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Brasilien: Lateinamerikas boomender Chemiemarkt

21.08.2012 -

(CHEManager 16/2012)     Chemieproduktion     Brasilien gehört zu den größten Chemieproduzenten in der Welt. Mit einem Umsatz von knapp 105 Mrd. € im Jahr 2011 liegt die brasilianische Chemieindustrie mittlerweile auf Platz 7 weltweit (Grafik 1) und wird voraussichtlich weiter nach oben klettern. Der Branchenumsatz stieg in den letzten 10 Jahren durchschnittlich um über 15 %. Allerdings ist dies vor allem auf Preissteigerungen zurückzuführen, denn die Chemieproduktion wuchs innerhalb der letzten 10 Jahre im Jahresmittel nur mit rund 2,5 %. Nach dem Einbruch im Krisenjahr 2009 erholte sich die brasilianische Chemie zwar schnell wieder, verlor aber in den Folgejahren etwas an Wachstumsdynamik.




Chemieverbrauch
     Der Chemieverbrauch Brasiliens betrug 2011 über 125 Mrd. €. Damit ist Brasilien der fünftgrößte Chemiemarkt der Welt. Mit einem durchschnittlichen Wachstum in den letzten fünf Jahren von fast 15 % pro Jahr rangiert das südamerikanische Land hinter China auf Rang 2 der wachstumsstärksten Chemiemärkte weltweit. Deutsche Chemiekonzerne haben Vertriebs- und Produktionsstätten vor Ort aufgebaut. Die Direktinvestitionen in Brasilien beliefen sich 2010 auf rund 850 Mio. €. Insgesamt waren vorletztes Jahr 38 Tochtergesellschaften deutscher Chemieunternehmen in Brasilien aktiv, die zusammen mit etwa 18.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 6,3 Mrd. € erwirtschafteten.




Spartenstruktur     Brasiliens Chemieindustrie, die etwas mehr als 10 % zum Bruttoinlandsprodukt der verarbeitenden Industrie des Landes beiträgt, ist diversifiziert. Der Schwerpunkt liegt in dem rohstoffreichen Land aber noch deutlich bei petrochemischen Produkten und industrienahen Chemikalien. Etwa die Hälfte der Umsätze geht auf diese Sparten zurück. Der Rest wird durch chemische Erzeugnisse erwirtschaftet, die direkt vom Endverbraucher nachgefragt werden. Dies sind hauptsächlich Pharmaprodukte, Kosmetikartikel, Dünge-, Pflanzenschutz- und Reinigungsmittel sowie Farben und Lacke. Laut dem Branchenverband Abiquim soll Brasilien künftig eine dominante Position in der "grünen Chemie" einnehmen.




Handelsbilanz     Die brasilianische Handelsbilanz mit Chemikalien fiel mit -20 Mrd. € insgesamt deutlich negativ aus. In den letzten Jahren stiegen die Importe schneller als die Exporte. Die wachsende Mittelschicht, das dynamische Wirtschaftswachstum und nicht zuletzt der Rohstoffreichtum machen den Standort Brasilien auch für die deutsche Chemieindustrie interessant, die 2011 Waren im Wert von 2,6 Mrd. € nach Brasilien exportierte. Dies waren rund 1,7 % der deutschen Chemieexporte. Umgekehrt kamen nur 0,6 % der deutschen Chemieeinfuhren aus Brasilien. Innerhalb Lateinamerikas ist Brasilien mit Abstand der wichtigste Handelspartner deutscher Unternehmen.



(Ausgabe: CHEManager 16/2012)

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Lisa Rausch (lisa.rausch@wiley.com).

 

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