Rekordbeteiligung bei Science4Life
142 Start-ups setzen ein Zeichen für Innovation und Pioniergeist
Neue Ansätze für die Therapie von Blutkrebs und der Huntington-Krankheit, Wasserreinigungsmodule zur Schadstoffentfernung, nachhaltigere Biotreibstoffe für die Schifffahrt und Solarstrom-Verteiler – Science4Life hat die besten Geschäftsideen aus Life Sciences, Chemie und Energie unter 142 Einreichungen prämiert. Ein bemerkenswerter Rekord: Seit dem Start der Gründerinitiative 1998 wurden noch nie so viele Ideenskizzen eingereicht. In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist das ein starkes Zeichen für den anhaltenden Innovationsdrang junger Unternehmen: „Unsere Gesellschaft steht heute vor weitreichenden Umbrüchen, die ganz neue Herausforderungen mit sich bringen. Die Geschäftsideen der Teilnehmer zielen praxisnah und voller Pioniergeist auf genau diese Anforderungen ab: Ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen sowie nachhaltige Konzepte aus Energie, Umwelttechnologie oder Materialwissenschaften”, sagt Jens Atzrodt, Head of R&D Operations Germany bei Sanofi in Deutschland. Rainer Waldschmidt, Geschäftsführer der hessischen Wirtschaftsfördergesellschaft Hessen Trade & Invest ergänzt: „Start-ups sind für die ökonomische Landschaft Deutschlands ein wichtiger Faktor, da sie neue innovative Technologien, Geschäftsmodelle und Wachstumsmärkte erschließen. Besonders ihre Agilität und Bereitschaft, Risiken einzugehen, sorgen dafür, dass sie Chancen frühzeitig erkennen und mutig angehen. Damit können sie wirtschaftliche Impulse schaffen, die sich über Jahre hinweg nachhaltig auf Regionen und Branchen auswirken.“
Science4Life begleitet junge Gründer beim Start ins Unternehmertum
Beim digitalen Science4Life Academy-Day hatten die zehn besten Teams des Science4Life Venture Cup und die fünf besten Teams des Science4Life Energy Cup zunächst die Chance, ihr Wissen in praxisorientierten Coachings mit erfahrenen Experten zu erweitern. In einzelnen Workshops rund um die Themen Finanzierung, Marketing, Recht und Patent konnten sie ihre Ideen weiterentwickeln und auf den Markt vorbereiten. Ab sofort startet die zweite Phase des Businessplan-Wettbewerbs: Bis zum 20. Januar 2025 können Gründer aus Life Sciences, Chemie und Energie ihr Read-Deck online auf www.science4life.de einreichen und sich für die Konzeptphase bewerben.
Biomaterialimplantate, neue Therapien, einzigartige Polymere – die Gewinner des Science4Life Venture Cup
Blueprint Biomed aus Berlin entwickelt resorbierbare Biomaterialimplantate, die effektiv und sicher die körpereigenen Regenerationsmechanismen aktivieren – ohne den Zusatz von Gewebe, Zellen oder Wachstumsfaktoren. Das Team bietet damit eine effizientere und patientenfreundlichere Lösung zu bestehenden Behandlungsansätzen von Knochendefekten. CiX aus Erlangen produziert anschlussfertige Wasserreinigungsmodule zur Schadstoffentfernung. Das System kann mit Strom effektiv und bedarfsgerecht unter anderem Medikamentenrückstände, Bakterien und PFAS, ein weitverbreitetes Umweltgift, aus Wasser entfernen – vor Ort und ohne Chemikalienzugabe. Bisherige Blutkrebs-Medikamente scheitern häufig an Resistenzbildung, geringer Wirksamkeit und starken Nebenwirkungen. Der Wirkstoff Carbacitabin von EpiCure aus München greift gezielt in gestörte epigenetische Mechanismen ein und überwindet diese Limitierungen. Die präklinischen Daten belegen: Das Team kann Blutkrebspatienten Stand jetzt eine effektive und äußerst gut verträgliche Therapieoption bieten. Phos4nova aus Enschede entwickelt einzigartige Polymere, die ein inhärentes Signal in der medizinischen Bildgebung generieren. Die bioabbaubare Technologie ist zum Patent angemeldet und ermöglicht es, die Nutzung schwermetallhaltiger Kontrastmittel zu vermeiden – das ebnet den Weg zu neuen Nano- und Biomaterialien. Inspiriert von der bemerkenswerten Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegen schädliche Proteinaggregate hat Plantman aus Köln ein Pflanzenprotein identifiziert, das das Potenzial hat, die mit der Huntington-Krankheit verbundenen toxischen Proteine zu unterdrücken. Dieser innovative therapeutische Ansatz verspricht erstmals eine Heilung der Huntington-Krankheit und gibt den betroffenen Patienten Hoffnung.
Biotreibstoffe, Solarstrom-Verteiler, elektromagnetische Badstütze – die Gewinner des Science4Life Energy Cup
Die FF Frontier Fuels aus Dieburg entwickelt innovative Biotreibstoffe für die Schifffahrt, die auf industriellen Reststoffen basieren und sowohl kostengünstiger als auch nachhaltiger als bestehende Alternativen sind. Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern scheitern an ihrer administrativen und rechtlichen Komplexität. Mit ihrem Solarstrom-Verteiler löst Radiant Systems aus Konstanz dieses Problem an der technischen Wurzel und macht Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern so einfach wie auf Einfamilienhäusern - ganz ohne Mieterstrom oder Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV). WeldNova aus Berlin entwickelt eine elektromagnetische Badstütze für die produzierende Industrie. Diese ermöglicht erstmals den Einsatz des Laserstrahlschweißens beim Schweißen dicker Bleche. Damit kann die Produktivität des Schweißprozesses bei großen Stahlkonstruktionen um den Faktor zehn gesteigert und die Kosten um bis zu 90% gesenkt werden.
Die fünf besten Teams der Ideenphase des Science4Life Venture Cup 2025:
• Blueprint Biomed (Berlin)
• CiX (Erlangen)
• EpiCure (München)
• Phos4nova (Enschede)
• Plantman (Köln)
Die prämierten Start-ups der Ideenphase des Science4Life Energy Cup 2025:
• FF Frontier Fuels (Dieburg)
• Radiant Systems (Konstanz)
• WeldNova (Berlin)
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