CTS Container-Terminal Köln fördert neue intermodale Anbindung an die Seehäfen Hamburg und Bremerhaven
Die Zusammenarbeit zwischen den Verkehrsträgern ermöglicht intelligente logistische Systeme mit hoher Systemsicherheit
In Zeiten von Fachkräftemangel, z. B. LKW Fahrer, einer maroden Infrastruktur mit vielen Brückenschäden und der dringenden Maßgabe Emissionen zu senken, erscheint der Einsatz der Verkehrsträger Binnenschiff und Eisenbahn als Mittel zum Zweck. Die Optimierung der Zusammenarbeit zwischen den Verkehrsträgern ermöglicht es intelligente logistische Systeme mit größtmöglicher Schonung der Ressourcen und einer hohen Systemsicherheit zu entwickeln.
An der Rheinschiene werden die großen Volumina traditionell auf der am stärksten befahrenen Wasserstrasse der Welt, dem Rhein, transportiert. In den letzten Jahrzehnten hat die Binnenschifffahrt dabei einige Transportgüter verloren, durch die Containerisierung aber den ISO-Norm-Container als neues Ladegut gewonnen. Die Nutzung des Norm-Container hat die Globalisierung dabei erst ermöglicht. Im Welthandel ist die Nutzung bei Urversendern und Endempfängern nicht mehr wegzudenken. Damit hat sich die Bedeutung und Funktion der Binnenhäfen deutlich verändert. Die Binnenhäfen zeichnen sich traditionell dadurch aus, dass die drei Verkehrsträger Binnenschiff, Eisenbahn und Straßenverkehr zusammentreffen. In der Vergangenheit dienten die Binnenhäfen der konventionellen Schiffsabfertigung, Waren wurden gelöscht und geladen, gelagert, sowie per Eisenbahn und Lkw im direkten Umkreis verteilt bzw. von dort angeliefert. Heute dominieren die Containerterminals das Bild. Das CTS Container-Terminal im Hafen Köln Niehl ist inzwischen der größte Anlieger und gleichzeitig auch das größte Binnenterminal in Deutschland.
Kerngeschäft des Logistikers ist die Abfertigung von Binnenschiffen und Bahnprodukten, Transporte per Schiff in die Westhäfen Rotterdam, Antwerpen und Moerdijk, Containertrucking, Depothaltung, Lagerung von leeren und beladenen Einheiten, Reparatur, Containerverkauf und –vermietung. Ergänzt wird die eigene Binnenschiffsanbindung nach Rotterdam durch tägliche eigene Bahnverkehre.
Köln ist seit je her ein Eisenbahnknotenpunkt. So werden neben den Binnenschiffen auch europaweite Bahnprodukte abgefertigt. Bei CTS sind es wöchentlich 11 Abfahrten von und in den Großraum Mailand, 5 Abfahrten nach Curtici in Rumänien, tägliche Waggongruppen nach Valencia / Spanien sowie diverse „Companytrains“ mit speziellen Setups.
Neu ist ein eigener Verkehr in die deutschen Seehäfen Hamburg und Bremerhaven. Seit Mai 2019 wird zusammen mit IGS, Hamburg, ein eigenes Bahnprodukt von und nach Köln-Niehl angeboten. Nachdem diese Verbindung 28 Jahre lang durch Dritte angeboten, letztlich aber eingestellt wurde, sind nun wieder alle relevanten Seehäfen intermodal angeschlossen. Die Angebotspalette bietet Handel und Industrie ein höchstes Maß an Systemsicherheit. Mengen können auf verschiedene Seehäfen (Westhäfen und deutsche Seehäfen) aufgeteilt und alle Verkehrsträger genutzt werden. In Zeiten von Kleinwasser oder Abfertigungsproblemen können Lieferketten somit problemlos aufrechterhalten werden.
Die Schaffung von Systemsicherheit in der optimalen Kombination der Verkehrsträger ist bereits seit vielen Jahren das Ziel der Kölner. So wurde vor mehr als 15 Jahren erfolgreich ein kurzer Shuttlezug auf nur ca. 30 km Distanz in den Chemiepark Knapsack etabliert, der die zurückzulegende Distanz auf der Straße minimiert, dafür die Zustellqualität maximiert. Hierbei verlassen Güterzüge den Hafen in den frühen Morgenstunden, Lkw versorgen die Urversender und Endempfänger im und rund um den Chemiepark auf kürzester Distanz. Am späten Nachmittag kehren die Boxen per Bahn zurück in den Niehler Hafen um dort auf die Fernverkehrsprodukte umzusteigen. Eine maximierte Zustellqualität per Lkw wurde in vielen Fällen durch die Implementierung von Shuttlesystemen mit einem festen Fahrer- und Fahrzeugpool geschaffen. Hierbei wurde das Equipment auf die speziellen Bedürfnisse des Urversenders / Endempfängers abgestimmt.
Verknüpfung von Netzwerken
Durch die Verknüpfung von Netzwerken konnten die Großräume Aschaffenburg, Schweinfurt und Mertert (Nähe Trier an der Mosel) intermodal angeschlossen werden. Automatisch sind damit die genannten Räume optimal intermodal an die Westhäfen und die deutschen Seehäfen angeschlossen. Das Logistikunternehmen ist überzeugt, dass der Einsatz alternativer Verkehrsträger und die Kombination derer an Bedeutung gewinnen wird. Hierbei gilt es Kooperationsmodelle zwischen Operateuren, Spediteuren und auch Industrie und Handel zu entwickeln und auf neuen Achsen intermodale Produkte zu implementieren. Die Abfertigung kann optimiert und mit entsprechenden Weiterleitungsmöglichkeiten im Hafen erfolgen. Entsprechende Kapazitäten stehen durch weiteren Ausbau der Anlagen zur Verfügung.
Da die neska-Gruppe im Hafen Köln-Niehl auch die konventionellen Standorte der neska Schiffahrts- und Speditionskontor und der Pohl & Co. betreibt, ergeben sich weitere interessante Kombinationsmöglichkeiten. Güter können konventionell gelagert, per Binnenschiff und Bahn angeliefert werden – wobei auch gemischte Züge mit intermodalen Produkten und konventionellen Waggons möglich sind – über Lager genommen oder direkt in Container gestaut und intermodal weiter verladen werden (und vice versa).
Sicherlich kann die größte Effizienz von Transporten unter Berücksichtigung der größtmöglichen Systemsicherheit nur dann erreicht werden, wenn alle Verkehrsträger optimal kombiniert werden. In Zeiten des immer größeren Verkehrsaufkommens, des größeren Wettbewerbs aber immer schwierigerer Rahmenbedingungen bei der Erbringung von Transportdienstleistungen, kann hier eine Lösung zum Erfolg liegen.
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