Cefic veröffentlicht Studie zur klimaneutralen Chemieindustrie
07.08.2017 -
Wie die chemische Industrie bis 2050 klimaneutral werden kann, untersucht die aktuelle Studie „Klimafreundliche Energie- und Rohstoffversorgung für die europäische Chemieindustrie“ (Low carbon energy and feedstock for the European chemical industry). Sie wurde von der Dechema erstellt und vom europäischen Chemieverband Cefic veröffentlicht.
Die Studie untersucht die Technologieoptionen und möglichen Entwicklungsszenarien hin zu einer klimaneutralen, aber zugleich wettbewerbsfähigen europäischen Chemieindustrie bis zum Jahr 2050. Der Fokus der Studie liegt dabei auf den wesentlichen Plattformchemikalien, die am Beginn der Wertschöpfungskette in großen Mengen produziert werden (Ammoniak, Methanol, Ethylen, Propylen, Chlor und die Aromaten Benzol, Toluol und Xylol). Sie sind für etwa zwei Drittel aller Treibhausgasemissionen des Chemiesektors verantwortlich.
„Viele vielversprechende klimafreundliche Technologien sind heute schon in einem relativ fortgeschrittenen Entwicklungsstadium verfügbar. Die Industrie muss einen Weg finden, um Hürden bei Investitionen, Rohstoff- und Energieversorgung zu überwinden, damit sie in großem Maßstab in Europa eingesetzt werden können“, sagt Marco Mensink, Generaldirektor des europäischen Chemieverbands Cefic.
Die Dechema-Studie analysiert die Technologien, die der chemischen Industrie zur Verfügung stehen, und umreißt die notwendigen Rahmenbedingungen, damit die europäische Chemieindustrie den Übergang zur Klimaneutralität verwirklichen kann. Sie liefert einen ersten vollständigen Überblick über die verfügbaren Technologien für die wichtigsten chemischen Produktionsprozesse und beschreibt, was nötig ist, um die industrielle Basis zu ertüchtigen.
„Wenn die Technologien, die in dieser Studie untersucht wurden, zur Anwendung kämen, könnte der CO2-Ausstoß der chemischen Industrie selbst im konservativsten Szenario sehr signifikant verringert werden“, sagt Kurt Wagemann, Geschäftsführer der Dechema. Die chemische Industrie hat ihre Energieintensität und ihre Treibhausgasemissionen seit 1990 bereits halbiert, aber die Herstellung von Chemikalien gehört weiterhin zu den energieintensivsten industriellen Prozessen.