Hochreine Gase für die Umweltanalytik
Optimierte Versorgungsprozesse sorgen für Wettbewerbsvorteil
Produzierende Unternehmen, Kommunen oder Ingenieurbüros stehen zunehmend in der Pflicht, im Vorfeld zu prüfen, ob Produkte, Baugrundstücke oder Altlasten eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen. Das globale Marktvolumen im Bereich Umweltanalytik wird auf rund 4 Mrd. € geschätzt.
Zum Aufspüren von Giftstoffen bedarf es genauester Analysen, die in der Regel von spezialisierten Dienstleistern durchgeführt werden. Für die Analyse gibt es zahlreiche Verfahren, bei denen hochreine technische Gase als Träger-, Brenn- oder Spülgas eine maßgebliche Rolle spielen. Eurofins setzt dabei seit Jahren auf die Versorgungslösungen des Industriegaseherstellers Air Products. Beim Umzug des Unternehmens auf ein neues Firmengelände in Wesseling bei Bonn entstand durch Optimierung der Betriebsabläufe und der Gasbelieferung mithilfe des Cryoease-Versorgungssystems von Air Products eines der modernsten Umweltlabore.
Das Unternehmen ist Anbieter von Testverfahren und Dienstleistungen in den Bereichen Pharma, Food, Konsumgüter und Umwelt. Die Tochtergesellschaft Eurofins Umwelt umfasst eine Gruppe von Umweltlaboratorien in Europa, die sich mit der Analyse von Wasser, Boden, Luft, Abfällen, Altlasten sowie mit Produktanalysen und zahlreichen Spezialanalysen beschäftigen. In diesen Bereichen untersucht die Umweltsparte derzeit mehr als 400.000 Proben pro Jahr. Schwerpunkt der Arbeit bildet dabei die Analyse von Boden- und Wasserproben für Ingenieurbüros, Kommunen aber auch für Industrieunternehmen.
Perfekte Abläufe für genaue Analysen
Die Abläufe in dem neuen Labor am Standort Wesseling sind exakt aufeinander abgestimmt. Kurze Wege und eine optimierte Arbeitsteilung ermöglichen es, das umfangreiche Auftragsvolumen zu bewältigen und gleichzeitig höchste Qualitätsstandards zu erfüllen. Während früher einzelne Mitarbeiter viele Arbeitsschritte an einer Probe vornahmen, hat die Aufteilung in sinnvolle Teilschritte deutliche Qualitäts- und Zeit-Vorteile gebracht.
Schon bei Eingang der gekühlten Stoffproben werden diese jeweils mit einem Barcode versehen und alle Auftragsdetails in das Computersystem LIMS (Labor Informations- und Management-System) eingegeben. Die so hinterlegten Daten bestimmen exakt den weiteren Umgang mit der Probe und verhindern eine Verwechslung. In der Analyse lassen sich lückenlos alle geforderten chemischen Bestandteile identifizieren und quantifizieren. In der Regel werden dabei von den Auftraggebern ca. 30 bis 40 Komponenten beauftragt.
Hochreine Gase im Einsatz
Für die Untersuchung der Stoffproben kommen vor allem spektrometrische und gaschromatographische Verfahren zum Einsatz. Allein die drei Geräte zur Analyse mit einem induktiv gekoppelten Plasma (ICP) verbrauchen dabei pro Minute rund 50 Liter Argon. Für die Analyse von organischen Komponenten kommt als weiteres Analyseverfahren die Gaschromatographie (GC) zum Einsatz, die als Trägergas in der Regel hochreines Helium benötigt.
Dann werden die Mehrzahl der Messergebnisse nach Validierung durch geeignete Mitarbeiter automatisch in das Computersystem übertragen und am Ende in einem ausführlicher Prüfbericht dargestellt, der den Auftraggebern Aufschluss über die Zusammensetzung der eingereichten Probe verschafft.
Für eine optimale Auslastung der Laboranlagen sorgen automatisierte Prozesse, die von einem Computersystem gesteuert werden und einen 24-Stunden-Betrieb ermöglichen. Denn generell gilt: „Stillstand ist teuer! Der wichtigste Hebel, den wir haben, ist die Verbesserung und Steigerung der Produktivität", beschreibt Dr. Hartmut Jäger, technischer Geschäftsführer von Eurofins in Wesseling die Notwendigkeiten in der Dienstleistungsanalytik.
Gasversorgung als Herzstück des Analysebetriebs
Damit bei hohen Probendurchsätzen die Zeitpläne eingehalten werden, ohne dass Einbußen bei der Qualität entstehen, müssen die Betriebsabläufe und die Infrastruktur optimal aufeinander abgestimmt sein. Ein zentraler Aspekt für Qualität und Kostenstruktur ist die verlässliche Versorgung mit hochreinen Gasen. Dazu zählen in großen Mengen benötigtes Argon und Helium, als Brenngas eingesetzter Sauerstoff und Wasserstoff und als Spülgas verwendeter Stickstoff. Ohne diese Hilfsmittel ruhen wichtige Bereiche der Produktion. Dr. Hartmut Jäger: „Verfügbarkeit und Liefertreue, darauf kommt es an. Wenn wir zum Beispiel montags nicht automatisch unser Argon geliefert bekämen, würde die Elementanalytik als wesentlicher Bereich unseres Betriebs still stehen!" Von einem zentralen Gaselager aus wird das Labor über Rohrleitungen am Point of Use mit den benötigten Gasen versorgt.
Neben der Verwendung von Helium-Flaschenbündeln, vertraut man bei der Versorgung mit dem in großer Menge benötigten Argon auf Cryoease-Tanks von Air Products. Dabei erfolgt die Versorgung über Tanks mit einer Kapazität zwischen 200 und 2.000 l. So entfallen das Handling mit Gasflaschen, der zeitraubende Austausch sowie der mit Bestellungen verbundene Verwaltungsaufwand. Zusätzlich verhindert die Versorgung über Rohrleitungen eine Verunreinigung der Gase, wie sie beim Wechsel von Gasflaschen vorkommen kann. Cryoease-Tanks werden ohne Betriebsunterbrechung und ohne gesonderte Bestellung automatisch neu befüllt. Die entsprechende Flotte besteht aus kleinen Tankwagen, die auch weniger leicht zugängliche Standorte anfahren können. Flüssiges Argon ist mit ca. 500 l wöchentlich die größte Verbrauchsmenge, so dass ein 1.000 l-Tank die Versorgung sicherstellt.
„Der Cryoease-Lieferservice stellt eine rentable und bequeme Alternative für Großabnehmer dar und schließt die Lücke zwischen der Lieferung von Flüssiggasen für Großtanks und der Versorgung über Gasflaschen. Dieses Versorgungssystem rechnet sich bereits ab einem Verbrauch von 10 großen Flaschen eines Produkts pro Monat", fasst Terry O'Reilly, Business Manager Cryoease Europe bei Air Products, die Vorteile der Versorgungslösung zusammen.
Gleichzeitig sinkt der Platzbedarf an Lagerfläche, da ein Tank bis zu 125 Gasflaschen zu ersetzen vermag. Die Installation der Tanks benötigt nur wenige Stunden und geringe Vorbereitungsarbeiten.
Gut aufgestellt für den Analytikmarkt
Mit dem Neubau, den überarbeiteten Prozessen und der ausgeklügelten Infrastruktur ist Eurofins bestens aufgestellt für das Analyseaufkommen der nächsten Jahre. Die Herausforderung im wettbewerbsintensiven Analytikmarkt besteht vor allem in der kontinuierlichen Optimierung von Prozessen. Hierbei kommt es auf das Zusammenspiel von Personal und Infrastruktur an. Bei neuralgischen Punkten wie der Gasversorgung sind deswegen eine kontinuierliche Verfügbarkeit und eine gleich bleibende Qualität das unabdingbar.
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Air Products GmbH
Rensingstr. 15
44807 Bochum
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