Strategie & Management

Geld sparen mit Druck

Energy Saving Services identifizieren Schwachstellen im Druckluftsystem

02.02.2010 -

In Deutschland sind 62.000 Druckluftanlagen in Betrieb. Die Anwender schätzen die Robustheit, Zuverlässigkeit und leichte Handhabung dieser Antriebstechnologie. Doch vielfach sind die Anlagen noch Energiefresser: Ein falsches Anlagenkonzept und vor allem Leckagen können viel Geld kosten. Der Automatisierungsspezialist Festo hat ein Dienstleistungspaket geschnürt, das Abhilfe schafft und Kosten spart.

Für viele industrielle Anwendungen sind pneumatische Antriebe die bevorzugte Antriebstechnologie. Druckluft ist der zweitwichtigste Energieträger in der Industrie. Meistens sind Druckluftsysteme allerdings ohne jegliche Überwachung und Kontrolle installiert - ein weitverbreiteter Fehler, denn 79% der Druckluftkosten entfallen allein auf die Bereitstellungs- und Aufbereitungskosten für elektrische Energie. Doch auch wenn Kompressoren, Verteilungssystem und pneumatische Antriebe richtig dimensioniert sind, wird die Druckluft häufig nicht optimal eingesetzt. Leckagen verursachen Luftverluste, die je nach Alter und Größe der Anlage zwischen 200 und 600 l/min betragen können.

Leckage-Management

Ein optimales Leckage-Management senkt entscheidend die Druckluftkosten, denn undichte Druckluftkomponenten verschwenden jede Menge Energie und Geld. Schon mit einer Leckagenreduktion von 100 l/min gelingt eine Einsparung von rund 1.000 €/Jahr. Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts ISI („Compressed Air Systems in the European Union", 2000) sind allein hier 42% des gesamten Einsparpotentials realisierbar.

Warum bleibt das enorme Einsparpotential bei der Druckluftverwendung oft ungenutzt? Vielfach mangelt es an der Kenntnis der Einsparmöglichkeiten oder an der technischen Ausrüstung, mit der Verlustquellen identifiziert werden können. Organisatorische Hemmnisse wie unklare Verantwortlichkeiten oder fehlende Zeitressourcen im Alltagsgeschäft blockieren ebenso die Umsetzung.

Wie viel lässt sich einsparen?

Um Abhilfe zu schaffen, bietet der Automatisierungsspezialist Festo „Energy Saving Services". Folgendes Anwendungsbeispiel illustriert, was an Einsparungen in einer Druckluftanlage stecken kann. Ein Zulieferer des Maschinen- und Anlagenbaus hat in einem seiner Fertigungswerke mit rund 400 Beschäftigten einen Druckluftverbrauch von ca. 13,06 Mio. m³ pro Jahr bei einem Regeldruck von 8 bar. Bei einem Durchschnittspreis von 2,5 Cent/m³ Druckluft ergeben sich Druckluftkosten von ca. 330.000 € jährlich.

Die Werkleitung wollte Einsparmöglichkeiten im Druckluftsystem identifizieren und beauftragte Festo, die Energy Saving Services durchzuführen.
Im ersten Schritt untersuchten die Festo Energieexperten die gesamte Druckluftversorgung und alle Anwendungen an den Anlagen auf Einsparpotentiale. Für die Leckage-Ortung nutzten sie akustische Ultraschall-Detektoren. Das Ergebnis zeigte 501 Leckagen auf ca. 15.000 m² Produktionsfläche. Diese Leckagen entstehen weniger durch Löcher in den Schläuchen als durch locker sitzende Anschlüsse und Verschraubungen.

Klassifiziert in große, mittlere und kleine Leckagen ergab sich bei der Messung ein Leckageverlust von 3.341 l/min. Allein durch die Beseitigung dieser Leckagen kann das Werk jährlich 42.092 € einsparen. Weitere Einsparungen ergeben sich aus der Optimierung der Kompressoren und der Modernisierung nicht energieeffizienter Applikationen. Um diese Einsparmöglichkeiten möglichst schnell zu erschließen, führen die Festo-Spezialisten die Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen zeitnah durch. Für die langfristige Sicherung der erzielten Einsparungen wurden regelmäßige Wartungs- und Erhaltungsmaßnahmen vereinbart.

Energieeffizienz als Service-Paket

Mit den Energy Saving Services bietet Festo ein Dienstleistungs-Paket zum wirtschaftlicheren Einsatz von Druckluft. Die Festo Energy Saving Services bündeln die Erfahrung aus mehreren Jahrzehnten und offerieren Druckluftanwendern ein maßgeschneidertes Programm an Dienstleistungen - von der Aufnahme und Analyse des Maschinenzustandes über die Planung und Umsetzung der Optimierungsmaßnahmen bis hin zur nachhaltigen Sicherung der Einsparungen. So ergeben sich Kosteneinsparungen von bis zu 60% bei gleichzeitig steigender Produktivität. Das Service-Paket ist modular aufgebaut und kann entsprechend den individuellen Bedürfnissen aus einzelnen Servicemodulen zusammenstellt werden Die wichtigsten Bausteine des Service-Pakets sind die Druckluftverbrauchsanalyse, die Druckluftqualitätsanalyse sowie das Festo Energy Monitoring System GFDM.

  • Druckluftverbrauchsanalyse: Exakte Druckluftverbrauchsangaben stellen für immer mehr Unternehmen ein zen­trales Auswahlkriterium für neue Anlagen dar. Mit der Druckluftverbrauchsanalyse erfolgt vor der Inbetriebnahme die Ermittlung des exakten Verbrauchs einer Anlage im Betrieb und bei Maschinenstillstand. Dies gewährleistet eine optimale Dimen­sio­nierung der Druckluftversorgung. Ein Zusammenbruch des Druckluftnetzes aufgrund von Überbelastung ist ebenso ausgeschlossen wie ein teures, überdimensioniertes Druckluftnetz. Bei der Druckluftverbrauchsanalyse liegen die Einsparpotentiale bei bis zu 50 % gegenüber klassischem Vorgehen.
  • Druckluftqualitätsanalyse: Ziel der Druckluftaufbereitung ist die optimale Druckluftqualität für den jeweiligen Anwendungsfall. Eine Über- oder Unterschreitung hat erhöhte Energie- und Betriebskosten zur Folge. Mit der Druckluftqualitätsanalyse werden Restölgehalt und Druckstaupunkt gemessen, Schwachstellen identifiziert und Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Ein Schwerpunkt bei der Druckluftqualitätsanalyse liegt auf dem rechtzeitigen Filterwechsel. Eine bessere Wartung bringt durchschnittlich 35% Einsparpotential.
  • Festo Energy Monitoring System GFDM: Mit dem Festo Energy Monitoring bietet Festo ein komplettes System zur permanenten Überwachung des Druckluftverbrauchs und des Durchflusses. Dies verlängert die Lebensdauer der Anlage und ermöglicht eine hohe Prozesssicherheit durch effiziente Wartungsplanung. Die Energiekosten werden reduziert: Bei durchschnittlich 35% liegt in aller Regel das Einsparpotential bei den Energiekosten von pneumatischen Anlagen durch eine bessere Wartung des Druckluftsystems.

 

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