Bildung zahlt sich aus: Qualifikation und Lebensverdienste
03.03.2014 -
(Ausgabe: CHEManager 3-4/2014) Lebensentgelt nach Bildung Hochschulabsolventen verdienen durchschnittlich bis zum 2,7-Fachen dessen, was Personen ohne beruflichen Abschluss erhalten. Über das ganze Erwerbsleben hinweg addieren sich die sog. Bildungsprämien für alle Berufsabschlüsse zu beachtlichen Summen. Die Bildungsprämie beträgt für ein Abitur etwa 500.000 €, ein Fachhochschulstudium ist ca. 900.000 € wert und ein Hochschulstudium rund 1.250.000 €, jeweils im Vergleich zu Personen ohne Berufsausbildung (Grafik 1). Das ergeben Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit mit Daten für die Jahre 2008, 2009 und 2010.
Jahresentgelt nach Bildung Die in Grafik 2 dargestellten durchschnittlichen Jahresentgelte wurden unter der Annahme errechnet, dass Abiturienten sowie insbesondere Fachhochschul- oder Hochschulabsolventen später in den Arbeitsmarkt eintreten als Personen ohne die entsprechenden Bildungsabschlüsse. Zu Beginn des Erwerbslebens liegen die durchschnittlichen Jahresentgelte von Beschäftigten mit unterschiedlicher Bildung nicht weit auseinander. Bis etwa zur Mitte der Erwerbskarriere wächst der Abstand zwischen den Gruppen, bevor er sich dann auf einem relativ stabilen Niveau einpendelt. Teilweise wird der Unterschied am Ende des Erwerbslebens wieder etwas kleiner.
Kumuliertes Jahresentgelt nach Bildung In Grafik 3 sind die durchschnittlichen Brutto-Jahresentgelte nach Bildung kumuliert dargestellt. Für jedes Bildungsniveau wurden die altersspezifischen durchschnittlichen Jahresentgelte vom 19. bis zum 65. Lebensjahr aufsummiert. Für das 65. Lebensjahr entsprechen die kumulierten durchschnittlichen Brutto-Jahresentgelte nach Bildung schließlich den Lebensentgelten. Etwa mit Ende des dritten Lebensjahrzehnts beginnen sich die Wachstumsraten in den Entgelten sehr unterschiedlich zu entwickeln und es ergibt sich recht bald eine nennenswerte Differenz, die sich über den Erwerbsverlauf immer stärker ausprägt.
Bildungsprämien nach Geschlecht und Region Die durchschnittlichen Bildungsprämien sind für alle untersuchten Personengruppen deutlich positiv - unabhängig von Geschlecht und Region. Grafik 4 zeigt die durchschnittlichen Bildungsprämien nach soziodemografischen Merkmalen und enthüllt, dass sie für Männer deutlich stärker ausgeprägt sind als für Frauen und für Beschäftigte im Westen deutlich stärker als für ihre Pendants im Osten. Diese Unterschiede in den Bildungsprämien dürften größtenteils darauf zurückzuführen sein, dass Männer in Deutschland noch immer signifikant mehr verdienen als Frauen und analog das Gehaltsniveau in Westdeutschland noch immer höher ist als im Osten der Republik.