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Chemie-Arbeitgeber: Krise erfordert weiter Brückenlösungen

06.10.2022 - Für die Chemie-Arbeitgeber in Baden-Württemberg ist die Lage ernst: Die Umsätze sind im ersten Halbjahr gesunken, für das gesamte Jahr 2022 sind die Unternehmen pessimistisch.

In der Tarifrunde in der chemischen und pharmazeutischen Industrie 2022 sieht Christjan Knudsen, Vorsitzender der Tarifkommission des Arbeitgeberverbandes Chemie Baden-Württemberg (agvChemie) keine Verbesserung der Aussichten gegenüber dem Frühjahr. Im April hatten Arbeitgeber und Gewerkschaften auf Bundesebene eine Einmalzahlung als „Brücke über die Krise“ vereinbart.

Dauerhafte Belastungen vermeiden
Die Verhandlungen gehen am 17. Oktober 2022 für die gesamte deutsche Chemie weiter. Knudsen stellte dazu in der heutigen Sitzung der Verhandlungskommission des agvChemie klar: „Wir müssen flexibel auf die bestehende Krise und die weitere Entwicklung reagieren, wir sollten die ‚Brücke‘ verlängern. Eine Erhöhung um einen Prozentbetrag als dauerhafte Belastung verkraften viele unserer Unternehmen derzeit nicht.“

Investieren statt verteilen
Natürlich sehen die Arbeitgeber auch die Probleme, die für die Beschäftigten durch die Inflation entstünden: Hier könnten Unternehmen flexibel, auch mit steuer- und abgabenfreien Zuschüssen aus dem staatlichen Entlastungspaket, reagieren. Knudsen weiter: „Die Unternehmen müssen derzeit das, was sie erwirtschaften, gezielt investieren können – nicht verteilen.“

Chemie-Tarifrunde 2022 in Baden-Württemberg
Die Chemie-Tarifverhandlungen werden für mehr als 200 tarifgebundene Unternehmen (etwa 72.000 Beschäftigte) der chemischen und pharmazeutischen Industrie in Baden-Württemberg geführt. Die größte Teilbranche ist die pharmazeutische Industrie, gefolgt von Farben und Lacken sowie Körperpflege und Waschmittel. Derzeit beschäftigen die Unternehmen in etwa 30 unterschiedlichen Berufsbildern 3.500 Auszubildende und DHBW-Studenten. Die Unternehmen im agvChemie machten 2021 einen Umsatz von ca. 33,3 Mrd. EUR. Die Exportquote in diesen Betrieben liegt über 59%.

Kontakt

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