Technologiekompetenz im Rhein-Main-Gebiet
Materials Valley: Netzwerk für Material- und Werkstofftechnik
Ressourcen bündeln, den Schulterschluss zwischen Industrie und verschiedenen Firmen und Hochschulen ermöglichen sowie eine Plattform schaffen, die unterschiedlichste Firmen und Institute nutzen können, das ist das Ziel des Material- und Werkstofftechniknetzwerkes Materials Valley. Der Verein wurde 2002 von Unternehmen, Universitäten, Institutionen der Länder und Privatpersonen aus dem Rhein-Main-Gebiet gegründet und zählt über 90 Mitglieder. Das Materials Valley bietet eine kompetente Mischung aus Unternehmen, Hochschulen und Forschungsinstituten. Mehrere Universitäten (u.a. die Technische Universität Darmstadt), Fachhochschulen und Forschungsinstitute wie die Fraunhofer Gesellschaft oder das Deutsche Kunststoffinstitut (DKI) sorgen im Kompetenznetzwerk für den wissenschaftlich/technologischen Background.
Zu den Mitgliedern zählen traditionell mit der Rhein-Main-Region verwurzelte Unternehmen wie der Hanauer Edelmetall- und Technologiekonzern Heraeus, das Spezialchemieunternehmen Evonik, der Katalysatorhersteller Umicore, der Pharmakonzern Merck, das Technologieunternehmen Vacuumschmelze oder der Spezialglashersteller Schott. Auch die Polymerforschung ist im Verein prominent vertreten, so durch das Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz oder durch den Materialforschungsverbund Rhein-Main Mat-Form der Technischen Universität Darmstadt (TUD). Ebenso gehört die Darmstädter Forschungsgesellschaft Kunststoffe e. V. zu den Mitgliedern. Die Bedeutung der Werkstofftechnologie für das Rhein-Main-Gebiet wird durch die Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde (DGM) in Frankfurt/Main unterstrichen. Der Verein ist Mitglied im bundesweiten Kompetenznetzwerk „kompetenznetze.de" des BMBF und ein wichtiger Baustein im Kompetenznetzwerk für die Region RheinMain.
Geballte Kompetenz im Materials Valley
Die Kompetenzfelder im Materials Valley sind so vielschichtig wie die Mitgliedsunternehmen. Die Technologiefelder reichen von Elektronik, magnetische Materialien, Nanotechnologie, Metallpulver, Edel- und Sondermetalle, Dünnschichtmaterialien, Flüssigkristalle, Gase, Katalysator-Technik, Quarzglas und Spezialglas, Brennstoffzellen-Technologie, Dentalmaterialien, Lichtleitfasern, Gummi/Polymere bis hin zu Kunststoffen.
Das Materials Valley hat sich zum Ziel gesetzt, die in dieser Form beinahe einzigartige Konzentration von Technologiekompetenz des Rhein-Main-Gebiets zu erhalten und stetig weiterzuentwickeln. Dies ist gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten von großer Bedeutung, denn die Region verfügt über eine Anhäufung von qualifiziertem und gut ausgebildetem Fachpersonal, Forschungseinrichtungen, Ideen und vielfältigen Einsatzbereichen in der Werkstofftechnik und Materialwissenschaft.
Ein langfristiges Ziel ist die Schaffung einer neuen Innovationskultur sowohl in den Industrieunternehmen als auch Instituten. Dies beinhaltet den Ausbau von vorhandenen Wissensnetzen zu einem langfristig angelegten Forschungsverbundnetz zwischen den wissenschaftlichen Instituten und Unternehmen der Region sowie zwischen Unternehmen als Grundlage für Kooperationen sowie gemeinsame Forschung und Entwicklung. Der immer schnellere Bedarf an innovativen Produkten verlangt ein Umdenken in der Forschungslandschaft und in der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unternehmen und Unternehmen untereinander. Um diese Entwicklung besser zu steuern und zu fördern, können Kompetenznetze wie das Materials Valley auch für die Bereiche Polymerforschung und Kunststoffe für die Zukunftssicherung von Bedeutung sein.
Erweiterung der eigenen Kompetenz durch Fachveranstaltungen
In Fachkreisen hat sich das Kompetenznetzwerk durch Vortragsveranstaltungen und Workshops mit Referenten aus Unternehmen, Forschungsinstituten und Hochschulen einen festen Platz in den Terminkalendern wichtiger Entscheider erarbeitet. Die Veranstaltungen, etwa das achtmal im Jahr angebotene „Materialforum", ermöglichen neben der Vermittlung von Expertenwissen und dem Kennenlernen von Fachkollegen vor allem den Ausbau persönlicher Kontakte. In Workshops werden Schwerpunkthemen und aktuelle Fragestellungen aus der Industrie in den Mittelpunkt der Diskussion gestellt. Das Ausschöpfen und Erkennen möglicher neuer strategischer Innovationsfelder kann durch Ressourcenbildung und interdisziplinäre Zusammenarbeit wesentlich gestärkt werden.
Weitere Informationen sind im Internet unter www.materials-valley.de sowie unter www.kompetenznetze.de zu finden.
Kunststoffe brauchen Infrarot-Wärme
Folien prägen, Kunststoffbehälter verschweißen, Autoinnenteile formen, tiefziehen oder entgraten - Infrarot-Wärme gewinnt in der Kunststoffverarbeitung zunehmend an Bedeutung, denn die Wärme kann genau auf Produkt und Prozess angepasst werden. Dabei spielen Wellenlänge, Leistung und die Form der Strahler eine Rolle. Optimal angepasste Infrarot-Strahler - etwa vom Speziallichtquellen-Hersteller Heraeus Noblelight - sparen Energie und Kosten. Kunststoffteile werden innerhalb von wenigen Sekunden besonders effizient entgratet, verschweißt oder vernietet, weil Wärme zeitlich begrenzt an der richtigen Stelle eingesetzt wird. Infrarot-Strahlung erwärmt Kunststoffteile kontaktfrei und in Sekundenschnelle gezielt an der Oberfläche. So können Energie effizient eingesetzt, Zeit gespart und letzten Endes Produktionskosten gesenkt werden.