Absaugen, Fördern, Beschicken
Seminare zu Schüttgut und Pulverhandling in der Praxis
CITplus: Die Verbreitung von Vakuumförderern in den unterschiedlichsten Industriezweigen hat in den letzten Jahren bedeutend zugenommen, so dass akut Wissensbedarf in Sachen Funktion, Anwendung und Optimierung besteht. Diesem helfen Seminare bei Volkmann am 2. September und im Haus der Technik am 9. September ab.
Das genaue Verständnis der Technologie, in Zusammenhang mit der gesamten Prozesskette und den unterschiedlichsten Verfahren, in denen Vakuumförderer eingesetzt werden, führt zu neuen Ideen. Ziel des Seminars in den gerade fertig gestellten, erweiterten und neuen Produktions- und Verwaltungsgebäuden der Firma Volkmann in Soest ist es auch, den Nutzen aus individuell gefundenen Lösungen auf neue Anwendungsgebiete zu übertragen.
Prozessbegleitende Integration
Neben der Optimierung des Energiebedarfs eines Vakuumförderers spielt die prozessbegleitende Integration eine wichtige Rolle. Dazu gehören z. B. Aufgabestationen für Big-Bags oder Sackware, das Wiegen und Dosieren oder das Brechen von Klumpen und Agglomeraten vor der Förderung.
Hinzu kommen immer höhere Anforderungen an die Hygiene (WIP/CIP), die Reduzierung von Produktverschleppung/Kreuzkontamination und die Vermeidung von Entmischung. Vermehrt treten Anwendungen unter erhöhtem Containment auf, sei es um die Mitarbeiter und die Umgebung zu schützen oder um das Produkt von äußeren Einflüssen fern zu halten.
Der Transport von Feststoffen unter Vakuum ist ohnehin sehr schonend und es werden Erweiterungen vorgestellt, die den Transport von Tabletten und Treibladungen (Explosivstoffe) sicher ermöglichen. Da fast alle zu fördernden Stoffe auch brennbar sein können, ist das Thema Atex, Elektrostatik und Explosionsschutz ein weiterer Schwerpunkt.
Gründe genug, um das über Jahrzehnte gesammelte Know-How in Form eines Praxisseminars am 2. September zu bündeln und in Soest an Anwender und Interessenten weiterzugeben. Dieses Praxisseminar richtet sich damit an Produktionsleiter, Verfahrenstechniker, Betriebsingenieure, Planer, Betriebsmeister und Anwender aus allen Industriezweigen, inklusive dem Anlagenbau. Im morgendlichen Programmteil werden im Rahmen von Vorträgen wichtige Aspekte herausgearbeitet, um nachmittags im Technikum die Praxis im Rahmen von Vorführungen und Versuchen zu erleben. Ein Rundgang durch die Produktion schließt den praktischen Teil ab.
Einsatzgebiete von Vakuumförderanlagen
Leiter dieses Seminars und Referent ist Thomas Ramme, Verkaufsleiter von Volkmann, der das Thema auch bei einem Seminar im Essener Haus der Technik vertiefen wird. Dort wird am 9. September bereits zum zwölften Mal ein besonders praxisnaher Blick auf den Einsatz von pneumatischen Förderanlagen geworfen. Anhand zahlreicher Beispiele aus den Bereichen Chemie, Pharma, Lebensmittel, Anlagenbau und insbesondere der allgemeinen Verfahrenstechnik wird das weitreichende Anwendungsspektrum erschlossen.
Dabei wird sowohl das richtige Einsatzgebiet der Vakuum- und Saugförderung als auch der Druckförderung behandelt, sowie deren Vorzüge gegenüber mechanischen Förderern erläutert. Ausgehend von der Kleinmengen-Förderung (z. B. Probenentnahme) über die Fass-, Sack- oder Big-Bag-Entleerung bis hin zum Transport von großen Mengen (z. B. Silobeschickungen) finden alle Leistungsbereiche der pneumatischen Förderung Berücksichtigung.
Lösungen für schwierige Schüttgüter
Neben der Förderung von relativ einfachen Schüttgütern steht insbesondere der Transport von Pulvern, Pigmenten, Stäuben und andere, als schwierig bekannte Schüttgüter im Mittelpunkt. Lösungen für feuchte, brückenbildende, empfindliche oder explosionsgefährdete Feststoffe (z. B. MZE < 1 mJ) werden anhand von zahlreichen Praxis-Beispielen aufgezeigt. Heutzutage werden selbst Tabletten und Airbag-Treibladungen sicher mit Vakuum transportiert. Bewährt hat sich der Themenbereich „Fließeigenschaften von Schüttgütern" da diese direkt die pneumatische Förderbarkeit von Schüttgütern und die Erreichbarkeit der anvisierten Förderleistung beeinflussen.
Neu aufgenommen wurde das Thema „Optimierungspotentiale in der pneumatischen Druckförderung". Dabei werden typische Einflussfaktoren auf die pneumatische Förderung angesprochen und deren Auswirkungen auf die unterschiedlichen Betreiberanforder-ungen erörtert. Auf dieser Basis wird es dem Teilnehmer ermöglicht, die eigene Situation zu analysieren. Ziel ist es, eine Anregung für gezielte Optimierungsansätze zu bieten und deren Potential zu erfassen und zu planen.
Einen weiteren Schwerpunkt stellen praxisgerechte Lösungen für die Anbindungen von pneumatischen Förderanlagen an Big-Bag- und Sackentleerstationen sowie an vor- oder nachgeschaltete Dosierorgane dar. Die Kombination einer Förderung mit gleichzeitiger Verwiegung und Dosierung (Saugwaage / Conweigh) ebnet den Weg zu neuen Lösungen für die Einwaage und Rezepturverwaltung.
Atex und die Konsequenzen
Fast alle zu fördernden Stoffe sind mehr oder weniger brennbar. Deswegen werden die Konsequenzen, welche sich aus den Richtlinien 94/9/EG und 99/92/EG „Atex" ergeben, gesondert behandelt. Sowohl rechtliche Aspekte als auch der praktische, betriebliche Explosionsschutz, insbesondere bei der pneumatischen Förderung, stehen hierbei im Mittelpunkt. Dazu gehört auch das sichere Eintragen von brennbaren Pulvern in die Gas-EX-Zone 0 (Reaktor- und Rührkesselbeschickung) und die Förderung von hybriden Gemischen.
Abgerundet wird dieser Seminartag im Haus der Technik durch die Video-Vorführung einer kleinen Vakuumförderanlage bei Simulation der verschiedenen Förderzustände in einer transparenten Förderleitung. Am Beispiel einer Silobeschickung wird gezeigt, dass pneumatische Förderanlagen durchaus einen geringen Energieverbrauch aufweisen können.
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