North Sea Energy Program
Multinationales Projekt will Potenzial der Nordsee freisetzen
Mit diesen Fragen beschäftigt sich das North Sea Energy Program, eine Initiative von mehr als 30 Organisationen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Nordsee-Anrainerstaaten.
Das Programm und seine Konsortialpartner wollen Synergien zwischen Offshore-Energiesektoren identifizieren und erforschen. So kann bspw. der Strom aus Offshore-Windkraftanlagen auf Energieinseln (siehe Foto unten) unmittelbar zur Herstellung von Wasserstoff, Methanol oder Ammoniak verwendet werden. Auch die Abscheidung und Speicherung von CO2 in der Nordsee wären mit Hilfe von Energieinseln denkbar.
Die strategische Sektorkopplung und die Systemintegration dieser kohlenstoffarmen Technologien zur Energieerzeugung- und -speicherung bieten Optionen zur Reduzierung der CO2-Emissionen und beschleunigen die Energiewende zu reduzierten Kosten.
In der ersten Phase des Programms wurde der Schwerpunkt, unter Berücksichtigung wichtiger internationaler Entwicklungen, auf die Niederlande gelegt. Ein Schlüsselfaktor für die nächste Phase ist es, die geographische Reichweite der Forschungsprojekte auf die anderen Nordsee-Anrainerstaaten auszudehnen.
In den letzten 50 Jahren wurden erhebliche Mengen an Öl und Gas in der Nordsee gefördert. Doch die Energiewende ist in Gang gekommen und die Nordsee wird zunehmend für die Erzeugung erneuerbarer Energien genutzt. Mit der Zeit wird die Produktion der erneuerbaren Energien den Offshore-Energiesektor in Europa dominieren. Die Nordsee könnte so eine Pionierregion für die europäische Energiewende hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft im Jahr 2050 werden.
Nachhaltige Energieerzeugung
Grüner, d.h. ohne CO2-Emissionen erzeugter Wasserstoff ist der Energieträger der Zukunft und soll eine zentrale Rolle bei der Energiewende spielen. Die Anforderungen an die Industrie, ihren CO2-Ausstoß in den kommenden Jahren drastisch zu senken, sind hoch. Innovation ist gefragt! Ein derzeit in der Planungsphase befindliches innovatives Konzept sieht vor, nachhaltige Energie in Form von grünem Wasserstoff in der Nordsee zu erzeugen. In einer Machbarkeitsstudie hat Bilfinger die Potenziale für eine solche integrierte Energiegewinnung untersucht. Die Engineering-Experten entwickelten für sechs künstliche, in der Nordsee schwimmende Energieinseln Anlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff in unterschiedlichen Leistungsgrößen. Der Industriedienstleister bietet von der Erzeugung über den Transport und die Speicherung bis zur Anwendung in den Anlagen der Kunden Leistungen für das gesamte Spektrum der Wasserstofftechnologie an. Falls sich grüner Wasserstoff als Energieträger auf breiter Ebene durchsetzen würde, wäre auch eine klimaneutrale Industrieproduktion realistisch. (mr)