Das gemeinsame Ziel, Gefahrguttransporte unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Notwendigkeiten noch sicherer zu machen, einte fast 80 Teilnehmer, die sich am 24. November zum 4. Erfahrungsaustausch zwischen der Chemie- und Mineralölindustrie sowie Logistik getroffen hatten. Neben Fach- und Führungskräften der Industrie waren Vertreter der Gefahrgutspeditionen, der Forschung, von Behörden und der IT/TK-Welt in den Industriepark Höchst gekommen. Sie diskutierten aktuelle Lösungsansätze und Beispiele aus der Praxis, mit denen Gefahrguttransporte sicherer und wirtschaftlicher werden können.
Michael Bauske von ESG Elektroniksystem- und Logistik referierte zu neuen Standards in der Chemielogistik, dem „digitalen Chemiepark". Im Anschluss stellte Frank Manzke (Infraserv Logistics) die Gefahrgutkontrollen im Industriepark Höchst mit dem neuen Fahrzeugleitsystem (FLS) und elektronischen Checklisten vor, ehe Jörg Holzhäuser vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau in Rheinland-Pfalz aktuelle Änderungen in den Gefahrguttransportvorschriften vorstellte. Denn die zahlreichen Neuerungen verursachen immer wieder Aufwand und Kosten für die Gefahrgutbranche.
Thorsten Kritzer von der Branchenzeitung CHEManager und Kay Lied vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) rundeten das Informationsangebot ab, indem sie über den aktuellen Stand des Forum Gefahrgut berichteten. Dieses Forum hat sich über das Rhein-Main-Gebiet hinaus als Kommunikations- und Diskussionsplattform für Gefahrgutexperten etabliert. Kay Lied, zugleich Ausrichter des Erfahrungsaustauschs, machte deutlich, dass Vernetzung von Wissen und der Austausch von Erfahrungen und gegenseitigen Impulsen Innovationen in der Chemielogistik befeuert.
„Für den 5. Erfahrungsaustausch in 2010 möchten wir den Blick auf sogenannte multimodale Transporte richten", so Kay Lied, „denn die Anforderungen steigen, wenn andere Verkehrsträger wie Bahn, Schifffahrt und Flugzeug in die Prozesskette einbezogen werden. Eine Standardisierung über alle Verkehrsträger führt zu mehr Transparenz und effizienteren Prozessen und lässt bereits heute viele unerschlossene Optimierungspotentiale im Transport erkennen."

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