Die Welt verändert sich in einem atemberaubenden Tempo und es kommt verstärkt zu einer weltweiten Vernetzung von Menschen und Unternehmen. Jeden Tag entstehen dadurch neue Chancen. Wenn diese neuen Chancen erkannt und genutzt werden, können Unternehmen zusätzliches Wachstum realisieren.

Damit sowohl Unternehmen der Chemie- und Pharmaindustrie als auch deren Mitarbeiter diese Vorteile nutzen können, ist die Einführung eines neuen und erweiterten Chancen-Management sinnvoll.

Chancen sind vielfältig, sie werden durch Menschen erkannt und genutzt. Chancen können dabei z.B. innerhalb des Unternehmens im Einkauf, der Produktion, dem Vertrieb, dem Marketing, dem Personal-, Finanz- oder IT-Bereich, in Forschung und Entwicklung, bei Umweltthemen oder in der Unternehmensstrategie realisiert werden. Auf den Mitarbeiter bezogen können sich neue Kontakt- und Karrierechancen mit Aufstiegs-, Weiterbildungs- und Gehaltschancen ergeben.

Die Chancen können dabei einzeln und/oder vernetzt auftreten. Die Chancen können sowohl innerhalb des Unternehmens entstehen als auch außerhalb durch Vernetzung mit anderen Unternehmen.

Ganzheitliche Chancenbetrachtung

Eine Aufgabe eines neuen und verbesserten Chancen-Management ist es dann, diese Chancen ganzheitlich zu betrachten und so zu managen, dass die Chancen mit dem höchsten Chancenwert zur richtigen Zeit, am richtigen Ort mit den richtigen Menschen erkannt und genutzt werden können. Damit dies erzielt werden kann, ist es u.a. notwendig, dass in den Chemie- und Pharmaunternehmen auch organisatorisch eine eigene Abteilung Chancen-Management geschaffen werden sollte.

In der Vergangenheit wurde in Unternehmen z.B. eine Abteilung Risiko-Management eingerichtet, die dann auch das Chancen-Management übernahm. Dabei kommt es dann aber oftmals zu einem Ungleichgewicht. Das Risiko wird mit einem größeren Zeitanteil und einem größeren Schwerpunkt betrachtet als neue Chancen. Mitarbeiter, die sich in die Risiken hineindenken, fokussieren ihr Denken dann aber zu sehr in die negativen Bahnen und können dann weniger neue Chancen erkennen als Mitarbeiter, die sich den ganzen Tag ausschließlich mit den positiven Themen „Chancen" und „Chancen-Management" befassen.

Es gibt auch Unternehmen, die Risiko- und Chancenmanagement innerhalb einer Abteilung Strategie bündeln und auch noch mit anderen strategischen Themen vermischen. Eine Strategie ist in den meisten Fällen kurzfristig (bis 6 Monate), mittelfristig (bis 3 Jahre) oder längerfristig (größer 3 Jahre) geplant, während Chancen auch oftmals völlig ungeplant im Bruchteil von Sekunden (z.B. während eines Kundengesprächs am Telefon oder im Internetchat usw.) auftauchen können und dann sofort erkannt und genutzt werden sollten. Chancen sind dann auch oftmals nicht aufschiebbar. Deshalb sollte es für die Mitarbeiter auch genügend Entscheidungs-, Handlungs- und Ermessensspielräume geben - anstatt starrer Regeln und Prozessabläufe - damit diese Chancen zum Wohle des Unternehmens erkannt und genutzt werden können.

Chancen-Management

Ein Chancen-Management ist deshalb sowohl für kurzfristige als auch mittelfristige und langfristige Sicht ganzheitlich auszugestalten. Deshalb sollten die Mitarbeiter im Chancen-Management auch Zugang zu neuem Wissen erhalten und geschult werden.

Zum Erkennen und Nutzen von Chancen setzt ein Mensch im Normalfall im Bruchteil einer Sekunde bzw. im Bruchteil von Sekunden sein Gehirn mit mehreren Milliarden Nervenzellen ein. Oftmals ist für das erfolgreiche Nutzen von Chancen auch ein „Bauchgefühl" sinnvoll. Damit ist der Mensch heute einem Computer noch überlegen. Außerdem kann ein Mensch zum Erkennen und Nutzen von Chancen - neben seinem Verstand - auf seine Sinne (Sehen, Hören, Tasten/Fühlen, Riechen, Schmecken, Sprache, Verstand/Gefühl) zurückgreifen. Ein Chancen-Management wird damit zu einem ganzheitlichen Ansatz im Unternehmen, das neben dem Mitarbeiter als wertvollen Chancenfaktor auch noch computergestützte Methoden und Verfahren ergänzend einsetzen kann.

Damit verbunden sollten Chemie- und Pharmaunternehmen dann auch die Chancen erkennen und nutzen, um eine Verbesserung des Image zu erreichen und die Bekanntheit des Unternehmens sowie die Aufmerksamkeit für das Unternehmen und seine Produkte bei Interessenten und Kunden zu steigern. Diese Chancen lassen sich z.B. sowohl über den Bereich CRM (Customer Relationship Management) als auch über den Bereich Social Media erkennen und nutzen.

Google- und Facebook-Rankings

Während die Top 10 der weltgrößten Chemieunternehmen mit Stand vom 29.08.2011 bei einer Suchabfrage in Google insgesamt auf circa 315 Mio. Ergebnisse kommen, so kommt Google selbst auf circa 12,6 Mrd. Ergebnisse. Die Top 10 der weltgrößten Pharmaunternehmen kommen bei einer Suchabfrage in Google insgesamt auf circa 433 Mio. Ergebnisse.

Obwohl die Top 10 der weltgrößten Chemie- und Pharmaunternehmen insgesamt sowohl von der Mitarbeiterzahl als auch vom Umsatz größer sind als Google, so sind diese Unternehmen im Internet bei den Ergebnissen kleiner. Bei Facebook kommen die Top 10 der weltgrößten Chemieunternehmen insgesamt auf circa 27.400 Fans und die Top 10 der weltgrößten Pharmaunternehmen insgesamt auf circa 73.800 Fans.

Über 1,3 Mio. Mitarbeiter sind in der Chemie- und Pharmabranche bei den Top 10 der weltgrößten Chemie- und Pharmaunternehmen beschäftigt und es besteht somit die Chance sowohl die Mitarbeiter zu Kunden und zu Fans zu machen als auch die Mitarbeiter mit neuen Interessenten und Kunden zu vernetzen und so durch ein neues positives Image zu neuen Kontakten und neuen Käufern und neuem Umsatz zu kommen.
Zum Vergleich: Google hat bei Facebook circa 3,8 Mio. Fans, aber nur circa 23.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen hat die Chance genutzt und mit seinen Produkten seine Kunden zu Fans gemacht und auch seine Mitarbeiter eingebunden.

Dieser branchenübergreifende Vergleich soll den Wissenshorizont erweitern und zeigt ein großes Potenzial für neue Chancen und für neues Wachstum für Chemie- und Pharmaunternehmen auf. Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass sich für die Chemie- und Pharmaunternehmen in Zukunft viele neue Chancen für neues Wachstum bieten könnten, wenn auch die Chancen zu einer Verbesserung des Image und zur Präsentation von Unternehmen und Produkten im Social Media-Bereich intensiver als bisher genutzt würden. Denn die Welt ist heutzutage ohne Chemie- und Pharmaunternehmen undenkbar.

Deutsche Bank Research schätzt in einer Studie aus dem Jahr 2008 das Umsatzwachstum in der Chemieindustrie bis 2020 auf + 4,4 % p.a. auf 3,8 Bio. €. Die Top 10 der weltgrößten Chemieunternehmen kamen 2009 insgesamt auf circa 266 Mrd. € Umsatz und haben noch Wachstumschancen. So ist es für die Zukunft denkbar, dass durch ein neues und verbessertes Chancen-Management mit einer verbesserten Erkennung und Nutzung von Chancen bei Chemieunternehmen ein Wachstum von circa 10 % p.a. erzielt werden kann, während es ohne ein neues Chancen-Management vielleicht nur circa 4 % bis 5 % pro Jahr werden.

Es ist jetzt an der Zeit, durch die Einführung eines neuen Chancen-Management diese vielfältig vernetzten Chancen zu erkennen und zu nutzen, um so weiteres Wachstum erzielen zu können.