Optimierung der Herstellungsprozesse in der Pharmaindustrie
Membransystem zur Dehydratisierung organischer Lösungsmittel
Organische Lösungsmittel sind in der Arzneimittelproduktion wichtig, um Wirkstoffe zu lösen. Damit etwa bei Reaktions- und Kristallisationsprozessen die gewünschten Ergebnisse erzielt werden können, müssen solche Lösungsmittel dehydratisiert werden. Übliche Dehydratisierungsverfahren, wie z.B. Vakuumdestillation, erfordern den Einsatz von Wärme. Diese Verfahren sind nicht nur zeit- und energieintensiv, sondern können sich auch negativ auf die in der organischen Lösung enthaltenen pharmazeutischen Zwischenprodukte auswirken, insbesondere auf solche, die wärmeempfindlich sind.
Asahi Kasei ist ein globaler Hersteller von Membranen für diverse Industriezweige und produziert unter anderem Virenfilter sowie Membranen zur Wasseraufbereitung. Das Unternehmen hat seine Expertise jetzt erneut unter Beweis gestellt und ein neues Dehydratisierungsmembran-System mit einem Hohlfasermodul und einer Zuglösung (Draw-Solution) für organische Lösungsmittel im pharmazeutischen Herstellungsprozess entwickelt. Das System basiert auf der als Osmose bezeichneten Passage einer Flüssigkeit durch eine semipermeable Membran infolge von Konzentrationsunterschieden. Die entwickelte Vorwärtsosmose-Membran ermöglicht in Kombination mit der Zuglösung, Wasser ohne Verlust pharmazeutischer Zwischenprodukte zu entfernen.
Das für hochlösliche Flüssigkeiten wie Tetrahydrofuran (THF), Toluol oder Methanol geeignete Membran-System kann organische Lösungsmittel unter 1.000 ppm ohne Wärme oder Druck dehydratisieren und minimiert so die Auswirkungen auf wärmeempfindliche pharmazeutische Zwischenprodukte. Prozessdauer und Energieverbrauch sind außerdem deutlich niedriger als beim üblichen Vakuumdestillationsverfahren. Das Membransystem ist mit diversen organischen Lösungsmitteln verwendbar, einschließlich Alkohole, Ether, Ester und Kohlenwasserstoffe.
Asahi Kasei arbeitet gemeinsam mit Ono Pharmaceutical, einem der größten japanischen Pharmaunternehmen mit Sitz in Osaka, an der Bewertung der Leistungsfähigkeit des Membransystems in der Praxis. Die Markteinführung ist für 2027 geplant.