Anlagenbau & Prozesstechnik

Glasflansch mit System

QVF Supra Line vereint die Möglichkeiten und Vorteile verschiedener Vorgänger-Systeme

03.12.2012 -

CITplus - Im Zuge ihrer abwechslungsreichen Geschichte hat sich die Marke QVF De Dietrich Prozess Systems zum Inbegriff für technisches Glas in der Chemie- und Pharmaindustrie entwickelt. Unter der Marke QVF wurden aus historischen Gründen sowohl die unterschiedlichen Glasflanschsysteme der QVF Glastechnik als auch das KF-System von Schott angeboten. Deren Vereinheitlichung, bei gleichzeitiger Kompatibilität, war das Ziel der Entwicklung des weltweit verfügbaren, übergeordneten Komponentensystems QVF Supra-Line.

QVF Supra-Line ist eine Produktlinie, die auf den bewährten KF und WPR2002-Komponentensystemen basiert. Sie reduziert nicht nur die Variantenvielfalt technisch gleichwertiger Komponenten drastisch, sondern schafft auch die Kompatibilität untereinander und bietet dem Anwender weitere wichtige Vorteile. Im Nennweitenbereich DN450-1000 ist die QVF Supra-Line identisch mit dem WPR 2002-System und dem KF-System von Schott.
Die optimierte Flanschform bietet wie der WPR2002-Planflansch aufgrund seiner Geometrie eine hohe mechanische Festigkeit durch die Minimierung von Zugspannung. Neben der erhöhten Sicherheit des Planflansches ist der Aspekt der Reinigung - besonders in Bezug auf den GMP-Anlagenbau - von besonderer Bedeutung. Mit Hilfe einer speziell entwickelten Universaldichtung, die mittels Zentrierung in einer Nut im Glasflansch direkt am Innendurchmesser abschließt, werden totraumarme Verbindungen realisiert.
Im Falle aller anderen Applikationen, bei denen "GMP-Aspekte" von untergeordneter Bedeutung sind, können mit dem QVF Supra-Flansch auch die Vorzüge einer flexiblen Kugel/Pfanne-Verbindung genutzt werden. Die integrierte Schulter fixiert die PTFE-Dichtung und sorgt für eine leckagefreie Verbindung.
Sowohl der QVF Supra-Planflansch als auch der QVF Supra-Kugelflansch besitzen eine feuerpolierte Oberfläche. Unter GMP-Aspekten ist dies ohne Zweifel von Vorteil, da er leicht zu reinigen ist. Zudem haben Langzeitversuche mit stark alkalischen Medien gezeigt, dass eine glatte Oberfläche resistenter gegen einen basischen Angriff ist und im Vergleich zu einer geschliffenen Glasverbindung zu einer längeren Lebensdauer führt.

CE-Kennzeichnung
Seit Juni 2002 müssen alle Glasapparate ab der Nennweite DN25 und einem zulässigen Druck größer 0,5 bar der Europäischen Druckgeräterichtlinie 97/23/EG entsprechen. Gemäß EN1595 ist Borosilicatglas 3.3 explizit ein für den Bau von Druckgeräten zugelassener Werkstoff. Häufig ist es gängige Praxis, dass sich die Konformität zur Druckgeräterichtlinie auf die gesamte Glasanlage als Einheit bezieht. Bei der QVF Supra-Line wird jedes Bauteil als Druckgerät ausgelegt und mit dem CE-Zeichen sowie der Akkreditierungsnummer der zuständigen benannten Stelle gekennzeichnet. Diese Tatsache bietet dem Betreiber maximale Flexibilität, da QVF Supra-Komponenten bzw. WPR/KF-Teile einfach gegeneinander ausgetauscht werden können, ohne die Zulassung der Glasanlage als Druckgerät zu verlieren.

Kompatibilitat
Die nahezu universelle Korrosionsbeständigkeit des Komponentensystems aus Borosilicatglas 3.3 führt dazu, dass Glasanlagen und Glaskomponenten eine sehr viel längere Lebensdauer haben als sonstige in der chemischen Industrie verwendete Werkstoffe. Demzufolge wurde bei der Entwicklung der QVF Supra-Line die Kompatibilität zu den diversen Vorgänger-Systemen sichergestellt und so der problemlose Einbau neuer Komponenten in bestehende Anlagen ermöglicht.
Eine Universaldichtung aus PTFE verbindet alle gleichartigen QVF Supra- und ehemaligen KF-Flansche untereinander sowie miteinander. Zusammen mit der QVF Supra-Plan/Plan-Verbindung erfüllt diese Universaldichtung die GMP-Anforderungen und dichtet totraumarm am Innendurchmesser ab.

Kompatibilität zu WPR2002
Wird der QVF Supra- mit dem WPR2002- Flanschring verbunden, so ist bis zur Nennweite DN150 die WPR2002-Einlage verfügbar, die ab DN200 entfallt, da dort bereits der KF-Blockflansch eingesetzt wurde.
Der QVF Supra-Flanschring besitzt bis DN300 den gleichen Teilkreis wie sein Gegenstück aus dem WPR 2002-Programm, was zur Folge hat, dass WPR2002-seitig der vorhandene Flanschring weiter verwendet werden kann. Beim Anschluss des QVF Supra-Flansches an das WPR2002-Komponentensystem wird bis Nennweite DN300 die bisherige TR-Dichtung des WPR2002-Programmes beibehalten.

Kompatibilität zu KF
Der QVF Supra-Flanschring kann für bestehende KF-Glasflansche eingesetzt werden. Im Falle des KF-Systems stimmen die Teilkreise der Kunststoff-Flanschringe ab der Nennweite DN200 mit den Teilkreisen der QVF SUPRA-Flanschringe überein.  

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Vorteile der QVF Supra-Line (bis DN300!)

Erweiterte Einsatzbedingungen
Isolierung der Flanschverbindung auch bei maximaler Betriebstemperatur von 200 °C
Noch höhere Korrosionsfestigkeit durch feuerblanke Ausführung
Einfache Handhabung
Fettfreie Montage durch innen beschichtete Muttern
Unterlegscheiben entfallen
"Unverlierbarkeit" der Beilage durch Edelstahlfeder mit Einsteckende
Festspannen der Potenzialausgleichsleitung in Klemmnut am Flanschring statt Verschrauben
mit einzelnen Erdungslaschen
Ableitfähige Glasbeschichtungen werden über das Verbindungssystem miteinander
leitend ­verbunden
Kürzere Lieferzeiten dank größerer Sicherheitsbestände der gängigen Artikel durch die ­Reduzierung der Typenvielfalt
Größere Versorgungssicherheit aufgrund einer geringeren Variantenzahl bei gleichzeitiger Kompatibilität zu bestehenden Anlagen/Systemen
Vereinfachte Planung und Auslegung, da die Flanschform keinen Einfluss auf die weitere ­Konstruktion hat
Vereinfachte Lagerhaltung und Ersatzteilbeschaffung
Vereinfachte Wartung
Eine Dichtung pro Nennweite unabhängig von der Ausführung des Flansches
Anschluss des Supra-Planflansches an das WPR-Komponentensystem mit der bisherigen WPR2002-Dichtung
Kompatibel zum KF-System von Schott und zu WPR2002

Firmeninfo
QVF Glastechnik GmbH wurde 1955 als Tochter der englischen Firma QVF Ltd. gegründet. 1973 übernahm Corning Incorporated - damals größter Spezialglashersteller der Welt - die englische Mutterfirma QVF Ltd. und erwarb gleichzeitig den französischen Wettbewerber EIVS S.A. Alle drei Unternehmen wurden zu einer Geschäftseinheit - Corning Process Systems - zusammengefasst, die 1993 an fünf Senior Manager aus Deutschland und England verkauft wurde. Durch den Zusammenschluss mit Schott Engineering im Jahre 1998 entstand die QVF Engineering GMBH mit Hauptsitz in Mainz. Mit der Übernahme durch die französische Firma De Dietrich im Jahre 2000 gehört QVF nun zur De Dietrich Process Systems Gruppe, deren Schwerpunkte Stahl-Emaille-Apparate (De Dietrich Glass Lining), Anlagenbau in korrosionsfesten Werkstoffen (QVF) und Filter/Trockner (Rosenmund) sind. 

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