Evonik legt Grundstein für neue Chemieanlage in Marl
11.10.2012 -
Evonik Industries hat den Grundstein zum Bau einer neuen Großanlage für funktionalisierte Polybutadiene in Marl gelegt. Die Anlage mit einer Jahreskapazität von mehreren tausend Tonnen soll Mitte 2013 in Betrieb gehen. Das Spezialchemieunternehmen investiert hierfür an seinem weltweit größten Standort einen mittleren zweistelligen Millionen Betrag und schafft 15 neue Arbeitsplätze.
Funktionalisierte Polybutadiene, die Evonik unter den Namen Polyvest HAT vermarkten will, werden hauptsächlich in Dichtmassen für Isolierglasfenster sowie für Klebstoffe, beispielsweise in der Automobil- und Elektronikindustrie, verwendet.
Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender von Evonik Industries, erklärt hierzu: „Wir legen den Grundstein für ein Geschäft mit hervorragender Zukunftsperspektive: Es ist innovativ und leistet einen Beitrag zum wachstumsstarken Megatrend Ressourceneffizienz. Mit der Wahl des Produktionsstandortes im Herzen des Ruhrgebiets zeigen wir einmal mehr: Industrieproduktion in Deutschland ist unter wettbewerbsfähigen Bedingungen nach wie vor möglich."
Anlässlich der Grundsteinlegung sagte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin: „Ziel der Wirtschaftspolitik des Landes ist es, Industrie-Unternehmen wie Evonik ein attraktives Umfeld für Investitionen zu bieten. Gerade die Chemie zählt zu den Schlüsselbranchen in NRW."
Die neue Anlage kann im Chemiepark Marl die vorhandene Infrastruktur und Rohstoffversorgung sowie Synergien zu bestehenden Polybutadienanlagen optimal nutzen. Evonik ist ein führender Anbieter bei Polybutadienen und zeichnet sich durch große Erfahrung, Technologiekompetenz und Kundennähe aus.
Engel betonte: „Als eines der weltweit größten Spezialchemieunternehmen stehen wir zum Industriestandort Deutschland und sichern mit nachhaltigen Investitionen unsere industrielle Basis hierzulande ab." Allein im 1. Halbjahr 2012 hat Evonik 208 Mio. € von insgesamt 391 Mio. € für Sachinvestitionen in Deutschland aufgewandt. Evonik investiert in Deutschland in Wachstums¬projekte wie die neue Polyvest HT-Anlage - aber auch in Optimie¬rungen, Instandhaltungen und Erweiterungen bestehender Anlagen wie auch in völlig neue Produkte und in Forschung & Entwicklung.
Ulrich Küsthardt, Leiter des Geschäftsbereichs Coatings & Additives, sagte: „Der Bedarf nach Produkten, die dazu beitragen, Ressourcen effizienter zu nutzen, ist groß. Insbesondere in Deutschland und Europa ist der Markt für funktionalisierte Polybutadiene durch eine hohe Wachstumsdynamik geprägt." Sie werden beispielsweise bei Doppel- und Dreifachverglasung im Fensterbau sowie in Klebstoffen für die Leichtbauweise von Fahrzeugen eingesetzt. Im Automobilbau werden zunehmend Klebstoffe eingesetzt, die als Ergänzung zu traditionellen Schweißverfahren bzw. als Strukturkleber für nicht-schweißbare Compositematerialien verwendet werden.
Mit der neuen Anlage erweitert Evonik das bestehende Leistungs¬portfolio aus Polyestern, Polymethacrylaten, amorphen Poly-alpha-Olefinen und Polybutadienen für die Kleb- und Dichtstoffindustrie. Der Konzern bietet Lösungen für verschiedene Anwendungen in diesem Markt aus einer Hand an.
Anlässlich der Grundsteinlegung hat Sites & Services mit Dr. Thomas Haeberle, im Vorstand von Evonik Industries zuständig für das Segment Resource Efficiency, folgendes Kurzinterview geführt:
„Chemiepark Marl ist der ideale Standort"
Sites & Services: Herr Dr. Haeberle, welche Bedeutung hat die Investition für die Wachstumsambitionen von Evonik?
Thomas Haeberle: Wir haben den Grundstein für ein Geschäft mit Zukunft gelegt: Mit dem innovativen Produkt Polyvest HTleisten wir einen Beitrag zum Megatrend Ressourceneffizienz. Der Bedarf nach Produkten, die dazu beitragen, Ressourcen effizienter zu nutzen, ist groß. Insbesondere in Deutschland und Europa ist der Markt für funktionalisierte Polybutadiene, die wir künftig unter dem Namen Polyvest HTvermarkten, durch eine hohe Wachstumsdynamik geprägt. Sie werden hauptsächlich in Dichtmassen für Isolierglasfenster sowie für Klebstoffe, beispielsweise in der Automobil- und Elektronikindustrie, verwendet.
Welche Gründe haben Sie dazu bewogen, die Anlage in Marl zu bauen. Lohnt eine solch hohe Investition?
Thomas Haeberle: Der Chemiepark Marl ist der ideale Standort für die neue Anlage. Infrastruktur und Rohstoffversorgung sind vorhanden sowie Synergien zu bestehenden Polybutadienanlagen können genutzt werden. Wir sind dicht an unseren Kunden, die sich hauptsächlich in Europa befinden. Und ganz wichtig: Wir können hier von der Erfahrung unserer hochqualifizierten Mitarbeiter beim Betrieb der Anlage profitieren. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich die Investition lohnen wird.
Welche Rolle kann die neue Anlage in der Kleb- und Dichtstoffindustrie übernehmen?
Thomas Haeberle: Wir erweitern mit der neuen Anlage unser bestehendes Leistungs¬portfolio aus Polyestern, Polymethacrylaten, amorphen Poly-alpha-Olefinen und Polybutadienen für die Kleb- und Dichtstoffindustrie. Funktionalisierte Polybutadiene finden in Klebstoffen für die Leichtbauweise von Fahrzeugen Anwendung. Im Automobilbau werden zunehmend Klebstoffe eingesetzt, die als Ergänzung zu traditionellen Schweißverfahren bzw. als Strukturkleber für nicht-schweißbare Compositematerialien verwendet werden. Die Dichtstoffindustrie fragt funktionalisiertes Poybutadien beispielsweise in verstärktem Maß für Dichtmassen bei Doppel- und Dreifachverglasung im Fensterbau nach.