Im Oxea Werk Ruhrchemie setzt man auf die Mobillösung GS-Touch
Software hilft bei Instandhaltung und interaktiver Ressourcensteuerung
Um weit verteilte Infrastrukturen unter einen digitalen Hut zu bekommen, hat sich manches Unternehmen schon Schwielen an Händen und Füßen bei Begehung, 3D-Laserscanning & Co. geholt. Mit der statischen Ersterfassung ist es unterdessen nicht getan. Um dynamische Prozessanlagen im laufenden Betrieb unter einem digitalen Hut zu halten, braucht es mehr: „Anlagen leben, daher sind das fortlaufende Erfassen und Verwalten, die Interpretation und das Teilen konsistenter Anlageninformation maßgebliche Punkte bei der Instandhaltung“, erklärt Frank Lagemann, Vorstand von GreenGate, einem Softwareuntenehmen für Instandhaltungslösungen aus Windeck im Rhein-Sieg-Kreis. „Speziell an der Nahtstelle von digitalen und realen Maintenance-Workflows braucht es eine interaktive Aufgaben- und Ressourcensteuerung, die sich aus einer zentralen Datenquelle als Single Source of Truth speist.“ Das leistet die Instandhaltungs- und Betriebsführungssoftware GS-Service im Oxea-Werk Ruhrchemie in Oberhausen.
Sicherheit hat in der Chemischen Industrie höchste Priorität und ist in der Wertekultur vieler Unternehmen ganz weit oben verankert. Da macht das Werk Ruhrchemie keine Ausnahme. Der global tätige Produzent von Intermediaten und Derivaten setzt daher auf einen Softwarebaustein im Wartungsmanagement. Mit dem GS-Service wird der Schutz von Mensch und Umwelt mit der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und verbesserter Produktivität seiner Prozessanlagen verknüpft. Allein im Jahr 2017 verwaltete das Chemiewerk mit GS-Service über 89.000 Aufgaben bei Inspektion und Wartung. Für das Mehr an Flexibilität in den weit verteilten Infrastrukturen sorgt die Mobil-App GS-Touch.
Herzstück Prozessanlagen
So umfangreich das Produktportfolio, so komplex präsentiert sich die technische Infrastruktur in Oberhausen. Die Prozessanlagen sind das empfindlichste Glied in der Wertschöpfungskette – aus wirtschaftlicher Perspektive und aus Gründen der Sicherheit. Tatsächlich sind die hochtechnisierten Anlagen so komplex, dass eine effizient und effektiv durchgeführte Inspektion, Wartung und Instandsetzung dem Ziel „operatives Optimum“ zwingend entsprechen muss: „Keine Kompromisse bei Sicherheit, Umweltschutz, Gesundheit und Arbeitsschutz – Sicherheit hat höchste Priorität!“, heißt es aus dem Unternehmen. In der Abteilung Technische Werkstätten sind dafür rund 170 Mitarbeiter tätig, weitere 25 im Segment Technische Instandhaltungsplanung. Diese Teams nutzen GS-Service für die Erstellung, Terminierung, Bearbeitung und Verwaltung der Aufgaben und Tätigkeiten im Bereich Instandhaltung und Wartung.
Dialog auf Augenhöhe
Schon zum Neustart begab man sich in Oberhausen auf die Suche nach einer integrierten Softwarelösung für Steuerung und Verwaltung der Instandhaltung. „Zu sperrig“ sei das Altsystem gewesen. Zumal man – historisch bedingt – teils mit Insellösungen arbeitend, die stets die Gefahr von Dateninkonsistenzen und ineffizientem Datenhandling in sich tragen. Auch sollten die Zeiten „telefonbuchdicker Papierstapel“ ein Ende haben, damit Prozesseffizienz sowie die Auslastung von Mensch und Maschine erhöht werden können. Die Wahl fiel auf GS-Service von GreenGate. „Letztlich hat uns der Dialog auf Augenhöhe überzeugt, der Softwarespezialist hörte zu, ging auf unsere Anforderungen in den verschiedenen Anwendungsbereichen ein und so konnten wir gemeinsam für uns passende Lösungen erarbeiten“, so Thomas Malon, aus dem Team der Instandhaltungsplanung.
Messtechnik angebunden
Die Einführung von GS-Service am Standort Oberhausen erfolgte inklusive Anbindung der externen Messtechnik. Dabei handelt es sich um Messgeräte und Software zur Erfassung von Maschinenzuständen auf Basis von Stoßimpuls- und Schwingungsmessungen. Mit GS-Service werden heute rund 80 % aller Wartungs- und Inspektionsaufgaben wie aus einem Guss – und das medienbruchfrei – gesteuert und verwaltet: sei es in Bezug auf die Analysentechnik, die Klima- und Lüftungsanlagen, die Brandmeldetechnik oder das umfangreiche Mechanik-Equipment mit seinen Pumpen, Verdichtern, Getrieben und Rührwerken. Die Aufgaben werden nach Terminierung erzeugt: Was muss wann von wem und wo erledigt werden? Thomas Malon: „GS-Service nutzen wir seit einigen Monaten auch bei verschiedenen Betriebsmittelprüfungen wie den gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen an Hebezeugen, Leitern und Tritten sowie bei Kalibrierungsnachweisen an Messmitteln.“
GS-Touch an der Pumpe
Ist ein Ölwechsel an Pumpe 11 durchzuführen, eine Kontrolle am Rührwerk 12 vorzunehmen oder der Lagerwert an Verdichter 13 zu überprüfen, wird konsequent auf die Vorteile portabler Endgeräte gesetzt. Statt wie seinerzeit mit dem Klemmbrett vor Ort, sind die Instandhalter jetzt mit Ex-geschützten Smartphones der neuesten Generation unterwegs. Sie lesen mit der integrierten App die NFC Chips, die an jedem Objekt installiert sind, ein. Bei präziser, valider Information auf dem Touchscreen – wie die Liste abzuarbeitender Instandhaltungsaufgaben oder Informationen zum Objekt – bleibt es unterdessen nicht. Mit GS-Touch lässt sich auch die zeitnahe Rückmeldung durchgeführter Tätigkeiten erledigen, eine spontane Mangelerfassung ohne Aufgaben einpflegen oder eigenständige Terminverschiebungen im Kalender vornehmen. Tagesaktuell erhält der Instandhalter zudem einen Überblick über seine Aufgaben, gerade bei großflächigen Prozessanlagen mit erheblichen Wegezeiten ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Prinzip Postbote
Die Flexibilität von GS-Touch ergänzt sehr effektiv die generelle Funktionsvielfalt: „In diesem Service sind die benötigten Stammdaten von Einbauorten, Equipments und Betriebsmitteln in den zugehörigen Anlagen-Strukturen alle abgebildet“, erläutert Thomas Malon. Mit der Kontrolle der Stammdaten und dem Abgleich der Ist-Situation am Objekt vor Ort lässt sich verlässlich und zeitnah eruieren, ob und was demnächst inspiziert, gereinigt, gewartet oder instandgesetzt werden muss. Verschlankte Administration und effektive Auftragsabarbeitung hat sich bewährt – allerdings greift die Chemiefirma nach wie vor auf Mittel und Methoden konventioneller Instandhaltung zurück. Das hat mit sechs weiteren Unternehmen zu tun, den Standortpartnern im Werk Ruhrchemie. Hier gilt das Prinzip Postbote: Sind die Teams als fremdbeauftragte Instandhalter für einen der Standortpartner auf dem Werksgelände tätig, kommen noch traditionell Papier und Stift zum Einsatz. In den eigenen Bereichen managt man Mangelerfassung, -bearbeitung und -verwaltung, die Erstellung von Berichten und Auswertungen sowie die Dokumentation der durchgeführten Arbeiten wieder mit GS-Service. Das ist unerlässlich spätestens dann, wenn wieder einmal ein Audit ansteht.
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