Deutsche Unternehmen führend bei Investitionen in Österreich
Deutschland erneut Nummer Eins, gefolgt von Italien, Schweiz und Slowenien
Die dem österreichischen Ministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort unterstehende Betriebsansiedlungsagentur ABA – Invest in Austria konnte 2017 das erfolgreichste Jahr der 35-jährigen Unternehmensgeschichte verzeichnen. Die Zahl der ausländischen Unternehmen, die 2017 von der ABA und den Regionalgesellschaften bei der Ansiedlung in Österreich betreut wurden, stieg gegenüber dem Vorjahresrekord von 319 um weitere 7,8% auf den neuen Höchstwert von 344 Unternehmen. „Der Standort Österreich punktet bei ausländischen Konzernen vor allem mit Stabilität und Sicherheit, hoher Osteuropa-Kompetenz, der Qualität und Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie einem kaufkräftigen Markt“, unterstreicht Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort Margarete Schramböck die gute Bilanz.
Deutsche Unternehmen bleiben Investoren Nummer Eins
Deutschland war mit 118 Unternehmen auch 2017 wieder Investorenland Nummer Eins und zeichnete für rund ein Drittel aller ABA-Projekte verantwortlich. „Es sind bereits knapp 9.000 deutsche Unternehmen in Österreich aktiv, was die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts für ausländische Investoren belegt. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, ist es wichtig unsere Innovationskraft zu stärken und die Sicherstellung von ausreichend Fachkräften langfristig zu garantieren“, so René Siegl, Geschäftsführer der ABA – Invest in Austria. Das traditionell zweitwichtigste Investorenland Italien kam auf 26 Neuansiedlungen, musste sich den Platz diesmal aber mit zwei weiteren Ländern teilen: Für Schweizer Firmen wurde Österreich gegenüber 2016 noch um einiges attraktiver (Vorjahr: 17). Gleiches gilt für Unternehmen aus Slowenien (Vorjahr: 16).
Zugleich legte die mit den Neuansiedlungen verbundene Investitionssumme um 2,6% auf 723,85 Mio. EUR (Vorjahr: 705,22 Mio. EUR) zu, die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze lag bei 2.672 – ein Zuwachs von 1,9% gegenüber dem Vorjahr (2.622).
Betriebsansiedlungen aus CEE/SEE-Ländern nehmen zu
Besonders groß war das Interesse seitens Unternehmen aus Zentral- und Osteuropa (CEE) bzw. Südosteuropa (SEE). Zwar waren die Betriebsansiedlungen aus diesen Ländern bereits in den vergangenen zehn Jahren traditionell stark. 2017 betrug ihr Anteil mit 99 Unternehmen jedoch knapp ein Drittel aller neuen ABA-Ansiedlungen. An der Spitze rangiert dabei Slowenien (26 Unternehmen), gefolgt von Ungarn (18 Unternehmen), der Slowakei (14 Unternehmen) und Russland (11 Unternehmen). Gleichbleibend hoch war das Engagement aus China: Elf chinesische Unternehmen kamen 2017 mit Unterstützung der ABA nach Österreich.
Von den angesiedelten Unternehmen haben 34 am Standort Österreich in Forschung und Entwicklung investiert, 22 Unternehmen sind Produktionsunternehmen, elf Unternehmen bearbeiten von Österreich aus noch weitere Märkte, darunter auch Eurocoin, der erste Brexit-Flüchtling unter den ABA-Ansiedlungen. Unter den Branchen sind Industrienahe Dienstleistungen (51) und IT/Telekom/Software (49) am stärksten vertreten.
Besonders gefragt war auch 2017 der Startup-Standort Österreich: Hier erhöhte sich die Zahl der angesiedelten Jungunternehmen um ein Drittel von 18 auf 24.
Wien und Salzburg sind Hot Spots für ausländische Investoren
Auch 2017 siedelte sich mit 157 die Mehrzahl der internationalen Unternehmen in der Hauptstadt Wien an (Vorjahr: 155). Stärkstes Bundesland nach Wien war zum zweiten Mal in Folge Salzburg mit 42 Betriebsansiedlungen (Vorjahr: 31) vor Niederösterreich mit 29 Unternehmen (Vorjahr: 20). Kärnten konnte 2017 mit 27 Neuansiedlungen die Zahl des Vorjahres halten, gefolgt von Tirol (Vorjahr: 22) und der Steiermark (Vorjahr: 21) mit jeweils 26 Unternehmen. 23 Unternehmen entschieden sich für Oberösterreich (Vorjahr: ebenfalls 23), jeweils sieben für Vorarlberg (Vorjahr: elf) und das Burgenland (Vorjahr: fünf). Zwei Unternehmen haben zudem Standorte in mehreren Bundesländern.