Ein Standort voller Power
Dynamische Entwicklung im Industriepark Höchst – viele Investitionen der Standortgesellschaften
Als Standortbetreibergesellschaft investiert Infraserv Höchst vor allem in die Infrastruktur, die auf den speziellen Bedarf der Chemie- und Pharmaunternehmen ausgerichtet ist und die einen wesentlichen Erfolgsfaktor für den dynamischen Standort darstellt. Denn moderne, technisch anspruchsvolle und vor allem hocheffiziente Strukturen stärken die Wettbewerbsfähigkeit der Standortgesellschaften.
In den vergangenen Jahren hat Infraserv Höchst insbesondere die Energieversorgung weiterentwickelt. Da die Energiekosten in der Chemieindustrie einen wesentlichen Teil der Produktionskosten ausmachen, sind hier hocheffiziente Prozesse besonders wichtig, um Kostenstrukturen im Interesse der Kunden zu optimieren und als Standort auch im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig zu bleiben.
Aktuell investiert Infraserv Höchst rund 300 Mio. EUR in die Modernisierung der bestehenden Gasturbinenanlage und zwei neue Gasturbinen, um die Versorgungs-Infrastruktur des Standortes weiterzuentwickeln und die Energieeffizienz nochmals zu steigern. Auch wenn in Folge des Ukraine-Krieges die Zuverlässigkeit der Gasversorgung aktuell nicht gewährleistet ist und Infraserv Höchst in Bezug auf die Energieversorgung bereits Alternativen prüft, um die Aufrechterhaltung des Standortbetriebs sicherstellen zu können, so ist der Betrieb hocheffizienter Gasturbinenanlagen unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten weiterhin absolut sinnvoll.
Die beiden neuen Gasturbinenanlagen haben eine Leistung von jeweils 88 MW elektrisch. Nachgeschaltet sind jeweils zwei Abhitzedampferzeuger, die jeweils pro Stunde bis zu 200 t, mehr als 500 °C heißen Hochdruckdampf sowie maximal 22 t Niederdruckdampf erzeugen können. Mit den neuen Gasturbinenanlagen erhöht Infraserv Höchst die eigenen Stromerzeugungskapazitäten auf 478 MW.
Infraserv Höchst hat in den vergangenen 15 Jahren bereits verschiedene signifikante Investitionen getätigt, um die Energieversorgungs-Infrastruktur des Standortes zukunftsorientiert und nachhaltig weiterzuentwickeln. So ist der Industriepark Höchst Standort einer der größten Ersatzbrennstoff-Verbrennungsanlagen Deutschlands, in der anstelle fossiler Brennstoffe heizwertreiche Bestandteile von Siedlungs- und Gewerbeabfällen für die Energieerzeugung genutzt werden. Auch die Biogasanlage von Infraserv Höchst, die größte ihrer Art in der Bundesrepublik, liefert durch die Umwandlung von Klärschlämmen und organischen Abfällen in Biogas auf umweltfreundliche Weise Energie.
Ebenfalls von großer Bedeutung für die Produktion am Standort ist der Neubau des Flusswasserwerks, der noch in diesem Jahr fertiggestellt werden soll. Das bestehende Flusswasserwerk ist fast 100 Jahre alt: 1927 wurde die Infrastrukturanlage am nördlichen Mainufer in Betrieb genommen, die den gesamten Industriepark Höchst mit dem für alle Produktionsprozesse notwendigen Wasser versorgt. Das neue, voll automatisierte Flusswasserwerk wird bis zu 15.000 m3 Flusswasser pro Stunde reinigen können. Mit einer zweistufigen Reinigung kann das Wasser bis auf 20 µm gefiltert werden.
Auch am südlichen Mainufer des Industrieparks befand sich eine Großbaustelle, die Arbeiten sind nun weitgehend beendet: Das neue Gefahrstofflager des Industrieparks Höchst kann noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden. Infraserv Höchst investiert 34,9 Mio. EUR in das hochmoderne Lagergebäude. Auch der Lagerneubau ist ein wesentlicher Beitrag zur Weiterentwicklung des Industrieparks, denn ein so großer dynamischer Standort braucht ein leistungsfähiges Gefahrstofflager. Betrieben wird das neue Gefahrstofflager von Infraserv Logistics: Die hundertprozentige Tochtergesellschaft von Infraserv Höchst erbringt im Industriepark und an weiteren Standorten viele wertschöpfende Logistik-Services für Kunden, die überwiegend aus der Chemie-, Pharma- und Health Care-Branche kommen. Die Fertigstellung des Lagerneubaus fällt in eine Zeit, in der im Rhein-Main-Gebiet der Bedarf an breit konzessionierten Gefahrgutlagerflächen wächst. Da der Industriepark Höchst über eine ausgezeichnete Sicherheitsinfrastruktur und ausgezeichnete Verkehrsanbindungen verfügt, ist der Standort für ein solches Lager optimal. Das Gebäude ist 220 m lang, 75 m breit, 15 m hoch und bietet auf einer Grundfläche von 16.500 m2 insgesamt rund 21.500 Palettenlagerplätze. Durch kurze Wege und ein gleichzeitig für alle Lagerstandorte von Infraserv Logistics einzuführendes neues Lagerverwaltungsprogramm wird das neue Gefahrstofflager, das technologisch auf dem neuesten Stand ist, einen hocheffizienteren und wirtschaftlicheren Betrieb ermöglichen. So werden die Möglichkeiten der Digitalisierung genutzt, um Schnittstellen zu den Kunden bzw. die Prozesse zwischen Produktion, Lager und Distribution transparent und effizient zu gestalten. Der Neubau ist in neun Brandabschnitte unterteilt, von denen vier speziell für temperaturgeführte Lagerung von Chemie-, Pharma- und Health Care-Produkten vorgesehen sind. Hier können zukünftig Gefahrstoffe oder pharmazeutische Produkte im Temperaturbereich von 2 °C bis 8°C bzw. im Bereich zwischen 15 °C und 25 °C gelagert werden. Die Genehmigung für den Neubau im Industriepark Höchst erstreckt sich auf ein sehr breites Spektrum von Gefahrstoffen.
Um ein ausgesprochen spannendes Zukunftsprojekt handelt es sich bei dem Bau der ersten Wasserstofftankstelle für brennstoffzellenbetriebene Passagierzüge in Hessen – ein Thema, für das sich Anfang August auch Bundeskanzler Olaf Scholz interessierte. Bei einer Tour durch Hessen legte der Bundeskanzler eine Zwischenstation im Industriepark Höchst ein und informierte sich dort über die Entwicklung der Wasserstofftechnologie. Dabei stand auch die Besichtigung der Wasserstofftankstelle auf dem Programm, an der ab Ende des Jahres die weltweit größte Brennstoffzellenzugflotte der Welt betankt wird. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) wird ab Ende 2022 insgesamt 27 wasserstoffbetriebene Regionalzüge einsetzen, die im Industriepark Höchst mit Wasserstoff versorgt werden.
Infraserv Höchst engagiert sich schon seit mehr als 15 Jahren im Rahmen von Projekten, mit denen die Nutzung von Wasserstoff für nachhaltige, emissionsarme Mobilitäts- und Energieversorgungslösungen vorangetrieben wird. Das Unternehmen verfügt daher über viel Erfahrung und kann im Industriepark Höchst, in dem pro Jahr rund 50 Mio. m3 Wasserstoff bei Produktionsprozessen als Nebenprodukt anfällt, optimale Rahmenbedingungen bieten.
In den letzten Monaten sind im Nordteil des Industrieparks neue Gleisanlagen entstanden, insgesamt werden vier Zapfsäulen zur Betankung der Brennstoffzellenzüge installiert. In einem neuerrichteten Gebäude stehen sechs Verdichteranlagen bereit, mit denen der Wasserstoff für die Wasserstoffspeicherung auf 500 bar verdichtet wird. Infraserv Höchst hat zusätzlich einen Elektrolyseur zur Wasserstoffproduktion errichtet.
Der RMV wird Loks der Firma Alstom einsetzen, die mit dem Coradia iLint den weltweit ersten Personenzug entwickelt hat, der mit einer Wasserstoffbrennstoffzelle betrieben wird. In der Traktionsbatterie werden der vorübergehend überschüssig erzeugte Strom sowie die bei Bremsvorgängen zurückgewonnene Energie zwischengespeichert. Die Triebfahrzeuge sind so leise wie Elektrotriebfahrzeuge und lokal emissionsfrei, weil sie lediglich Wasserdampf und Wärme an die Umwelt abgeben. Allein diese vielen Investitionsmaßnahmen von Infraserv Höchst, die derzeit alle parallel realisiert werden, sind ein deutlicher Beleg für die dynamische Entwicklung des Industrieparks. Daneben sorgen auch die Standortgesellschaften mit ihren Investitionsprojekten dafür, dass der Standort weiter boomt – beste Zukunftsaussichten also auch für die Standortbetreibergesellschaft Infraserv Höchst.
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