Thermo Fisher Scientific übernimmt den US-Life-Sciences-Forschungsdienstleister PPD mit Sitz in Wilmington, North Carolina, für 17,4 Mrd. USD in bar. Die Vorstände beider Unternehmen haben der Fusion, die bis Ende 2021 abgeschlossen sein soll, zugestimmt.

Marc Casper, Chairman, President und CEO von Thermo Fisher, sagte, die Übernahme von PPD sei eine natürliche Erweiterung für sein Unternehmen. PPD wird das Angebot des US-Laborausrüsters um eine bewährte Medikamentenentwicklungsplattform, Fähigkeiten zur Patientenrekrutierung und Labordienstleistungen erweitern. Das Unternehmen hat Moderna bei seinen mRNA-Therapeutika unterstützt, einschließlich der Covid-19-Impfstoffstudien.

Daniel Arias, Analyst bei der Investmentbank Stifel, erklärte, dass PPD angesichts der steigenden Nachfrage nach Dienstleistungen von Auftragsforschungsinstituten strategisch gut zu Thermo Fisher passt".

Laut Thermo Fisher ist die Transaktion "sofort und signifikant" wertsteigernd. Thermo Fisher erwartet außerdem, dass bis zum dritten Jahr nach Abschluss der Transaktion Synergien in Höhe von insgesamt rund 125 Mio. USD realisiert werden. Diese setzen sich aus Kostensynergien in Höhe von etwa 75 Mio. USD und einem bereinigten Betriebsergebnis in Höhe von etwa 50 Mio. USD aus umsatzbezogenen Synergieeffekten zusammen.

Zuvor hatte Thermo Fisher mit den Akquisitionen von Brammer Bio, einem Hersteller von viralen Vektoren für Gen- und Zelltherapien, im Mai 2019 und dem CDMO Patheon im August 2017 sein Pharmaservicegeschäft gestärkt. Allerdings hat Thermo Fisher im vergangenen Jahr den Kauf des Molekulardiagnostik-Unternehmens Qiagen verpasst. Nachdem das Unternehmen zunächst 11,5 Mrd. USD geboten hatte, erhöhte es sein Angebot um 1 Mrd. USD, konnte aber nicht genügend Qiagen-Aktionäre davon überzeugen.