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Nachhaltiger Werkstoff aus Orangenschalen

Verbundwerkstoffe aus biobasierten Epoxidharzen und Naturfasern

12.11.2024 - Epoxidharze können zu vielseitigen Kunststoffen weiterverarbeitet werden, die in verschiedenen Bereichen zum Einsatz kommen – z.B. im Schienenfahrzeug-, Automobil- oder Innenausbau.

Meist aus Erdöl hergestellt, braucht es für eine nachhaltigere Zukunft Alternativen. Einen vielversprechenden Ansatz liefert das Forschungsprojekt Orange Oil. Das Ziel: Die Entwicklung eines biobasierten Epoxidharzsystems aus Orangenschalen.

Orangenschalen stehen als Nebenprodukt der Orangensaftproduktion in großen Mengen zur Verfügung. Das darin schlummernde Potenzial für die Entwicklung eines nachhaltigen Epoxidharzes hat das deutsch-türkische Kooperationsprojekt Orange Oil entdeckt, bei dem das Kunststoffzentrum SKZ, das Fraunhofer IMWS und das Tübitak Marmara Research Center zusammenarbeiten.

Das zunächst extrahierte Orangenöl wird durch eine Epoxidierung chemisch verändert und kann anschließend mit einem Härter zu einem biobasierten Zweikomponentensystem vermischt werden, das als Klebstoff, als Harzschicht für Bodenbeläge oder als Matrixkomponente in Faserverbundwerkstoffen eingesetzt werden könnte. Die Kombination des biobasierten Epoxidharzes mit Naturfasern in Bioverbundwerkstoffen ist dabei besonders attraktiv, da sie sowohl ökologische als auch technische Vorzüge bietet. Naturfasern wie Flachs oder Hanf haben eine geringe Dichte, eine hohe spezifische Steifigkeit und eine gute Verarbeitbarkeit. Weiterer Vorteil: Sie können zudem aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden und sind ökologisch vorteilhafter als synthetische Fasern.

Das innovative Projekt zeigt: Abfallprodukte der Lebensmittelindustrie können zu einem wertvollen, nahhaltigen Rohstoff für die Kunststofftechnik werden und hierdurch einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz leisten.

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