30 Jahre CHEManager ist gemessen an den Anlagenlaufzeiten und Standortstrategien der großen Unternehmen der chemischen Industrie wirklich keine lange Zeit, insofern ist der CHEManager ein junges Magazin. 30 Jahre sind gemessen an den gravierenden technischen Veränderungen in der automatisierten, industriellen Wertschöpfung eine sehr lange Zeit, insofern ist der CHEManager ein etabliertes Magazin. Jung und doch etabliert, zwei Attribute, mit denen sich das Geburtstagskind schmücken kann. Denn es ist genau diese Aufgabe, etablierte Wertschöpfungssys­teme mit jungen, digitalen Konzepten der Automation und Optimierung zu unterstützen, die den CHEManager so lesenswert macht. Dabei kommt einem auf den Anwender ausgerichteten Magazin häufig auch die Rolle des Vermittlers, des Moderators in Zeiten des mitunter disruptiven technischen Wandels zu. Der CHEManager setzt sich mit den neuen technologischen Möglichkeiten Industrie 4.0, 5G, oder APL auseinander, arbeitet die Antworten der Anwender technisch-redaktionell auf und leistet so einen wichtigen Beitrag, die Erwartungen zwischen Herstellern und Anwendern, zwischen Nutzen, Aufwand und Risiko anzugleichen.
Ein schönes Beispiel ist die Anwender-Antwort auf die von Herstellern geprägte Re­ferenz-Architektur-Industrie-4.0, RAMI4.0. Während RAMI4.0 einen geschlossenen Regelkreis als möglichen Dienst innerhalb der Architektur selbst sieht, erlaubt NOA – die NAMUR-Open-Architecture – zunächst nur das Lesen von Daten der eigenständigen, funktional sicheren Automatisierungspyramide durch die außerhalb liegenden digitalen Welten. Ein aktiver Eingriff von dort in die funktional sichere Automation ist zunächst nicht vorgesehen. Was Hersteller anfangs als zögerlich empfanden, war in Wirklichkeit der verantwortungsvolle Umgang mit neuen technischen Systemen, die unzähligen Zusatznutzen stiften können, deren Betriebsbewährung in Bezug auf Sicherheit und Security aber noch nicht gegeben ist. Wer oder was eignet sich besser, diese zunächst scheinbar gegensätzlichen Standpunkte aufzulösen und einem sinnvollen technischen Kompromiss zuzuführen, als ein technisches Magazin, das sich nicht scheut, dicke Bretter zu bohren und in die technischen Inhalte der Diskussion mit einzusteigen. In diesem Sinne wünsche ich dem CHEManager noch viele weitere, erfolgreiche Jahre und spannende Beiträge zwischen Hersteller und Anwender.

30 Jahre CHEManager | EPaper und PDF-Download

Die Juliausgabe des CHEManager zum 30-jährigen Jubiläum unserer Branchenzeitung ist ein ganz besonderes Heft geworden ist, das die aktuellen Top-Themen der Chemie- und Pharmabranche von kompetenter Seite beleuchtet.
25 hochkarätige Führungspersönlichkeiten und Meinungsbildner diskutieren in ihren Autorenbeiträgen Themen wie Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft, Innovation oder Digitalisierung für die gesamte chemisch-pharmazeutische Industrie oder einzelne Segmente.

Zudem haben uns die vielen Grußworte von hochrangigen Unternehmens- und Verbandsvertretern gefreut, die uns nicht nur Lob aussprechen, sondern auch spannende Meinungen zur Situation der Branche zum Ausdruck bringen.