Schott Pharma strebt Börsengang an
Der Handel der Aktien soll bis Ende 2023 aufgenommen werden, abhängig vom Kapitalmarktumfeld. Der Börsengang wird ausschließlich aus Stammaktien der derzeit alleinigen Gesellschafterin Schott Glaswerke Beteiligungs- und Export GmbH bestehen, eine 100 %ige Tochtergesellschaft von Schott (die „Veräußernde Aktionärin“). Durch den Streubesitz wird erwartet, dass ein liquider Markt für die Aktien von Schott Pharma entsteht. Der Konzern will nach einem Börsengang weiterhin Mehrheitseigentümer und starker Partner von Schott Pharma bleiben und mit den Erlösen die Umsetzung seiner Wachstums- und Nachhaltigkeitsstrategie weiter beschleunigen. Gleichzeitig erhält Schott Pharma dadurch mehr strategische Flexibilität und Zugang zu den Kapitalmärkten.
Andreas Reisse, CEO von Schott Pharma, sagt: „Als börsennotiertes Unternehmen ergeben sich für Schott Pharma neue Chancen, auf die wir uns freuen. Der Markt für injizierbare Medikamente ist äußerst attraktiv, und wir sind hervorragend positioniert. Mit unseren High-Value-Lösungen stellen wir sicher, dass Patienten auf der ganzen Welt lebenswichtige Medikamente sicher und einfach erhalten können.“
Almuth Steinkühler, CFO von Schott Pharma, ergänzt: „Unser Finanzergebnis ist ein starker Beleg für die Resilienz unseres Geschäftsmodells sowie für den Erfolg unserer Strategie, margenstarke High-Value-Lösungen zu fokussieren. Dank unserer hohen Innovationskraft, Qualität und globalen Präsenz sind wir in den vergangenen Jahren stärker als der Markt gewachsen. Ein Börsengang verschafft uns eine noch größere Sichtbarkeit als globaler Marktführer.“
Frank Heinricht, CEO der Schott, sagt: „Dieser Schritt ist ein wichtiger Meilenstein für den Konzern. Wir freuen uns Schott Pharma auf diesem Weg zu begleiten und werden weiterhin die Mehrheit am Unternehmen halten.“
High-Value-Lösungen für einen der am schnellsten wachsenden Pharma-Märkte
Mit über 100 Jahren Erfahrung und 16 hochmodernen Produktionsstandorten in 14 Ländern ist Schott Pharma in allen wichtigen Märkten vor Ort vertreten. Das Unternehmen konzentriert sich auf Lösungen für Medikamente, die per Injektion verabreicht werden. Für diesen Bereich bietet es eines der größten Produktportfolios, das zudem wissenschaftlich fundiert ist. Die hochwertigen vorfüllbaren Glas- und Polymerspritzen, Karpulen, Fläschchen und Ampullen spielen für Pharmaunternehmen eine entscheidende Rolle: Injizierbare Arzneimittel können Patienten nur dann erreichen, wenn sie sicher aufbewahrt und verabreicht werden. Daher sind Produkte von Schott Pharma bereits bei der Entwicklung und Zulassung essenzieller Bestandteil eines Medikamentes. Rechnerisch erhalten weltweit mehr als 25.000 Patienten pro Minute eine Injektion aus einem Produkt von Schott Pharma.
Der Markt für injizierbare Medikamente ist eines der am stärksten wachsenden Segmente innerhalb der resilienten und antizyklischen Pharmaindustrie. Mit einem prognostizierten Wachstum von durchschnittlich über 8% pro Jahr wächst dieses Segment 1,4-mal schneller als der gesamte Pharmamarkt, und zwar auf 579 Milliarden Euro bis 2026.3 Für den Zielmarkt von Schott Pharma für pharmazeutische Aufbewahrungs- und Verabreichungssysteme wird sogar ein noch stärkeres Wachstum von 9% pro Jahr erwartet.¹ Dieser zeichnet sich durch starke Margen und hohe Eintrittsbarrieren aus, die erhebliche Investitionen und langjährige Erfahrung voraussetzen.
Der Markt profitiert außerdem von langfristigen Trends, die Schott Pharma mit innovativen Lösungen adressiert:
• Neue Kategorien an Arzneimitteln wie mRNA-Medikamente erfordern eine tiefgekühlte Aufbewahrung bei bis zu -100°C. Derzeit bietet Schott Pharma die einzigen vorfüllbaren Spritzen für diese Anwendungen.
• Medikamente mit dem Stoffwechselhormon GLP-1 sind als Therapieansatz für Typ-2-Diabetes und Adipositas immer gefragter. Schott Pharma versorgt führende Hersteller auf diesem Gebiet mit vorfüllbaren Glasspritzen und -karpulen und trägt zur sicheren Verabreichung bei.
• Gemeinsam mit Herstellern von Medizingeräten bietet das Unternehmen Homecare-Systeme, die Selbstmedikation für Patienten zuhause einfacher und sicherer machen. Das reduziert Kosten im Gesundheitswesen, da weniger Besuche in Arztpraxen anfallen.
• Immer mehr Pharmaunternehmen stellen ihre Produktion auf effizientere Konzepte um, mit denen sie verschiedene Medikamente auf ein und derselben Produktionslinie abfüllen und vorgelagerte Schritte wie Waschen und Sterilisieren outsourcen können. Hierfür bietet Schott Pharma abfüllfertige Lösungen, die mehr Flexibilität erlauben.
Innerhalb des Portfolios sind sog. High-Value-Solutions (HVS) ein zentraler Profitabilitätstreiber und haben in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 bereits rund 47% zum Umsatz beigetragen. Mittelfristig soll dieser Anteil 60% übersteigen. Um von den entsprechenden Marktchancen zu profitieren, baut das Unternehmen seine Produktionskapazitäten stetig aus: Unter anderem hat Schott Pharma kürzlich eine neue hochmoderne Produktion in Deutschland eröffnet, erweitert Kapazitäten in den USA und baut ein neues Werk in Ungarn. Darüber hinaus entwickeln rund 120 Experten aus Forschung- und Entwicklung neue HVS-Produkte und erweitern damit das Portfolio, das heute bereits aus über 1.000 Patenten und Designs besteht.
Bewährter Partner für große Pharmaunternehmen, Lohnabfüller und schnell wachsende Biotech-Startups
Die Top 30 Pharmaunternehmen weltweit und insgesamt über 1.800 Kunden vertrauen auf die langjährige Expertise von Schott Pharma. Für die spezifischen Anforderungen unterschiedlicher Medikamentengruppen findet das Unternehmen zuverlässige Lösungen. Zum Beispiel hat Schott Pharma langfristige Verträge mit den führenden Herstellern von GLP-1-Medikamenten. Das Unternehmen pflegt langfristige Kundenbeziehungen von durchschnittlich über 10 Jahren, oft über den gesamten Lebenszyklus eines Medikaments hinweg – von der Entwicklung bis zur kommerziellen Produktion. Die hohe Loyalität der Kunden zeigt sich auch in gemeinsamen Investitionsprojekten und der Wiederkaufsrate von 97%.
Starke Erfolgsbilanz mit profitablem Wachstum und attraktiven Margen
Die hohe Umsatzvisibilität aus langfristigen Kundenverträgen sowie die steigende Nachfrage nach HVS-Produkten geben Schott Pharma Rückenwind für weiteres Wachstum. In den vergangenen fünf Geschäftsjahren ist das Unternehmen im Umsatz durchschnittlich um mehr als 10% pro Jahr profitabel gewachsen. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 stieg der Umsatz erneut um 8,4% gegenüber dem Vorjahr auf 670 Mio. EUR. Die Profitabilität stieg ebenfalls auf 187,4 Mio. EUR (+9,3%) mit einer EBITDA-Marge von 28%. Mittelfristig strebt das Unternehmen weiterhin ein zweistelliges Umsatzwachstum sowie eine EBITDA-Marge im unteren 30%-Bereich an.
Das Aktienkapital von Schott Pharma wird derzeit von der alleinigen Gesellschafterin Schott gehalten, die zu 100% der Carl Zeiss-Stiftung gehört. Im Rahmen des Börsengangs ist ein öffentliches Angebot an private Anleger und Investmentunternehmen in Deutschland geplant, sowie Privatplatzierungen bei institutionellen Investoren in ausgewählten Märkten außerhalb Deutschlands. Als Joint Global Coordinators agieren BNP Paribas, BofA Securities und Deutsche Bank. Als Joint Bookrunners sind Citigroup und Jefferies mandatiert, sowie Commerzbank und LBBW als Co-Lead Manager.
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Schott AG
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