Port of Antwerp-Bruges verzeichnet Wachstum trotz schwieriger Zeiten
Trotz eines dynamischen Wirtschaftsklimas mit steigenden Energiepreisen und verstärktem internationalen Wettbewerb hat der Port of Antwerp-Bruges im Jahr 2024 einen Gesamtumschlag von 278 Mio. t erreicht, 2,3% mehr als im Jahr 2023.
Schiffscontainer waren mit einem Anstieg von 8,9% in Tonnage und 8,1% in TEU die treibende Kraft hinter diesem Wachstum. Kühlcontainer nahmen um 9,2% zu und machten 8,6% des gesamten Containerverkehrs aus. Der Marktanteil des Hafens in der Hamburg-Le-Havre-Range stieg in den ersten neun Monaten um 0,7 Prozentpunkte auf 30,6%.
Andere Segmente waren von den schwierigen Marktbedingungen betroffen. Der Chemiesektor erlebte sein schlechtestes Jahr seit 2009. Sektoren wie das Baugewerbe und die Automobilindustrie gerieten durch hohe Energie- und Rohstoffpreise und eine geringe Nachfrage unter Druck. Instabilität im Roten Meer führte zu längeren Fahrzeiten und Unsicherheit in der internationalen Schifffahrt.
Stückgut blieb auf dem gleichen Niveau (0,1%), wobei der Umschlag von Eisen und Stahl zunahm (+3,7%), während andere Produktgruppen rückläufig waren. Im Jahr 2024 ging der RoRo-Umschlag um 3,4% zurück, was auf einen Rückgang des Neuwagenumschlags (-9,4%) zurückgeführt wird. Der Umschlag von festem Massengut stieg leicht (+0,4%). Steinkohle ging stark zurück (-35,4%), aber Düngemittel glichen dies mit einem Zuwachs von 22,9% aus. Flüssiges Massengut verzeichnete einen Rückgang um 5,8%, der vor allem auf die geringere Nachfrage nach Diesel (-22,3%) und LNG (-21,9%) zurückzuführen ist. Chemikalien verzeichneten ein starkes Wachstum (+14,8%), das durch einen Anstieg bei Biokraftstoffen (+60,1%) begünstigt wurde, trotz des anhaltenden Drucks auf den europäischen Chemiesektor.
Im Jahr 2024 liefen 20.195 Seeschiffe den Port of Antwerp-Bruges an, ein leichter Anstieg von 0,2%. Zeebrugge begrüßte im Jahr 2024 187 Kreuzfahrtschiffe und 557.000 Passagiere.
Hafen im Wandel
Im Jahr 2024 wurden erneut wichtige Schritte unternommen, bis 2050 ein klimaneutraler Hafen zu werden; eine Priorität, die auch im Jahr 2025 im Mittelpunkt steht. Der Fokus auf die Kreislaufwirtschaft wird im NextGen District und Innovationshub Next Gen Demo ausgebaut. Das Projekt CHERISH2O zur Reinigung und Wiederverwendung von Industrieabwässern sowie das Warmtenet Antwerpen Noord, das erste Open-Access-Wärmenetz Belgiens, tragen ebenfalls zu den Kreislaufzielen des Hafens bei.
Im maritimen Bereich war die erste Methanol-Bunkerung eines Hochseeschiffs ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung von Port of Antwerp-Bruges zu einem Multi-Fuel-Hafen. Die Landstromprojekte in Antwerpen und Zeebrugge spielen eine wichtige Rolle bei der Verringerung von Emissionen und Lärmbelästigung. Die Einrichtung einer der größten öffentlichen Ladestationen für Elektro-Lkw in Europa macht das Hafengebiet zu einem zentralen Bindeglied für nachhaltigen Güterverkehr. Darüber hinaus wurde die Nachhaltigkeit der eigenen Flotte mit Innovationen wie dem Volta 1, dem ersten vollelektrischen Schleppschiff Europas, und dem Methatug, dem weltweit ersten mit Methanol betriebenen Schleppschiff, vorangetrieben.
Infrastruktur: Grundlage für nachhaltiges Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit
Mit der offiziellen Einführung eines Tiefgangs von 16 Metern hat der Hafen seine Wettbewerbsposition im Jahr 2024 deutlich gestärkt. Der Rekord von 16,3 Metern Tiefgang in Zeebrugge unterstreicht diesen Fortschritt. Gleichzeitig wird das ICO-RoRo-Terminal in Zeebrugge weiter ausgebaut, um dem wachsenden Kapazitätsbedarf der Plattform gerecht zu werden. Der Bau des neuen Antwerp Coordination Center dient als strategischer Knotenpunkt, um die nautische Verbindung zu optimieren und die Effizienz des Hafens weiter zu steigern.
Diese Infrastrukturentwicklungen sind nicht nur für die Leistungsfähigkeit und das nachhaltige Wachstum des Hafens wichtig, sondern stärken auch seine Attraktivität für Investoren wie Vioneo.
Neben der Infrastruktur hat auch die Sicherheit weiterhin Priorität. Mit der erfolgreichen Einführung des Certified Pick Up wurden im Jahr 2024 95% der Container sicher freigegeben.
Zusammenarbeit als Grundlage für den Erfolg
Das Ziel des Port of Antwerp-Bruges bleibt es auch weiterhin, eine zentrale Rolle bei der Energiewende und im internationalen Handel zu spielen. Dazu positioniert sich der Hafen als Investitionskatalysator mit strategischen Eigeninvestitionen. Durch Partnerschaften mit verschiedenen Interessengruppen gelingt es dem Hafen, Wirtschaftswachstum, Innovation und Nachhaltigkeit miteinander zu verbinden. Darüber hinaus bleibt ein wichtiges Glied in der internationalen Logistikkette.
Jacques Vandermeiren, CEO des Port of Antwerp-Bruges: „Im vergangenen Jahr haben wir erneut unsere Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt. Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, wie geopolitische Spannungen, die Energiewende und komplexe Genehmigungsverfahren, erfordern mehr denn je grenzüberschreitende Zusammenarbeit und eine gemeinsame Vision. Nur so werden wir für Investoren attraktiv bleiben und unsere strategische Vorreiterrolle in der Branche behaupten. Darüber hinaus wird die Forderung nach zusätzlichen Kapazitäten immer lauter, während die Sicherheit ein immer wichtigeres Thema wird. Das Jahr 2025 wird zweifelsohne ein weiteres Jahr der Herausforderungen, aber auch der Chancen sein. Mit unserem einzigartigen Mix aus Logistik, maritimer Wirtschaft und Industrie sowie unserer strategischen Lage sind wir bereit, unsere Agilität erneut unter Beweis zu stellen.“
Johan Klaps, Hafenbeauftragter der Stadt Antwerpen: „Wir blicken mit Stolz auf das Jahr 2024 zurück, schauen aber mit noch mehr Ehrgeiz voraus auf das Jahr 2025. Unser Hafen ist der Wirtschaftsmotor Flanderns schlechthin, auch in schwierigen Zeiten. Und wir gewinnen weiter Marktanteile in der Hamburg-Le-Havre-Range. Dies ist dem Engagement aller Mitarbeiter und Betriebe zu verdanken, die jeden Tag ihr Bestes geben, und dafür bin ich unendlich dankbar. Um weiter nachhaltig zu wachsen und unsere Position als Welthafen zu sichern, haben Projekte wie ECA für uns höchste Priorität. Mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit, Innovation und Stärkung unserer internationalen Position werden wir weiterhin in einen zukunftssicheren Hafen investieren, der Wohlstand für Flandern und weit darüber hinaus schafft.“
Dirk De Fauw, Bürgermeister der Stadt Brügge und stellvertretender Vorsitzender des Port of Antwerp-Bruges: „Die Komplementarität unserer Hafenplattformen hat sich wieder einmal als großer Mehrwert erwiesen. Wir bemühen uns auch darum, die Öffentlichkeit einzubeziehen. Unter anderem mit der Fernsehserie ‚De Haven‘ (‚Der Hafen‘) und der künftigen Eröffnung der ‚Havenwereld‘ (‚Hafenwelt‘) möchten wir der Öffentlichkeit die faszinierende Welt des Hafens näherbringen. Gleichzeitig investieren wir in wichtige Infrastruktur, wie die Erneuerung des Zweedse Kaai mit Landstrom für Kreuzfahrtschiffe. Ich freue mich auch auf die weiteren Schritte im Rahmen des NSZ-Projekts (Neue Schleuse Zeebrugge), das für die Stärkung unserer Position als Welthafen und die Zukunftssicherung unserer Kapazitäten von entscheidender Bedeutung ist.“
Port of Antwerp-Bruges in Deutschland: Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen dem Port of Antwerp-Bruges und Deutschland für eine nachhaltige Zukunft
• Der Port of Antwerp-Bruges baut seine traditionellen Hafenaktivitäten aus und engagiert sich stark für nachhaltige Innovationen. Neue Projekte wie eine fossilfreie Kunststoffanlage von Vioneo und eine grüne Wasserstoffanlage von Virya zeigen diesen Fortschritt. Die Entwicklung der Infrastruktur für Wasserstoff und CO2, einschließlich Pipelines und Ammoniakspeicher, ist in vollem Gange.
• Die Anbindung an Deutschland für Wasserstoff ist für 2028 geplant, während die CO2-Exportrouten für 2030 vorgesehen sind. Vor kurzem führte Fluxys eine Umfrage auf dem deutschen Markt durch, um das Interesse an Wasserstofflieferungen und CO2-Transporten über Belgien zu ermitteln. Im Vorgriff auf diese Pipelines spielt die gute Anbindung des Hafens an Deutschland über die Binnenschifffahrt und den Schienenverkehr eine entscheidende Rolle. Beide Verkehrsträger bieten zusätzliche Kapazitäten für die Zukunft. Während der EU-Wasserstoffwoche wurden die verbleibenden logistischen Engpässe mit Akteuren aus Kanada, Belgien und Deutschland diskutiert.
• Der Hafen Antwerpen-Brügge arbeitet gezielt an seiner Position als Wasserstoff-Import-Hub und CO2-Export-Hub – nicht nur um seine eigenen Plattformen nachhaltiger zu gestalten, sondern auch um das deutsche Festland mit Wasserstoff- und CO2-Lösungen zu versorgen. Diese Initiativen unterstreichen die strategische Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen dem Hafen und Deutschland für den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft.
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