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Borealis nimmt Arbeiten an der PDH-Baustelle in Kallo wieder auf

04.10.2022 - Nach einem Stillstand von 80% der Bauarbeiten im Kallo-PDH-Projekt hat Borealis eine Neuausschreibung für die mechanischen sowie Rohrleitungsbauarbeiten durchgeführt.

Nach sorgfältiger Prüfung hat Borealis nun einen Großteil dieser Arbeiten an das Bauunternehmen Ponticelli vergeben. Die Arbeiten auf der Baustelle werden ab dem 3. Oktober 2022 schrittweise wieder aufgenommen.

Angesichts der Entwicklungen und Medienberichte über angebliches Fehlverhalten seines Auftragnehmers IREM auf der Baustelle der neuen Propandehydrierungsanlage (PDH) in Kallo, Belgien, beschloss Borealis am 27. Juli, den Bau für drei Tage zu stoppen und den Vertrag mit IREM-Ponticelli, dem für die Rohrleitungs- und mechanischen Arbeiten zuständigen Auftragnehmer, auszusetzen. Um eine gründliche Untersuchung und Umsetzung zusätzlicher Maßnahmen zur Einhaltung der Vorschriften zu ermöglichen, hat Borealis am 1. August 2022 beschlossen, die PDH-Baustelle in Kallo bis auf Weiteres zu schließen.

Im konkreten Fall beauftragte Borealis das Unternehmen IREM mit den Arbeiten und nahm die für alle Geschäftspartner geltenden Schutzklauseln, insbesondere den Verhaltenskodex für Unternehmensethik, in die Vereinbarung auf. Ende Juni 2022 kamen belgische Sozialinspektoren auf die Baustelle und führten Standardbefragungen zu einer Reihe von Arbeiten auf dem PDH-Gelände durch. Das an dieser Überprüfung beteiligte Team kooperierte uneingeschränkt und hatte zu keinem Zeitpunkt Kenntnis von Anschuldigungen des Menschenhandels.

Erst nach dem Einschreiten der belgischen Behörden Mitte Juli wurde Borealis klar, dass es möglicherweise Sozialbetrug in großem Umfang gab. Das Ausmaß des Sozialbetrugs und die Möglichkeit des Menschenhandels waren vorher nicht erkennbar und wurden erst später in besonders alarmierenden Presseberichten Ende Juli 2022 deutlich.

Borealis toleriert keinerlei Fehlverhalten. Folgende Maßnahmen wurden ergriffen, um mögliche Kontrollmängel bei (Sub-)Auftragnehmern zu erkennen und zu beheben.

„Wir bedauern, was den von Subunternehmern beschäftigten Arbeitern widerfahren ist. Borealis verfolgt eine Nulltoleranzpolitik in Bezug auf Menschenrechtsverletzungen, und wir handeln entsprechend. Mit der Wiederaufnahme der Bauarbeiten mit Ponticelli hat Borealis seine Standards für große Expansionsprojekte auf sichere Weise weiter gestärkt", kommentiert Philippe Roodhooft, Borealis Executive Vice President. „Jeder Auftragnehmer, der die höchsten Berufsstandards nicht einhält, sei es direkt oder indirekt, disqualifiziert sich als Partner für uns."

„Wir sind Borealis sehr dankbar für das Vertrauen in diesen schwierigen Zeiten. Dies unterstreicht unseren gemeinsamen Wert, niemals Kompromisse bei unserem wichtigsten Gut einzugehen: unseren Mitarbeitern", kommentiert Thierry Le Gangneux, CEO von Ponticelli. „Dank der gestärkten Verbindung zwischen unseren Unternehmen sind wir engagierter denn je, dieses Projekt zum Erfolg zu führen.“

Der lange Stillstand und die schrittweise Wiederaufnahme des Projekts haben Auswirkungen auf den Zeitplan. Borealis rechnet mit Inbetriebnahme der neuen PDH-Anlage im zweiten Halbjahr 2024.

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