Uwe Berndt / Mainblick: Faire Partnerschaft in der Logistik gefordert
10 Jahre Logisik - Für Chemie und Pharma in CHEManager
Die Chemielogistik ist in den letzten Jahren deutlich anspruchsvoller und komplexer geworden. Der Abbau von Medienbrüchen zwischen Verlader und Logistikdienstleister hat sich ebenso rasant entwickelt wie die Qualität der sendungsbegleitenden Datenströme sowie der Prozesse. Natürlich leiden die Logistikdienstleister auch unter der starken Auslastung und Verrottung der Verkehrsinfrastruktur. Für die Zukunft gilt: Es wird digitalisiert und automatisiert, was die Prozesse hergeben. Als Kommunikationsfachmann frage ich mich natürlich: Wo bleibt beim radikalen Streben nach Effizienz eigentlich der Mensch?
Verlader und Logistikdienstleister haben naturgemäß komplett unterschiedliche Weltbilder. Der Verlader verlangt immer mehr, in immer höherer Qualität und will dafür immer weniger bezahlen. Der Logistikdienstleister klagt zu Recht über einen Verfall der Margen für Transporte und agiert kostengetrieben. Logistikdienstleister, die diese ökonomische Abwärtsspirale rechtzeitig erkannt haben, suchen ihr Heil in der Kontraktlogistik sowie Value Added Service. Das alles sind keine guten Rahmenbedingungen für eine faire Partnerschaft, in der beide Seiten gleichermaßen profitieren. Hier braucht es aus meiner Sicht deutlich mehr Gesamtprozess-Denken. Raus aus dem Silo, rauf in die Vogelperspektive und rein in einen partnerschaftlichen Dialog. Miteinander reden, voneinander lernen und nach gemeinsamen Lösungen suchen – das würde Nachfragern und Anbietern gut zu Gesicht stehen.