Höherer IBC-Umschlag bei weniger Organisationsaufwand
Donauchem: Durch Sigfox-0G-Netzanbindung kostengünstige Digitalisierung des IBC-Umschlags
Hersteller, Händler und Endanwender sowie Wartungsunternehmen stehen vor der Herausforderung, dass sie nicht durchgängig wissen, wo sich ihre IBCs (Intermediate Bulk Container) befinden, wie ihr Füllstand ist und wann die nächste Reinigung und Inspektion fällig ist. Die Folge: Das Management der IBCs aufwändig und teuer und der Warenumschlag pro IBC vergleichsweise gering. An beiden Schrauben kann man durch die Digitalisierung von IBCs drehen. Eine Lösung auf Basis des Sigfox-0G-Netzes (Null-G) ist bei Chemikalienhändler Donauchem im Einsatz und ermöglicht zahlreiche Effizienzsteigerungen.
Ob Chemikalienproduzenten, -händler, Endanwender oder Wartungsdienstleister – sie alle stehen vor großen Herausforderungen, wenn sie die Effizienz ihres IBC-Managements steigern wollen. Als Gebinde sind diese zwar auch Objekt der Warendisposition, wenn es um das Supply Chain Management der jeweiligen Füllungen geht, ihren Bestand und Umschlag im Rahmen der gesamten Lieferketten zu optimieren stellt jedoch eine eigenständige Herausforderung dar. Das Management von IBCs ist schon allein eine komplexe Aufgabe, weil so viele Unternehmen daran beteiligt sind.
Dabei ist die Supply Chain an sich nichts Besonderes: Hersteller oder Händler befüllen einen neuen IBC, lagern oder versenden ihn an den Anwender und dieser verbraucht die Ware. Es erfolgt die Rückholung mit bedarfsgerechter Wartung und Reinigung und gegebenenfalls Inspektion gemäß ADR 6.5.4.4 und schon steht der IBC wieder zur neuen Befüllung bereit. Alle fünf Jahre müssen IBC zusätzlich von einer behördlich anerkannten Inspektionsstelle untersucht werden. Aber auch das kann einfach organisiert werden, wenn beim Befüllen das Prüfsiegel kontrolliert wird. Dennoch fehlt eine durchgängige Transparenz, was Ineffizienzen in der Supply Chain wie bspw. zu geringe Warenumschlagquoten pro IBC zur Folge hat.
Wissen ist Macht
Wo genau sich der einzelne IBC befindet, kann man in der Regel aber nicht auf Knopfdruck abrufen. Es gibt diverse Managementsysteme, mithilfe derer man den Umlauf der IBCs organisieren kann. Unmittelbare Echtzeitinformationen stehen jedoch vielfach nicht zur Verfügung, wodurch die Supply Chain letztlich eine Art Blackbox ist, bei der nur ab und zu ein paar kleine Meldungen auftauchen, wie „Ware x in IBC y an Kunde z geliefert“ oder „IBC y beim Kunden z abgeholt“. Wie lange der IBC gestanden hat, kann man oft nur mittelbar über den allgemeinen Warenumschlag ermitteln.
Eine Beschädigung eines IBCs wird nicht automatisch und systematisch erfasst. Verursacher nachträglich zu ermitteln fällt schwer. Fehllieferungen lassen sich zudem nur aufwändig recherchieren und Ursachen für Verluste mitunter gar nicht aufdecken. Unfälle mit Leckagen nicht in Echtzeit melden. Bestände und Füllstande können zudem nur durch physikalische Inventur erfasst werden. Auch die FIFO-Organisation (First-In First-Out) zum Management von Haltbarkeiten der enthaltenen Stoffe erfolgt oft nur über das Management am realen Objekt.
Jeden IBC immer umfassend im Blick
So wünscht sich jeder, der mit dem Management von IBCs befasst ist, die Digitalisierung dieser Großgebinde für flüssige und rieselfähige Chemikalien. Mit einem smarten IoT-angebundenen Sensor, der 1:1 mit einem IBC verheiratet ist, ist dies darstellbar. Er kann bspw. Füllstand, Temperatur und Standort zyklisch melden. In Events zudem auch Meldungen in Echtzeit absetzen, wie z. B. das Erreichen spezifischer Füllstände, Temperaturschwellen oder Beginn und Ende eines Transports. Selbst extreme Erschütterungen könnte man erfassen und melden, um einen möglichen Sturz oder einen Zusammenstoß zu dokumentieren, der Beschädigungen zur Folge haben könnte. All das ist heute von Seiten der Sensortechnik möglich.
Anbinden an IoT-Clouds
Was bislang fehlte, war eine Technologie zur Anbindung dieser Sensorik an IoT-Clouds. Dies ändert sich seit kurzem mit der Verfügbarkeit von Netzen wie dem Sigfox-0G-Netz. Es wurde speziell dafür entwickelt, Dinge anzubinden, die man bislang nicht anbinden konnte, weil es zu viel Energie verbrauchte oder zu viel Geld kostete und weil 3G/4G/5G-Lösungen weltweit nicht ohne Roaming-Gebühren einsetzbar sind. Dieses heute bereits in über 65 Ländern verfügbare 0G-Netz (Netzabdeckung in Deutschland: 85 % in der Fläche – Stand September 2019), macht es nun möglich, autark betriebene Sensoren über Jahre hinweg wartungsfrei ohne Batteriewechsel an zentrale Clouds anzubinden. Damit können konstant und in Echtzeit alle wichtigen Daten gesammelt werden, die man für das Management von IBC-Beständen braucht.
Die Vorteile dieses Sigfox-0G-Netzes haben Sensorhersteller wie Nanolike erkannt und passende, berührungslose smarte Sensoren entwickelt. So lassen sich die Herausforderungen innerhalb der IBC-Supply Chains – inkl. einer präziseren GDP-Dokumentation von Temperaturwerten – deutlich effizienter gestalten, was letztlich die Effizienz des IBC-Einsatzes verbessert und Kosten senkt. In Zusammenarbeit mit IT-Spezialisten für die Business-Prozess-Integration sind darauf fußend auch Lösungen entstanden, die allen an den Logistikprozessen beteiligten Unternehmen bereitgestellt werden könnten.
Automatische Auslösung von Kundenaufträgen
Zu einem der ersten Anwender dieser innovativen Digitalisierungs-Technologie zählt der tschechische Chemikalienhändler Donauchem, der die Sensoren via SAP Business One integriert hat, was vom IT-Dienstleister Versino CZ umgesetzt wurde.
Ausgewählte Daten über den Status der IBC-Container werden bei Donauchem nun automatisch an das IBC-Informationssystem und auch das ERP-System übermittelt, in dem die Kundenaufträge zur Auffüllung oder zum Austausch von IBC-Containern automatisch ausgelöst werden. Es ist ebenfalls möglich, die Historie einzelner IBC-Container mit Blick auf deren Standort-, Temperatur- und Füllstandverlauf zu überwachen. Damit hat der Chemikalienhändler eine innovative Lösung zur Digitalisierung seiner IBCs erhalten, die das Auftrags- und Liefermanagement effizienter machen. Das gilt insbesondere für Kunden, die eine ständige 24/7/365-Verfügbarkeit der gelieferten Produkte wünschen oder die ihre IBC-Container an entfernten Orten positionieren ohne ständige Anwesenheit von Mitarbeitern. Die IBC-Digitalisierung ermöglicht auch Vendor Managed Inventory Strategien und damit eine Verschlankung administrativer Aufgaben beim Kunden. Zu den Vorteilen zählen zudem schnelle Reaktionen auf Bedarfsschwankungen, höherer Servicegrad, Vermeidung von Out-of-Stock-Situationen und die größere Freiheit beim Disponieren der Lieferungen, sodass sich die Transporte optimieren lassen. Kunden wiederum profitieren von kostengünstigeren Losgrößen und geringen Lagerbeständen vor Ort. Letztlich lässt sich damit auch die Nachfrage genauer vorhersagen.
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