Überarbeitete Odor-Steuerung erleichtert Integration sowie Gaszähler-Auswertung
06.11.2018 - Lewa hat ihr bisheriges Mikrodosierpumpen-Portfolio um das Modell MAH 4 erweitert, das für einen Förderbereich von 200 bis 250 ml konzipiert wurde. Es kann Gase bei einem Druck bis 16 bar odorieren.
Branchenexperten gehen davon aus, dass die Einspeisung von Biogas, synthetischem Erdgas und Wasserstoff in den nächsten Jahren deutlich zunehmen wird. Da bspw. im Fall von Biomethan gleichzeitig mit einer Entwicklung hin zur dezentralen Produktion in Mengen von bis zu 12.500 Nm3/h zu rechnen ist, wird auch der Einsatz entsprechend dimensionierter Odorieranlagen notwendig.
Das neue Mikrodosierpumpenmodell MAH 4 lässt sich einfach in bestehende Anlagensysteme integrieren und die Gaszählersignale lassen sich dank der überarbeiteten Steuerung besser auswerten.
In der Öl- und Gasindustrie, bei der Gasodorierung sowie in der Energieindustrie ist es häufig notwendig, flüssige Komponenten in äußerst geringen Mengen proportional zu einer variablen Führungsgröße hinzuzugeben. Bei Erd-, Bio- und Flüssiggas bspw., die geruchlos, aber potenziell gefährlich sind, wird auf möglichst streng riechende Substanzen wie Mercaptane oder Tetrahydrothiophen zurückgegriffen. Um eine besonders präzise Dosierung dieses Mediums zu ermöglichen, stattet der europäische Marktführer Lewa die eigenen Odorieranlagen mit den hydraulisch angelenkten und elektromagnetisch angetriebenen Mikrodosierpumpen der Baureihen MAH, MBH und MLM aus.
Zwischengröße für Baureihe MAH entwickelt
Der Leonberger Hersteller hat nun sein Portfolio erweitert, um sich an aktuelle Entwicklungen anzupassen, nachdem es häufiger Anfragen für Gasmengen von ca. 12.500 Nm3/h gegeben hatte. Mit der MAH 4 wird eine Baureihenlücke zwischen der MAH 3 und der MAH 5 geschlossen. Dieser Bereich war bislang mit der größeren MLM 15-Pumpe abgedeckt worden, die einen stärkeren Hubmagnet hat, jedoch eine weniger kosteneffiziente Lösung darstellt. Der Rückgriff auf das größere Aggregat war notwendig, da die MAH 3 bei einem erforderlichen Druck von 16 bar nur eine maximale Förderleistung von 175 ml erreicht. Bei der MAH 5 liegt dieser Wert zwar bei 600 ml, hier ist allerdings nur ein maximaler Förderdruck von 10 bar möglich. Die neu entwickelte MAH 4 dagegen kann die Gase im Förderbereich von 200 – 250 ml mit dem geforderten höheren Druck odorieren.
Auch die neue MAH 4 besteht aus einem elektromagnetischen Antrieb mit Hubeinstellung, einem Pumpenkopf mit Metallmembran und einer in einem separaten Gehäuse untergebrachten Steuerung. Die Dosierpumpe wird impulsweise angesteuert. Der Druckhub wird vom Anker des Magneten ausgeführt, der Saughub erfolgt nach dem Abschalten des Stromimpulses durch die Kraft der Druckfeder. Die Pumpe ist besonders robust und zuverlässig; sie nimmt selbst bei einer Fehlbedienung keinen Schaden. Stattdessen führt bspw. eine Überlastung – etwa durch ein geschlossenes Ventil in der Druckleitung – lediglich zum Stillstand des Magneten, da dessen Kraft begrenzt ist. Nachdem die Störungen behoben sind, fährt die Pumpe ohne weiteres mit der Förderung fort.
Die MAH 4 zeichnet sich bei gleichen Randbedingungen durch eine Dosiergenauigkeit von ±1 % sowie aufgrund des sehr breiten Regelbereichs bis 1:1.000 durch eine besonders hohe Dosierflexibilität aus. Darüber hinaus ist ihre Konstruktion absolut geruchsdicht, leckagefrei, trockenlauf- und damit prozesssicher.
Odor-Steuerung mit zusätzlichen Funktionen
Neben dieser Erweiterung im Bereich Pumpen hat der Leonberger Pumpenspezialist auch die Steuerung überarbeitet, die die Odorieranlagen vollautomatisch und kontinuierlich überwacht und regelt. Sie verfügt nun über einen zusätzlichen Totalisator für Pumpenhübe, der auch über Modbus RTU abgefragt werden kann. Bei der Kommunikation über dieses Protokoll lässt sich in der neuen Version zudem eine verzögerte Antwort von 0 – 250 ms einstellen. Damit wird eine bessere Integration in Kundensysteme ermöglicht sowie ein erleichterter Datenaustausch zwischen der CPU der Odor-Steuerung und der Steuerungsinfrastruktur vor Ort. Hinzu kommen weitere Features wie eine indirekte Überwachung der Gasfalle bei OD 7- und OD 8-Odorieranlagen mittels einer bereits vorhandenen Füllstandsonde und eine Zusatzsoftware für den Betrieb von zwei bis drei Gaszählern in Reihe. Durch dieses Programm ergeben sich verschiedene Wahlmöglichkeiten: Die Anzahl der Zähler kann vom Kunden bestimmt werden, sie können parallel oder in Serie betrieben sowie in Serie überwacht werden. Zeigen die Zähler bei letzterer Option einen gleich hohen Wert – die Abweichung ist in Prozent parametrierbar – wird nur ein Gaszähler als Führungsgröße verwendet. Die Auswertung der Zählersignale wird somit weiter optimiert.