Anlagenbau & Prozesstechnik

Reduzierung der Entsorgungs- und Frischsäurebeschaffungskosten

Gleichbleibende Qualität des Säurebads

22.02.2018 -

Eine Alternative zur Entsorgung ist die Reinigung der Säurebäder mit Hilfe der Retardation als Trennverfahren.

Heute übliche Praxis ist die Entsorgung der verbrauchten Säurebäder entweder über externe Partner oder die betriebsinterne Neutralisation mit nachgeschalteter Filtration und Entsorgung des Filterkuchens bzw. die Abwasserbehandlung des Filtrates. Beide Entsorgungswege verursachen merkliche Kosten für Transport, Behandlung und Entsorgung. Die entsorgte Altsäure muss durch frische Säure ersetzt werden.
Die Reinigung der Säurebäder direkt beim Anwender ist eine sehr effiziente Art der Konzentration und der Prozess der Retardation eignet sich sehr gut für die Trennung von Säure und Verunreinigungen. Für den Prozess der Retardation sind transportable Racks für geringe Kapazitäten und containerbasierte Anlagen für mittlere Durchsätze im Einsatz.

Säure-Rückgewinnung
Die Retardation ist ein chromatographisches Trennverfahren und beruht auf den unterschiedlichen Wechselwirkungen zwischen Stoffen in stationären und mobilen Phasen. Aufgrund der spezifischen Stoffeigenschaften lassen sich Bestandteile einer wässrigen Lösung räumlich und zeitlich voneinander trennen. Dieser Effekt wird für die Säurerückgewinnung zum Austausch von Ionen, speziell von Säurerestionen, genutzt.
Die Aufarbeitung von verunreinigten Säuren, wie Säurebädern oder sauren Waschlösungen, erfolgt durch einen Ionenaustausch. Herzstück dieser Technologie ist ein Ionenaustauscher mit speziellem Austauscherharz, wobei dieses rekuperativ geladen und entladen wird. Die Wasserstoffionen ziehen die Säurerestionen an, beladen dadurch das Harz mit Säure, wodurch sich die Säure von den Verunreinigungen trennt. Diese verlassen die Kolonne als fast pH-neutrale wässrige Lösung. Je nach Art der Verunreinigung des verbrauchten Säurebades wird eine Vorbehandlung zur Vermeidung von Fouling vorgeschaltet.
Aufgrund der steigenden Beladung ist die Retardation ein zyklischer Prozess. Das Harz wird jedoch durch den Retardationsprozess nicht verbraucht. Die kontinuierliche Reinigung der Säure direkt beim Nutzer bringt einen Vergleichmäßigungseffekt, der sich auf die Qualität des Säurebades, damit auf die Qualität des Behandlungsprozesses und letztendlich auf die Produktqualität auswirkt.

Rack-basierte mobile und stationäre Anlagen
In kleinen und mittleren Säurebehandlungsanlagen wird das verunreinigte Säurebad von ca. 10 m³ wöchentlich getauscht. Für diese typische Menge von ca. 100 l/h wurden mobile Anlagen für eine kontinuierliche Badpflege konzipiert und geliefert. Die Abmessungen der Anlagen sind den Anforderungen für einen Transport im Laderaum eines Passagierflugzeuges angepasst, um günstig und schnell weltweit zur Verfügung zu stehen. Die vollautomatisch arbeitenden Anlagen können von einem übergeordneten DCS überwacht werden.
Für die kontinuierliche Retardation von verunreinigter Säure für Produktionsprozesse mit größerem Bedarf wurden vorgefertigte, con­tainerbasierte Anlagen konzipiert und geliefert.

Wirtschaftlichkeit und Produktqualität
Die Säurebadaufbereitung rechnet sich durch die Reduzierung des Frischsäureeinkaufes und der Entsorgungskosten. Bezogen auf ein wöchentlich auszutauschendes Säurebad von 10 m3 beträgt die Einsparung zwischen 800–1.000 €/Woche (Frischsäure, Branntkalk, Gips). Die gleichbleibende Säurebadqualität verringert zusätzlich die Gefahr von Produktqualitätsschwankungen, die sich direkt auf das Betriebsergebnis auswirken.
Für Entsorger kann die Vermietung von mobilen Säureretardationsanlagen eine Alternative zur Neutralisation mit nachfolgender Deponierung des belasteten Filterkuchens und Behandlung des Filtrates sein. Neben der rückgewonnenen Säure kann das Metall aus der Salzlösung als Wertstoff nutzbar sein.

Kontakt

UIT Umwelt- Ingenieurtechnik GmbH

Zum Windkanal 21
01109 Dresden

+ 49 351 88646 00