Spezialisierung als Erfolgsmodell
ChemCon schreibt Erfolgsgeschichte vom Start-up zum etablierten Chemie- und Pharmadienstleister
ChemCon, ein Dienstleister für Auftragsentwicklung und Auftragsherstellung von Pharmawirkstoffen und Feinchemikalien, feiert sein 20-jähriges Bestehen. Am 29. Januar 1997 unterzeichneten Dr. Raphael Vogler (CEO) und Dr. Peter Gockel (CSO), beide Absolventen der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg, den Partnerschaftsvertrag zur Gründung von ChemCon. Heute ist das inzwischen 90 Mitarbeiter zählende Freiburger Unternehmen für die pharmazeutische und chemische Industrie weltweit am Markt aktiv.
Erfolgsmodell des Dienstleisters aus dem Innovationspark im Freiburger Industriegebiet Nord ist schon seit der Gründungszeit die Spezialisierung auf die kundenspezifische Auftragsproduktion von Pharmawirkstoffen und Spezialchemikalien in den Nischen komplexe Herstellungsverfahren, schwierige Handhabbarkeit, kleine Chargengrößen und hohe Toxizität. Gockel erklärt: „Gerade die Herstellung von Spezialwirkstoffen, deren Bedarf sich auf unter 100 g bis wenige 100 kg pro Jahr beschränkt, ist aufgrund der strikten Produktionsbestimmungen der Pharmaindustrie für viele Unternehmen unrentabel. Das Nachsehen haben die Patienten: Nicht selten sind lebensrettende Spezialmedikamente aus rein wirtschaftlichen Gründen am Markt nicht oder nicht mehr verfügbar.“ Mit Erfolg unterstützt ChemCon sowohl namhafte Großkonzerne als auch kleine Pharma- und Biotechnologieunternehmen oder Forschungsinstitute weltweit, um diesem Trend entgegenzuwirken. Die hergestellten Wirkstoffe kommen u.a. in der Krebstherapie, gegen seltene Krankheiten oder in der Notfall- und Intensivmedizin zum Einsatz.
Das heutige Kerngeschäft
Mit den Erfahrungen der letzten 20 Jahre ist ChemCon perfekt auf diesen Nischenmarkt eingestellt. Das heutige Kerngeschäft basiert auf niedermolekularen organischen Wirkstoffen nach cGMP (current Good Manufacturing Practice; die regulatorisch überwachten Produktions- und Dokumentationsbestimmungen der Pharmaindustrie). Das Unternehmen hat aber bis heute auch eine starke Kompetenz in anorganischer Chemie. In jüngerer Vergangenheit hat das interdisziplinäre Wissenschaftlerteam zudem cGMP-konforme Polymerchemie als Service aufgenommen. Diese ungewöhnlich breite Aufstellung ermöglicht es, sehr spontan auf Trends in der Pharmaindustrie zu reagieren: Beispielsweise wird eine Reihe von Unternehmen unterstützt, die aufgrund immer strengerer regulatorischer Anforderungen nicht nur Pharmawirkstoffe, sondern auch Arzneimittelhilfsstoffe, Provokationssubstanzen, Diagnostika oder Spurenelemente als Nahrungsergänzungsmittel nach cGMP beziehen müssen.
Die Gründungsphase
ChemCons Wurzeln reichen bis 1992 an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zurück. Gockel und Vogler arbeiteten an der Synthese bioanorganischer Komplexe und planten bald, ihre bioanorganische Expertise zur Herstellung hochwirksamer Pharmawirkstoffe zu nutzen. 1997 gründeten sie ChemCon zunächst als unabhängigen Berater für Pharma- und Biotechnologieunternehmen. Doch schnell zeigte sich, dass Kunden nicht nur die Beratung suchten: „Es war praktisch unmöglich, ein Labor zur Herstellung hochaktiver Wirkstoffe in Kleinmengen nach regulatorischem Standard ausfindig zu machen“, erzählt Vogler. Und so stellten sich die beiden frischgegründeten Berater einer großen Herausforderung: Nur ein Jahr nach Gründung investierten sie in den ersten Reinraum. 1999 kam ein Forschungslabor hinzu, und in nur zwei Jahren war aus der Beratungsfirma ein voll funktionsfähiger Auftragsentwickler und -hersteller geworden.
Die Zukunft
Heute ist es schwer vorstellbar, dass ChemCon im Biotechnologiepark auf nur 250 m2 Labor- und Bürofläche startete. Mit über 4.300 m² Nutzfläche ist der bis heute eigentümergeführte Betrieb das größte privatgehaltene Unternehmen aus der Gründerwelle im Freiburger Innovationspark Ende der 1990er Jahre. Über die Hauptabsatzmärkte Europa und Nordamerika werden die Geschäfte zunehmend auf Wachstumsmärkte, wie z.B. Asien, ausgeweitet. Im Zuge des kontinuierlichen Wachstums schafft das Unternehmen am Standort Freiburg stetig neue Arbeitsplätze und ist seit vielen Jahren anerkannter Ausbildungsbetrieb.
Sicherheit und Umweltschutz genießen ebenso höchste Priorität wie die Qualität der Produkte. So gehören umfassende Investitionen in die Infrastruktur – auch über gesetzliche Vorgaben hinaus – fest zur Firmenpolitik. Die beiden Gründer blicken optimistisch in die Zukunft: „Wir planen, unser Dienstleistungsportfolio auch in Zukunft weiter auszubauen. Unsere erfahrene Analytikabteilung bietet z.B. zukünftig als unabhängiger Bereich auch umfassende Analytikdienstleistungen an“ erklärt Vogler. Und auch im Kerngeschäft Wirkstoffherstellung ist die nächste Investitionsphase bereits in vollem Gange: Zusätzliche Laboratorien und Produktionsreinräume sowie weitere Büro- und Empfangsräume befinden sich derzeit im Rohbau und erwarten noch in diesem Jahr vielversprechende Kunden und neue Aufträge.
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