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Scienceindustries fordert Standortstrategie für die Schweiz

Wirtschaftsverband Chemie Pharma Life Sciences sieht Investitionsstandort gefährdet

22.04.2025 - Schweizer Pharmaunternehmen tätigen bedeutende Investitionen im Ausland – ein deutliches Signal für die Standortpolitik. Für Scienceindustries, dem Wirtschaftsverband Chemie Pharma Life Sciences der Schweiz, ist klar: Damit die Schweiz auch künftig ein bevorzugter Investitionsstandort bleibt, braucht es jetzt eine klare Strategie.

Die neuen Investitionen führender Schweizer Pharmaunternehmen in den USA zeigen eindrücklich: Der internationale Wettbewerb um forschungsnahe Arbeitsplätze und Wertschöpfung verschärft sich weiter. Diese Investitionen sind ein Zeichen der globalen Stärke der Branche – und zugleich ein Warnruf an den Standort Schweiz. Denn: Die Schweiz verliert an Boden. Der Zugang zu wichtigen Exportmärkten – insbesondere zur EU – ist eingeschränkt und wird zunehmend schwieriger. Die Zahl klinischer Studien nimmt rapide ab. Und in zentralen Politikbereichen fehlt eine kohärente Zukunftsvision.

Die Forderung nach einer kohärenten Standortstrategie ist nicht neu – Scienceindustries setzt sich seit Langem dafür ein. Die aktuellen Entwicklungen verleihen dem Anliegen aber zusätzliche Dringlichkeit. „Wer Investitionen will, muss attraktive Bedingungen bieten. Andere Länder agieren strategisch – das sollte auch die Schweiz tun“, sagt Stephan Mumenthaler, Direktor von Scienceindustries.

Die Schweiz verfügt zwar über starke Grundlagen– exzellente Forschung, qualifizierte Fachkräfte, stabile Strukturen – doch das reicht nicht mehr aus. Damit die Schweiz im internationalen Wettbewerb wieder Taktgeberin wird, braucht es gezielte, mutige Weichenstellungen:
• Steuerliche Planbarkeit sicherstellen: Die Schweiz muss rasch und entschlossen auf die OECD-Mindeststeuer reagieren, um ihre Attraktivität als Standort für forschungsintensive Unternehmen zu sichern. Eine Umsetzung muss unter Beachtung der internationalen Entwicklungen stattfinden und der hiesigen Standortförderung zugutekommen. Unternehmen brauchen Planungssicherheit – nicht zusätzliche Unsicherheiten.
• Zugang zu Weltmärkten garantieren: Die exportorientierten Industrien Chemie, Pharma und Life Sciences sind auf stabile Handelsbeziehungen angewiesen. Dazu braucht es langfristig gesicherte Beziehungen zur Europäischen Union als grösstem Exportmarkt sowie den weiteren Ausbau des Netzes an Freihandelsabkommen sowie die Modernisierung bestehender Abkommen. Neue Ansätze, wie z.B. sektorielle Abkommen mit gleichgesinnten Partnern, sind zu prüfen.
• Innovationen auch im Inland rasch verfügbar machen: Ein schneller Zugang zu neuen Therapien und ein Vergütungssystem, das Innovationen honoriert, stärken das Vertrauen in den Heimmarkt und setzen ein wichtiges Signal an international tätige Unternehmen.
• Visionäre Strategie für gute Rahmenbedingungen in Bereichen mit hohem Innovationspotenzial: Dazu zählt insbesondere die biomedizinische und klinische Forschung – ein Feld mit zentraler Bedeutung für den Innovationsstandort Schweiz. Dass bestehende strategische Initiativen wie der Masterplan Biomedizin nicht weitergeführt werden, zeigt, wie wichtig ein neuer, breit abgestützter Standort-Plan ist. Nur mit einer klaren Ausrichtung kann die Schweiz ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern und internationale Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung halten.
• Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Schweiz: Von unnötigen Regulierungen und zusätzlichen finanziellen Belastungen für die Unternehmen muss dringend abgesehen werden. Vorlagen, welche Schweizer Unternehmen zusätzlich belasten könnten, sind einer kritischen Überprüfung zu unterziehen. Die im Vergleich zu den USA und China hohen Energiepreise sind entsprechend anzupassen.

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