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Energiekosten im Vergleich und ihre Wirkungen

16.04.2014 -

(Ausgabe: CHEManager 7-8/2014)     Industriestrompreise     Der Wohlstand in den großen Industrienation hängt stark von deren Exportstärke ab, in Deutschland noch mehr als in anderen Ländern. Doch in einer stark vom internationalen Wettbewerb geprägten Welt gerät die deutsche Industrie durch steigende Energiepreise immer stärker ins Hintertreffen. Die durchschnittlichen Industriestrompreise sind seit 2007 in Deutschland um ca. 60 %, in den USA und in China dagegen um weniger als 10 % gestiegen. Auch im europäischen Vergleich bewegen sich die Industriestrompreise in Deutschland am oberen Rand. Die jüngste Analyse der EU Kommission zeigt, dass von den größten europäischen Volkswirtschaften nur Italien höhere Industriestrompreise hat.



Entlastungsregelungen     Weil die infolge der Energiewende(das Erneuerbare-Energien-Gesetz, EEG) gestiegenen Energiepreise für die exportorientierte deutsche Industrie eine Belastung darstellen, hat die Politik Entlastungsregelungen verabschiedet, um die negativen Folgen steigender energiepolitischer Kosten für industrielle und insbesondere energieintensive Verbraucher zu mildern. Für eine Reihe von Abgaben sind besondere Entlastungen vorgesehen, doch zwei dieser Entlastungsregelungen sind aufgrund ihrer Größenordnung von besonderer Bedeutung: die Stromsteuer und die EEG-Umlage. Je nach den geltenden Kriterien zahlen die industriellen Verbraucher für beide Posten geringere Sätze.



Energieverbrauch nach Branchen     Die Industriebranchen sind in Deutschland unterschiedlich stark mit Energiekosten belastet und unterschiedlich handelsintensiv. Grafik 3 illustriert den Energieverbrauch ausgewählter Branchen im Verhältnis zu ihrer Bruttowertschöpfung und das Ausmaß ihrer Exportabhängigkeit. Die Größe der einzelnen Kreise stellt die relative Größe der einzelnen Branchen dar, gemessen an der Bruttowertschöpfung. Je höher eine Branche auf der vertikalen Achse angesiedelt ist, desto energieintensiver ist sie. Die Chemieindustrie ist die am stärksten von Exporten abhängige und zugleich auch eine der energieintensivsten Branchen.



Einfluss auf die Beschäftigung     Aufgrund der hoch integrierten Wertschöpfungsketten in Deutschland haben Veränderungen in energieintensiven Branchen auch Auswirkungen auf andere, verbundene Branchen. Der wechselseitige Einfluss von Branchen auf die Beschäftigung in einer anderen Branche kann geschätzt werden, indem die Zahl der indirekten Arbeitsplätze in der Wertschöpfungskette betrachtet wird, die je 100 direkte Arbeitsplätze in einer bestimmten Branche geschaffen werden. Die Chemie- und Pharmaindustrie unterstützt pro 100 Mitarbeiter 178 indirekte Arbeitsplätze in anderen Branchen, Branche, fast so viel wie die Automobilindustrie, die je 100 Mitarbeiter 190 indirekte Arbeitsplätze schafft.

 

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