland, auch ein dauerhafter Aufenthalt von ausländischen Studenten muss erleichtert werden. Jährlich beginnen hierzulande rund 60.000 Ausländer ein Studium und entscheiden sich besonders oft für die gefragten technischen Fächer. Doch viele ausländische Absolventen deutscher Hochschulen wollen nach ihrem Abschluss trotz durchaus vielversprechender beruflicher Perspektiven höchstens noch ein paar Jahre berufliche Erfahrungen sammeln (Grafik 4). Fast zwei Drittel könnten sich eher einen längeren Aufenthalt in Deutschland vorstellen, wenn sie leichter eine Aufenthaltsgenehmigung bekämen.

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Lisa Rausch (lisa.rausch@wiley.com).