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Wacker und KIT gründen Innovationsplattform für nachhaltiges Bauen

15.07.2020 - Wacker unterstützt das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beim Aufbau einer Innovationsplattform für nachhaltiges Bauen. Eine entsprechende Vereinbarung gaben beide Partner heute bekannt.

Das Förderprojekt, das als „ChangeLab! Wacker / KIT Innovation Platform for Pioneering Sustainable Construction“ an den Start geht, richtet sich sowohl an Studenten des KIT als auch an Architekten, Ingenieure und Bauexperten, die sich über neue Ideen und Denkansätze in den Bereichen Materialentwicklung und kreislaufgerechte Konstruktion informieren und austauschen möchten. Vorgesehen sind öffentliche Vorträge, Symposien und Ideenwettbewerbe. Alle Aktivitäten der Plattform werden auf der Internetseite öffentlich kommuniziert, die heute online geht. Der Chemiekonzern unterstützt außerdem die digitale Neuausrichtung der fakultätseigenen Materialbibliothek. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Ziel der Innovationsplattform ist es, Akteure der verschiedensten Stufen der Bauwertschöpfungskette stärker mit der Forschung zu vernetzen. Veranstaltungen wie beispielsweise das Symposium „grow.build.repeat.“, welches voraussichtlich am 3./4. Dezember 2020 an der KIT-Fakultät für Architektur stattfinden wird, bringen den Austausch zur Bioökonomie im Bauwesen voran und fördern die Vernetzung zwischen Baumaterialindustrie, Architektur und Bauforschung. Im Mittelpunkt steht das Innovationspotenzial von regenerativen Baumaterialien und deren Konstruktionsprinzipien im Bauwesen.

Der Münchner Chemiekonzern erhofft sich von der Zusammenarbeit mit dem KIT wichtige Impulse. „Auch in Coronazeiten hat das Thema Nachhaltigkeit für uns einen sehr hohen Stellenwert“, betont Peter Summo, Leiter des Geschäftsbereichs Polymers. „Wir wollen bewusst ein Zeichen für die Entwicklung nachhaltiger Technologien im Bausektor setzen. Das Thema ist für uns von strategischer Bedeutung.“

Mit nachhaltigen Produktlösungen beschäftigt sich der Chemiekonzern seit Jahren. Der Geschäftsbereich Polymers nutzt beispielsweise biobasierte Essigsäure aus der Holzindustrie zur Herstellung von Bindemitteln für Innenwandfarben. „Um solche nachhaltigen und innovativen Konzepte zu entwickeln, sind wir auch auf den Austausch mit den Fachleuten entlang der gesamten Wertschöpfungskette angewiesen“, betont Summo. „Die ChangeLab!-Plattform schafft für einen solchen Austausch zwischen allen Beteiligten ideale Bedingungen.“

Projektpartner der Innovationsplattform ist die Professur Nachhaltiges Bauen am Institut Entwerfen und Bautechnik der KIT-Fakultät Architektur. Seit 2017 befasst sich die Professur unter Leitung von Professor Dirk E. Hebel mit nachhaltigen Materialressourcen und kreislaufbasierten Konstruktionsprinzipien in Forschung und Praxis. „Der Klimawandel und die Frage, wie wir in Zukunft mit immer knapper werdenden Ressourcen umgehen wollen, müssen zu zentralen Themen im alltäglichen Denken, Handeln und Bauen unserer Disziplin werden“, betont Hebel. Deshalb sei es wichtig, durch die Entwicklung neuer Materialien und Konstruktionsprinzipien die Palette an Möglichkeiten für Architekten und Bauingenieure zu erweitern und gleichzeitig den Kreislaufgedanken voranzutreiben, beispielsweise durch den Einsatz biotischer Baumaterialien. „Dass wir Wacker unsere ChangeLab!-Plattform gewinnen konnten, ist ein großer Gewinn für die Arbeit an unserer Fakultät und eine große Inspirationsquelle für alle, die sich mit der Zukunft des Bauens beschäftigen wollen“, betont Hebel.

Die Innovationsplattform steht Studenten, Vertretern der Baubranche und des Ingenieurwesens sowie Fachleuten und Materialwissenschaftlern offen und soll in den nächsten Monaten zu einem Ort des Austauschs und des Experimentierens ausgebaut werden. Die Internetseite des ChangeLab!-Projekts, die heute offiziell startet (https://changelab.exchange/), dient dabei als zentrale Informationsdrehscheibe. Vertreter der Wissenschaft und der Baupraxis erhalten hier die Möglichkeit, ihre Ideen, Fragen und Visionen auszutauschen, von ihrer Arbeit zu berichten und somit Anknüpfungspunkte für neuartige Ansätze zu präsentieren. Auch Weiterbildungsmöglichkeiten und andere öffentliche Veranstaltungen zur Thematik des nachhaltigen Bauens werden in Zukunft auf der Internetseite zu finden sein.

 

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