Intelligente Systemvernetzung mit Smart Pneumatic Grid
01.12.2017 -
Mit einem gemeinsam aufgebauten Smart Pneumatic Grid haben die Unternehmen Aventics und Boge Kompressoren Drucklufterzeuger und Druckluftverbraucher intelligent vernetzt.
Die horizontale und vertikale Vernetzung zu Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge ist in der Automatisierung aktuell das meistdiskutierte Thema. Viele Angebote sind umfangreiche IT-Lösungen, die nur mit einem hohen Aufwand umsetzbar sind. Die meisten produzierenden Unternehmen möchten die vertikale Vernetzung allerdings schrittweise einführen, um Erfahrungen zu sammeln und die Wirtschaftlichkeit zu überprüfen. Anwender suchen mit überschaubarem Aufwand umsetzbare Lösungen, die ihnen helfen, Betriebskosten zu sparen und die Verfügbarkeit ihrer Maschinen zu steigern.
Hier setzt das sogenannte Smart Pneumatic Grid an, das Boge Kompressoren aus Bielefeld gemeinsam mit dem Pneumatikspezialisten aus Laatzen aufgebaut hat. Die Basis für das smarte pneumatische Netz bildet das herstellerübergreifend akzeptierte Maschine-zu-Maschine-Kommunikationsprotokoll OPC UA. Die intelligente Vernetzung von Drucklufterzeugern und Druckluftverbrauchern eröffnet vielfältige Potenziale zum Überwachen, Steuern und Optimieren der gesamten Systemtopologie. „Mit dem Wissen über den aktuellen und den anstehenden Luftverbrauch kann die Kompressorleistung bedarfsgerecht geregelt werden, und Anwender senken so ihren Energieverbrauch deutlich“, erklärt Peter Boldt, Leiter Forschung und Entwicklung bei Boge.
Bedarfsgerechte Regelungen
Das Smart Pneumatic Grid erfasst den Energiebedarf bis auf Einzelverbraucherebene und visualisiert ihn transparent. Mit geringem Aufwand können aus diesen Informationen bedarfsgerechte Regelungen für die Boge Kompressoren abgeleitet werden. Darüber hinaus zeigt das Smart Pneumatic Grid auch einen steigenden Luftverbrauch (Leckage) verbrauchergenau an. Die Instandhaltung kann dadurch vorausschauend eingreifen, bevor es zu einem Stillstand kommt.
Das Kommunikationsprotokoll OPC UA setzt sich aktuell als Standard für die horizontale und vertikale Vernetzung in der Automation durch. Es übermittelt unabhängig von der Feldbuskommunikation mit der Steuerung Daten und Zustände von Geräten an weitere Komponenten, andere Maschinen oder übergeordnete Instanzen.
Die technischen Grundlagen für die intelligente Systemvernetzung haben Boge und Aventics innerhalb des von der deutschen Regierung geförderten Spitzenclusters „it’s OWL“ gelegt.
Firmeninfo
Aventics ist ein Hersteller von Pneumatikkomponenten und -systemen sowie kundenspezifischen Anwendungen und kann auf rund 150 Jahre Pneumatikerfahrung zurückblicken. Das Unternehmen aus Laatzen beschäftigt weltweit etwa 2.000 Mitarbeiter. Neben Produktionsstandorten in Deutschland, Frankreich, Ungarn, USA und China ist Aventics mit Direktvertrieb und Händlern in über 90 Ländern präsent. Eigentümer ist die Investmentfirma Triton.
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