Einbettungsmaterial unterdrückt PID-Effekt in Solarzellen
Thermoplastisches Einkapselungsmaterial von Wacker verhindert unerwünschte Leistungsverluste in Solarzellen. Zu diesem Ergebnis kommt das Photovoltaik-Institut Berlin, das im Auftrag des Chemieunternehmens Solarmodule untersucht hatte, die mit dem thermoplastischen Siliconelastomer Tectosil verkapselt worden waren. Wie die Prüfer bestätigten, weisen solche Module keine Leckströme aufgrund von potentialinduzierter Degradation auf. Solche Effekte treten bei höheren Spannungen auf und können zu erheblichen Leistungseinbußen im Solarmodul führen. Tectosil ist eine flexible und hochtransparente, elektrisch isolierende Folie aus einem Silicon-Organo-Copolymer. Wegen seiner thermoplastischen Eigenschaften kann der siliconbasierte Kunststoff zeit- und kostensparend - ohne Vulkanisation und damit ohne eine chemische Reaktion - verarbeitet werden. So werden bei der Herstellung von Solarmodulen kurze Zykluszeiten und eine hohe Toleranz gegenüber örtlichen, im Laminator auftretenden Temperaturunterschieden ermöglicht. Das Polymer verbindet die Komponenten eines Photovoltaik-Moduls zu einem stabilen Laminat. Dadurch sind eingekapselte Solarzellen optimal vor mechanischen und chemischen Belastungen geschützt. Ein weiterer Vorteil ist die chemische Inertheit des Materials, die Veränderungen wie Eintrübung oder Vergilben ausschließt. Die Folie enthält weder Katalysatoren noch korrosiv wirkende Bestandteile. Somit eignet sie sich auch zur Einkapselung von solchen Solarzellen, die Schichten aus Verbindungshalbleitern oder aus anderen chemisch hochempfindlichen Substanzen - etwa aus einem transparenten leitfähigen Oxid - enthalten.