Die deutsche chemische Industrie 2030 - eine Studie des Verband chemische Industrie
08.03.2014 -
Der Megatrend Weltbevölkerungswachstum führt zu einem zunehmenden Bedarf an Konsumgütern. Eine Entwicklung, die sich besonders in Asien und Lateinamerika zeigt. Die Konsumgüterproduzenten, Kunden der Chemiebranche, drängen in diese „emerging markets", was zu einer Verschiebung der Wachstumszentren weg von Europa führt. Dieser Effekt führt zu steigendem Wettbewerbsdruck so wie wachsender Nachfrage nach Rohstoffen und Energie.
In dieser wirtschaftlichen Entwicklung nimmt die Chemie weltweit eine Schlüsselrolle ein. Die Chemie in Deutschland kann von diesem Effekt profitieren.
Erfolgsfaktoren für ein solides Wirtschaftswachstum in Deutschland
Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, muss die Branche in den kommenden zwanzig Jahren ihre Innovationsanstrengungen ebenso steigern wie Ressourceneffizienz und Produktivität. Neue Märkte können die Unternehmen auch zukünftig mit innovativen, hochwertigen Chemikalien erschließen.
Der Produktionsverbund innerhalb der Branche und der starke industrielle Kern der deutschen Volkswirtschaft mit seinen vernetzten Wertschöpfungsketten sind dabei Garant für ein solides Wirtschaftswachstum bis 2030.
Wirtschaftspolitische Risiken für das Wachstum in der Chemie
Dämpfend wirken sich der Rückgang der Bevölkerung in Deutschland und damit die sinkende Zahl der Arbeitnehmer sowie die hohen Finanzierungsdefizite der öffentlichen Haushalte in Europa aus. Entscheidend sind daher zukünftige wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen.
Aus Sicht der chemischen Industrie muss die Politik der demografisch bedingten Verknappung von Arbeitskräften entgegenwirken und das Bildungssystem verbessern. Darüber hinaus gilt es, die Einwanderungsmöglichkeiten für Fachkräfte zu verbessern.
Durch staatliche Forschungsförderung, eine bessere Qualifizierung der Arbeitnehmer und eine höhere Technologieakzeptanz in der Gesellschaft lässt sich das Innovationspotenzial Deutschlands verbessern.
Politisch festgelegte Forschungsfelder sowie die Förderung einzelner Industrie zweige zulasten anderer dämpfen hingegen das Wachstumspotenzial.
Sinnvoller ist es, das Industrieland Deutschland insgesamt zu stärken.
Auswirkungen der Energiewirtschaft auf die chemische Industrie
Die Energiewende muss kosteneffizient vorangetrieben werden. Solange es in Deutschland keine international wettbewerbsfähigen Energiepreise gibt, müssen die Härtefallregelungen für die energieintensive Produktion erhalten bleiben, sonst zerreißen Wertschöpfungsketten. Wenn das technisch und wirtschaftlich Machbare bei der klima- und umweltpolitischen Zielsetzung angemessen berücksichtigt wird, können Deutschland und Europa gleichzeitig Vorreiter im Klimaschutz und attraktiver Industriestandort bleiben.
Finanzpolitische Anforderungen für ein zukünftiges industrielles Wachstum
Unabhängig von den chemiespezifischen Forderungen haben die Stabilisierung der Gemeinschaftswährung und des Finanzsektors sowie die Intensivierung der Wirtschafts- und Fiskalunion eine hohe Priorität. Außen- und handelspolitisch braucht die deutsche Industrie einen fairen globalen Wettbewerb und offene Märkte. Um auch in den nächsten 20 Jahren noch optimale Rahmenbedingungen für ein Wirtschaftswachstum finanzieren zu können, muss der Schuldenabbau konsequent fortgesetzt werden.
Hinweis: Ab dem 15. März bis zum 30. April 2014 gibt es eine Kooperationsstudie vom Verband der Chemischen Industrie (VCI), der Provadis Hochschule, der Universität Münster, der Strategieberatung Booz & Company sowie der Branchenzeitung CHEManager
Über die Branchenstudie: Neben einer umfangreichen Online-Umfrage unter Fach- und Führungskräften der Chemie- und Pharmabranche wird der aktuelle Stand der wissenschaftlichen Literatur zu diesem Thema ausführlich analysiert und ausgewertet. Persönliche Experten-interviews mit Entscheidungsträgern der Branche ergänzen und reflektieren die Ergebnisse der Online-Umfrage, so dass ein fundiertes Gesamtbild entstehen wird.Über diesen Link gelangen Sie zu der
Teilnehmen können Fach- und Führungskräfte der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Die Online-Befragung dauert ca. 15 - 20 Minuten.
Die Teilnehmer erhalten
- einen direkten Zugang zu den Ergebnissen
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