Evonik übertrifft Vorjahr deutlich und will weiter wachsen
„Wir sind im politischen und wirtschaftlichen Gegenwind des vergangenen Jahres gewachsen! Wir sind robuster geworden“, sagt Christian Kullmann, Vorsitzender des Evonik-Vorstandes. „Das wird sich dieses Jahr weiter auszahlen, obwohl das Umfeld schwierig bleibt. Wir müssen jetzt voll dranbleiben.“
Der Fokus auf den Free Cashflow erwies sich 2024 als erfolgreich. Auf Jahressicht lag der Free Cashflow mit 873 Mio. EUR um 9% über dem bereits guten Niveau des Vorjahres (801 Mio. EUR), vor allem dank des höheren operativen Ergebnisses und anhaltender Disziplin bei den Investitionen. Die Cash Conversion Rate erreichte 42% und lag damit erneut über der Zielmarke von 40%.
Unter dem Strich weist Evonik im Jahr 2024 ein positives Konzernergebnis in Höhe von 222 Mio. EUR aus. Die Kapitalrendite (ROCE) verbesserte sich auf 7,1% (2023: 3,4%). Die Verkaufsmengen stiegen 2024 mit 4% stärker als das globale Wirtschaftswachstum. Die Preise sanken um durchschnittlich 2%.
Für das laufende Geschäftsjahr ist Evonik zuversichtlich. Im ersten Quartal erwartet Evonik ein bereinigtes EBITDA über dem Niveau des Vorjahreszeitraums (522 Mio. EUR). Im Gesamtjahr wird das bereinigte EBITDA zwischen 2,0 und 2,3 Mrd. EUR antizipiert. Die Cash Conversion Rate wird bei etwa 40% erwartet. Der ROCE wird sich weiter verbessern.
„Gerade die unsichere konjunkturelle Lage erfordert, dass wir 2025 umso entschlossener an uns arbeiten“, sagt Finanzvorstand Maike Schuh. „Wir haben es selbst in der Hand: Mit Disziplin bei Kosten und Investitionen schaffen wir das Fundament für mehr Profitabilität und Rentabilität.“
Die positive Entwicklung beim Cashflow erlaubt ein weiteres Jahr mit stabiler Dividende. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 28. Mai vorschlagen, die jährliche Dividende unverändert bei 1,17 EUR je Aktie zu belassen. Dies entspricht einer Dividendenrendite von derzeit etwa 6%.
Das konzernweite Effizienzprogramm Evonik Tailor Made wird konsequent umgesetzt. Die jährlichen Kosten werden sich bis Ende 2026 um rund 400 Mio. EUR reduzieren. „Wir haben versprochen, den Umbau sozialverträglich zu gestalten – und wir halten Wort: Die Reorganisation sowie der geplante Stellenabbau verlaufen planmäßig und in enger Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretern. Parallel laufende Verbesserungsprogramme, etwa in den Bereichen Animal Nutrition und Health Care, erzielen ebenfalls gute Fortschritte“, so Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor.
Auch die Komplexität nimmt ab. Zukünftig bündelt Evonik das Chemiegeschäft in zwei Segmenten, die direkt von Vorstandsmitgliedern differenziert gesteuert werden. Mit Lauren Kjeldsen und Claudine Mollenkopf ziehen die beiden zuständigen Managerinnen in den Vorstand ein und verantworten dort die neuen Segmente „Custom Solutions“ und „Advanced Technologies“. Mit dem Wegfall der Ebene der Divisionsleitung entfällt zum 1. April eine komplette Führungsebene im operativen Geschäft. Genauso wichtig: Der neue Zuschnitt ermöglicht es, die einzelnen Chemiegeschäfte passgenau zu steuern und ihnen entsprechend Mittel für Innovationen und Investitionen zur Verfügung zu stellen.
Ressourcen konzentriert Evonik im Rahmen der neuen Innovationsstrategie auf die vielversprechendsten Ideen: biobasierte Lösungen sowie Produkte und Anwendungen für die Energiewende und die Kreislaufwirtschaft. Sehr erfolgreich entwickelt sich auch der Anteil der sogenannten Next Generation Solutions, die einen nachgewiesenen Nachhaltigkeitsvorteil beim Kunden generieren: Sie machen inzwischen 45% des Konzernumsatzes aus (2023: 43%).
Die Aufteilung der früheren Division Technology & Infrastructure in infrastrukturelle Dienstleistungen für die Standorte und zentrale strategische Technologiekompetenz wurde zum 1. Januar 2025 umgesetzt. Die Standorte Marl und Wesseling werden im Jahresverlauf selbständig aufgestellt. Das schafft die Grundlage dafür, dass Evonik bei Technologien führend bleibt und sich besser auf ihre Chemiegeschäfte konzentrieren kann.