Hydrothermale Karbonisierung
Die hydrothermale Karbonisierung von Biomasse ist in den letzten Jahren auf großes Interesse gestoßen. Dabei soll in der Regel das Produkt, die HTC-Kohle oder Hydrochar, anschließend als Energieträger verbrannt oder vergast werden. Im Vergleich zu fossiler Kohle zeigt HTC-Kohle eine höhere Flüchtigkeit. Mittels thermogravimetrischer Messungen wurde die Flüchtigkeit von HTC-Kohlen aus unterschiedlichen Biomassen und Modellsubstanzen jetzt verglichen. Wie sich zeigte, verhalten sich Lignocellulosen deutlich anders als ligninarme Biomassen. Zudem ist HTC-Kohle weder mit Braunkohle noch mit nicht-karbonisiertem Holz vergleichbar. Dies muss bei der Umsetzung von HTC-Kohle in Apparaturen bzw. Brennern, die für Holz oder Braunkohle konstruiert werden, berücksichtigt werden. Eine nachträgliche thermische Behandlung erhöht zwar die thermische Stabilität, ist aber aufgrund der Masseverluste durch die Abspaltung flüchtiger Substanzen nicht zu empfehlen.
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DOI: 10.1002/cite.201500039
Andrea Kruse,
Karlsruher Institut für Technologie
Andrea_Kruse@uni-hohenheim.de