Service, der nicht am Prellbock endet
Chemion Logistik verbindet Leistungsbereiche für individuelle Schienenkonzepte
Die Transportkosten im Straßengüterverkehr werden in den nächsten Jahren stärker steigen als die Inflationsrate, so die Prognose des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik der Wirtschaftsuniversität Wien. Mit dieser Überzeugung steht das Institut nicht allein da, auch zahlreiche andere Studien belegen: Die Rahmenbedingungen für den Güterverkehr per Lkw werden sich in der EU in den nächsten Jahren deutlich verschlechtern. Steigende Mauten, höhere Energiekosten und Umweltauflagen gehören zu den Kostentreibern in der Straßenlogistik und führen dazu, dass Unternehmen nach Transportalternativen zur Straße Ausschau halten.
So rückt das Thema „Bahntransporte" stärker in den Fokus. Doch gerade im regionalen Bahnverkehr hält sich noch häufig das Vorurteil, dass die Schiene in puncto Kosten und Flexibilität nicht mit Transporten per Lkw Schritt halten kann. Damit sich diese Wahrnehmung ändert und Bahnverkehre tatsächlich zu einer attraktiven und auch wirtschaftlich interessanten Alternative zur Straße werden, reicht eine Verschlechterung der Bedingungen für den Straßengüterverkehr allein jedoch keinesfalls aus. Vielmehr, so die Überzeugung des Logistik-Dienstleisters und EVUs Chemion Logistik, müssen im Bahnverkehr intelligente Konzepte eingesetzt werden, in denen standardisierte Produkte und starr definierte Leistungen durch flexiblen und individuellen Kundenservice ersetzt werden.
Leistungen verbinden und individuell ausrichten
Mut zu neuen Ansätzen und guten Ideen für innovative Servicemodelle - das sind nach Ansicht Chemions die Schlüsselfaktoren für den Erfolg von Bahnverkehren. Daher verknüpft der Dienstleister bei der Entwicklung von Schienenkonzepten verschiedene Leistungsbereiche miteinander und bezieht auch die Abläufe mit in die Kalkulation ein, die vor dem eigentlichen Bahntransport zu erledigen sind oder die sich ihm anschließen. „Wenn sowohl die Traktion als auch Rangieren, fachgerechtes Be- und Entladen, expeditionelle Abwicklung und Ladungssicherung sowie weitere werksinterne Leistungen aus einer Hand angeboten werden, bietet die Schiene dem Kunden einen echten Mehrwert", erläutert Norbert Jüngling, Business Development Manager bei Chemion. „Denn durch das Komplettpaket ‚Regionaler Bahntransport‘ entfällt für Unternehmen der sonst notwendige Koordinationsaufwand der Einzelleistungen rund um die Traktion, und sie erhalten einen Service, der in Umfang, Qualität und Kosten dem Angebot von Speditionen im Gütertransport auf der Straße um nichts nachsteht."
Bei der Lösungsentwicklung müssen auch die speziellen betrieblichen Abläufe beim Kunden genau betrachtet werden: Wo und wie werden Züge gebildet und zugestellt? Wie können Synergien entstehen, welche Leistungen will das Kundenunternehmen auf den Dienstleister übertragen und welche will es weiterhin in Eigenleistung erbringen? Die Antworten auf diese und andere Fragen geben Aufschluss darüber, welche Lösung praxistauglich ist und den für den Erfolg erforderlichen Individualisierungsgrad aufweist.
Kluge Ideen nutzen
Auch kluge Ideen aus logistikfremden Bereichen können durchaus für die Entwicklung von Bahnkonzepten Pate stehen. Dies zeigt das Beispiel der „Rollenden Pipeline": Chemion nahm dieses Symbol, das für Versorgungssicherheit steht, als Vorbild für die Entwicklung eines Betriebsmodells im Bahnverkehr (s. a. LCP 4/2007, S. 12). Ein Kunde hatte an Chemion die Anforderung gestellt, für seine Produktlieferungen über die Schiene ein Modell zu entwickeln, bei dem die Interessen von Verlader und Kunde gleichermaßen berücksichtigt wurden. Auf der einen Seite benötigte der Kunde für seine Produktion Produktmengen, die sich oft nur kurzfristig von einem Tag auf den anderen bestimmen ließen. Diese kurze Zeitspanne reichte dem Verlader auf der anderen Seite des Transportprozesses jedoch nicht aus, um die bestellten Mengen termingerecht anzuliefern. Chemion schaffte es durch einen zwischen Produktion und Verbrauch abgestimmten Prozess, diese Faktoren miteinander in Einklang zu bringen: Dreimal wöchentlich nahm der Dienstleister die vom Verlader bereitgestellten Kesselwagen in Empfang, stellte aber täglich dem Kunden nur die Produktmengen zu, die das Unternehmen am Vortag im Logistikcenter Bahn von Chemion abgerufen hatte. Aus dem Center heraus wurde der gesamte Transportprozess überwacht und alle einzelnen Abläufe effizient gesteuert. So fungierte Chemion quasi als Puffer zwischen den beiden Unternehmen und sorgte mit seinem Pipeline-Modell dafür, dass Planungssicherheit beim Verlader und Versorgungssicherheit beim Empfänger Hand in Hand gingen. Norbert Jüngling: „Das Modell macht deutlich, dass die Schiene ein hohes Maß an Flexibilität bieten kann und dass auch individueller Service durchaus möglich ist."