Anlagenbau & Prozesstechnik

Undosierbares dosieren

Naturfasern, Holzfasern, lange Karbonfasern, Folienschnitzel

05.10.2016 -

Der neue Faserdosierer von Brabender Technologie eröffnet neue Optionen in der Dosierung von langen und unregelmäßigen Fasern.

Eine der ersten Anwendungen für den Faserdosierer sind zerkleinerte Folienstreifen aus dem Folienrandbeschnitt. Sie entstehen bei der Herstellung von Plastikfolien, bei denen die Ränder im Glättwerk abgeschnitten werden. Dabei fällt 10 bis 30 % sortenreiner Verschnitt an, dessen Weiterverwertung bislang umständlich war. Mit dem neuen Gerät können die Folienreste als Flakes wieder in die Prozesskette zurückgeführt und der Folienfertigung zugeführt werden. Das spart Ressourcen und optimiert den Herstellungsprozess.
Ein anderes mögliches Einsatzgebiet sind Naturfasern. Sie können zuverlässig, genau und kontinuierlich für Füllmaterialien oder Wood-Plastics-Composites dosiert werden. Ein weiteres Recyclingproblem entsteht bei Karbonfasern. Sie werden als Verstärkung von einer Rolle auf Bauteile laminiert. Dabei fallen regelmäßig Reststücke an, deren Entsorgung aufwendig und somit kostenintensiv ist. Mit dem Faserdosierer können die Reststücke sowie auch recycelte Fasern weiter- und wiederverwendet werden.

Funktionsweise
Möglich wird die Dosierung solch langer Fasern durch die Verwendung einer speziellen Faserschnecke, eines großflächigen Steilwandbehälters und einer besonderen Rührwerksgeometrie und -platzierung. „Dieser einzigartige und innovative Aufbau bewirkt eine Zwangsbefüllung der Schnecke“, erläutert Norbert Marek, der Ideengeber der Entwicklung. Da das Fließverhalten der Produkte sehr unterschiedlich ist, wird jeweils eine individuelle Auslegung durchgeführt. Über die genaue Bauweise des Dosierers bewahrt das Unternehmen Stillschweigen.
Kein Geheimnis ist dagegen die Relevanz der Steuerung für eine funktionssichere Faserdosierung. Essenziell ist das Verhältnis der Schnecken- zur Rührwerksdrehzahl. „Dafür sind unsere Controller CM plus oder CB plus verantwortlich“, betont Norbert Marek. Das konkrete Verhältnis von Schnecke und Rührwerk kann in Versuchen im Technikum individuell ermittelt und bei der Inbetriebnahme nachjustiert werden.

Den Nerv des Markts getroffen
„Wir sind sicher, mit dieser Innovation den Nerv des Markts getroffen zu haben“, so die beiden Geschäftsführer Horst Vohwinkel und Bruno Dautzenberg. „Mit diesem Gerät lösen wir auf einen Schlag ein bekanntes Dosierproblem und öffnen für viele bislang als praktisch undosierbar geltende Materialien neue Verarbeitungswege.“

Kontakt

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